TSG-Coach Julian Nagelsmann tauschte nach der 1:2-Niederlage auf Schalke viermal Personal: Akpoguma, Gnabry, Geiger und Zulj verdrängten das Quartett Bicakcic, Schulz, Amiri und Uth auf die Bank.
Bei den Gästen aus Südbaden sah Trainer Christian Streich gegenüber dem 1:0-Erfolg gegen Bremen keinen Grund für einen Wechsel.
Fußball-Schach ohne Risiko
Im Duell der zwei laufstärksten Mannschaften der Bundesliga war die TSG schon zu Beginn auf viel Ballbesitz und ein geordnetes Kurzpassspiel ausgerichtet. Freiburg wollte die Kraichgauer derweil nicht unbedrängt ins Spiel kommen lassen und lief seine Gegenspieler frühzeitig im Aufbau an. Dementsprechend hatte Hoffenheim anfangs zwar deutlich mehr Ballbesitz, wusste aber noch nicht so viel damit anzufangen.
Auch die TSG presste gegen den Spielaufbau des Sport-Clubs, sodass dieser häufiger auf das Stilmittel des Querpasses zurückgriff. Auf ernsthafte Abschlüsse mussten die Zuschauer noch warten: Nach 25 Minuten prüfte Haberer Baumann aus spitzem Winkel, der Ex-Freiburger nahm die Kugel aber sicher auf.
Bundesliga, 24. Spieltag
Schwolow klasse gegen Geiger
Ansonsten neutralisierten sich die 22 Akteure weitgehend - in den Strafräumen passierte überhaupt nichts. Bis in die 42. Minute: Gnabry setzte sich auf dem linken Flügel klasse durch und legte anschließend von der Grundlinie für Geiger ab. Schwolow parierte den Schuss des Hoffenheimers klasse. Da Kaderabek einen Günter-Fehler kurz vor dem Pausenpfiff nicht nutzen konnte, ging es torlos in die Kabinen.
Am Spielstand von 0:0 änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts. Zwar versuchte es Gnabry, der kurz zuvor noch an der Schulter behandelt werden musste (47.), gleich zweimal. Aber zunächst scheiterte der Nationalspieler an einem tollen Schwolow-Reflex (51.), ehe er nach der folgenden Ecke volley aus 17 Metern über das Tor schoss (52.).
Die Standards: Erst Kramaric ...
Die Nagelsmann-Elf war nun am Drücker, Freiburg dagegen fast ausschließlich in der Defensive gefordert. Ein TSG-Tor kündigte sich nicht nur an, es fiel auch: per Freistoß! Kramaric zirkelte den Ball aus etwa 25 Metern an der Mauer vorbei ins rechte Eck und ließ Schwolow nicht den Hauch einer Chance (57.).
... dann Petersen
Für die Freiburger war der Rückstand kein Beinbruch, schließlich hatten sie vor der Partie schon 13 Punkte nach Rückstand eingefahren. Umgekehrt hatte Hoffenheim auch schon 22 Zähler nach Führung verspielt. Und diese Trends setzten sich auch diesmal fort: Denn nach einem schlampigen Akpoguma-Zuspiel auf Grillitsch schaltete der Sport-Club blitzschnell um - mit dem Resultat eines Foulelfmeters: Vogt kam gegen Petersen zu spät. Freiburgs Goalgetter ließ sich die Gelegenheit aus elf Metern nicht entgehen und glich souverän aus (66.).
Die Ruhe vom Punkt: Nils Petersen gleicht aus elf Metern aus. Imago
Hoffenheim musste sich erst einmal schütteln und den Ausgleichstreffer verdauen. Nagelsmann setzte mit der Hereinnahme von Uth für Szalai einen frischen Impuls, doch für eine erneute Torannäherung war Kaderabek verantwortlich: Der Tscheche köpfte die Kugel auf die Latte (75.).
Es war der Beginn einer offensiven Schlussphase, in der Grillitsch an Schwolow scheiterte, Geiger links Strafraum verzog (beides 84.). Ansonsten aber geriet das Freiburger Tor trotz drückender Hoffenheimer nicht mehr in Gefahr.
Hoffenheim gastiert am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg. Freiburg beschließt den nächsten Spieltag am Sonntag (18 Uhr) gegen den FC Bayern.