Für den 1. FC Köln bestand am 34. Spieltag nur eine Möglichkeit, die Klasse zu halten. Bei einem gleichzeitigen Sieg des SC Freiburg bei Union Berlin und entsprechender Tordifferenz hätte nur ein Sieg in Heidenheim die Relegation ermöglicht, doch diese Hoffnung mussten desolate Kölner früh begraben.
Vom Start weg zeigte der Aufsteiger aus Heidenheim, der eine durchweg sorgenfreie Saison spielte, warum er zum Saisonabschluss verdientermaßen von Europa träumen darf. Die Gastgeber, die aufgrund einer Operation bei Trainer Frank Schmidt von dessen Assistenten Bernhard Raab betreut wurden, starteten nach dem 1:1 beim SC Freiburg mit zwei personellen Veränderungen (Kleindienst und Maloney für Theuerkauf und Pieringer) - und ordentlich Schwung.
Dinkci macht's im dritten Versuch - und legt gleich nach
Chabot klärte zunächst gegen Dinkci (12.), der kurz darauf über das Tor schoss (13.) - drei weitere Minuten später aber zum Jubel abdrehte: Die Kölner luden Föhrenbach und Beste auf der linken Seite ein, Chabot fälschte im Zentrum den Schuss des freistehenden Dinkci unhaltbar ab (16.).
Bundesliga, 34. Spieltag
Und damit nicht genug: Nach einem von vielen Kölner Ballverlusten fand Kleindienst den Torschützen erneut, der diesmal Hübers und Chabot austanzte und per Linksschuss erhöhte (22.). Die nach dem späten 3:2-Sieg über Union Berlin vom optimistischen Trainer Timo Schultz auf fünf Positionen veränderten Kölner (Thielmann, Ljubicic, Heintz, Tigges und Maina ersetzten die gesperrten Schmitz und Huseinbasic, die verletzten Finkgräfe und Waldschmidt sowie Adamyan) wirkten völlig überfordert.
Nur Sessa legt nach
Die Chancen auf die Relegation waren also bereits auf Minimum gesunken, von einem harmlosen Maina-Schuss (10.) abgesehen war offensiv nichts zu sehen. Stattdessen kurbelten die Gastgeber vor der Pause noch einmal an, ließen gegen passive Kölner aber Gnade walten: Lediglich Sessa bestrafte das schwache Abwehrverhalten (36.), weitere Chancen wie in der 42. Minute, als Dinkci, Kleindienst und Sessa scheiterten, ließ der Aufsteiger aus.
Schultz reagierte zum zweiten Durchgang mit zwei Wechseln, doch weder Downs noch Uth (für Alidou und Kainz) sollten zunächst für neuen Schwung sorgen. Heidenheim verwaltete die Führung souverän, ehe Köln nach einer Stunde in Schwung kam.
Tigges verkürzt - Beste trifft herrlich und öffnet das Tor zu Europa
Tigges ließ per Kopf aus kurzer Distanz noch einmal Hoffnung aufkeimen (3:1, 64.), die aber schnell abklang, als sich die Nachricht von der kurz danach erfolgten Berliner Führung gegen Freiburg die Runde machte. Zumal Beste mit einem traumhaften Distanzschuss aus 25 Metern wenig später alles klarmachte (78.), nachdem Uth noch knapp am Anschlusstreffer gescheitert war (74.).
So plätscherte das Spiel dem Schlusspfiff entgegen. Nach vierminütiger Nachspielzeit stand Kölns siebter Abstieg aus der Bundesliga fest, Heidenheim durfte nach bangen Minuten zum Jubel abdrehen: Weil Freiburg verlor und Bremen gegen Bochum nicht genügend Tore erzielte, steht Platz acht fest. Bei einem Leverkusener DFB-Pokal-Sieg reicht dieser für die Qualifikationsrunde zur Conference League.