Hertha BSC wollte nach dem krachenden 0:6 in Leipzig einiges wiedergutmachen. Dafür beorderte Trainer Pal Dardai die wieder genesenen Boyata und Boateng in die Startelf (Ascacibar und Ekkelenkamp blieben erst einmal draußen), zudem erhoffte man sich von Boateng, der den Ex-Freiburger Darida ersetzte, mehr Lautstärke auf dem Feld. Außerdem spielte Richter für Zeefuik.
Nachdem die ersten Minuten von den Freiburgern, die nach dem 3:0 gegen Augsburg unverändert antraten, bestimmt wurden, schien Hertha sich langsam ins Spiel reinzutasten, meist blieben es aber Einzelaktionen oder Standards (Jovetic, 15.), die für etwas Gefahr sorgten. Spielerisch bleiben die Berliner einiges schuldig, denn immer wieder schlichen sich Ungenauigkeiten ins Spiel der Hauptstädter ein.
Lienhart köpft ein
Zielstrebiger agierten die defensiv äußerst kompakten Freiburger, die aber selbst auch nur punktuell Offensivakzente setzen konnten, aber wenn, dann waren diese meist gefährlich. Nach einem Eckball setzte sich Lienhart gegen Selke durch und erzielte per Kopf das 1:0 (17.).
Hertha fällt nichts ein
Der erneute Rückstand brachte Hertha natürlich keine Sicherheit, die lauter werdenden Pfiffe von den Rängen taten ihr übriges. Bis zur Pause kamen die Berliner nur durch Richters Fernschuss noch einmal in eine gute Abschluss-Position (27.). Danach wurde das letzte Drittel von den Hausherren kaum mehr betreten. Der Sport-Club hatte so keine Mühe den Vorsprung bis zum Pausenpfiff locker zu verwalten.
Beinahe Slapstick-Tor
Pal Dardai reagierte auf den Rückstand und brachte für die zweiten 45 Minuten Piatek und Pekarik - stellte außerdem auf Viererkette um. Stabilität brachte diese aber zunächst nicht, ganz im Gegenteil, es herrschte erst einmal Konfusion in der Hertha-Deckung. Tousart schoss beim Klärungsversuch Boyata an, Jeong brachte das Leder aber nicht an Ex-Freiburger Schwolow vorbei (47.).
7. Spieltag
Co-Produktion der Joker
In der Folge kam nur wenig Spielfluss auf, viele kleinere Fouls hemmten diesen immer wieder. Obwohl Dardai schon in Minute 64 sein komplettes Wechselkontingent erschöpft hatte, dauerte es bis zur 70. Minute, ehe Hertha ein erstes Mal im zweiten Abschnitt gut kombinierte: Serdar passte klug nach links zu Mittelstädt, der den ebenfalls eingewechselten Piatek in der Mitte ideal bediente - 1:1.
Doch einer ist der Super-Joker
Danach war es ein ganz anderes Fußballspiel, denn plötzlich waren Tempo und viel Leidenschaft in der Partie. Vor allem Hertha spielte wie aufgedreht, Ekkelenkamp traf jedoch nur die Latte (74.). Freiburgs Trainer Christian Streich blieb das Aufbäumen der Berliner nicht verborgen und reagierte umgehend mit einem Dreifach-Wechsel (76.), unter anderem kam Petersen zu seinem 250. Bundesligaspiel - und der Super-Joker machte gleich, was er am besten kann: direkt nach seiner Einwechslung treffen.
Nach Günters Ecke sprang der Ball an Boyatas Bauch, Petersen reagierte trotz enger Umklammerung von Tousart am schnellsten und traf per Fallrückzieher zur erneuten Führung (78.) - nicht einmal zwei Minuten nach seiner Einwechslung. Es war sein 30. Jokertor in der Bundesliga.
Von diesem Schock erholten sich die Berliner, die in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne warfen, nicht mehr. Somit verliert Hertha auch das zweite Spiel in Folge, das Freiburger Hoch hingegen hält weiter an - der Sport-Club setzt sich in der oberen Tabellenhälfte fest.
Hertha reist nach der Länderspielpause nach Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr). Freiburg ist zur gleichen Zeit Gastgeber von Leipzig.