Heidenheims Trainer Frank Schmidt nahm nach dem enttäuschenden 0:4 in Sandhausen drei Änderungen an seiner Startelf vor: Statt Sessa (Rot-Sperre), Leipertz (Bank) und Thiel (nicht im Kader) begannen Geipl, Mohr und Pick.
Darmstadts Coach Markus Anfang tauschte im Vergleich zum 1:2 gegen Hannover ebenfalls dreimal Personal: Anstelle von Bader, Paik (beide Bank) und Dursun (Muskelfaserriss) standen Rapp, Holland und Platte von Beginn an auf dem Rasen.
Kühlwetter und Schuhen verhindern den Rückstand
Die Gäste drückten früh aufs Gaspedal, auch wenn Mehlems Warnschuss wahrlich nicht mehr als ein solcher war (3.). In seiner folgenden balldominanten Phase fand der FCH kaum ein abgestimmtes Durchkommen, Torjäger Kühlwetter hing in der Luft. Auf der Gegenseite waren die Lilien schussfreudiger, ihre Versuche - über Kempe (10.) oder Holland (14.) - blieben aber recht harmlos.
Die erste gute Chance verbuchte nach 24 Minuten Heidenheims Thomalla, der freistehend zum Kopfball kam, aber irgendwie Darmstadts Pfeiffer anköpfte (24.). Zielspieler Platte wurde allmählich aktiver (22., 26.) - und der SVD nach einer halben Stunde beinahe seinem Ruf als gefährlichstes Standard-Team der Liga gerecht: Kühlwetter klärte Höhns Kopfball nach einer Ecke auf der Linie (30.), später netzte er beinahe ein. Doch Schuhens Glanztat verhinderte aus wenigen Metern einen eher unerwarteten Rückstand (41.).
Der 16. Spieltag
Zwei clevere Standards entscheiden das Spiel
Die erste Annäherung, durch Skarke (47.), kam auch zu Beginn des zweiten Abschnitts von Darmstädter Seite. Dann aber wurden die Lilien mit ihren eigenen Waffen geschlagen: Nach einer Eckball-Variante - Mainka verlängerte am ersten Pfosten zum einlaufenden Kühlwetter (49.) - und nach einer Freistoß-Variante - Mohr täuschte an, Pick führte aus, Mainka lief ein (59.) - trafen die Hausherren binnen elf Minuten doppelt.
Bei überrumpelten Gästen wechselte Anfang in der Folge mehrmals, mit Seydel gab einer der Neuen zumindest wieder einen im Ansatz gefährlichen Schuss ab (63.). Heidenheim rührte Beton an und lauerte auf Konter - die eigentlichen Spezialisten aus Darmstadt konnten sich auch auf ihre Standards nicht verlassen: Rapp köpfte deutlich drüber (75.).
Schnatterer kommt und legt auf
In der Schlussphase strahlten eigentlich nur die konternden Hausherren wirkliche Torgefahr aus - nach einem solchen Umschaltmoment fiel auch die Entscheidung: Der eingewechselte Schnatterer steckte für Thomalla durch, der den Ball frech über Schuhen hinweg zum 3:0-Endstand ins Tor hob (83.). Einem ziemlich uninspirierten SVD fiel auch im Anschluss nichts mehr ein, selbst zum Ehrentreffer kam es nicht.
Heidenheim, das bis auf fünf Punkte an die Aufstiegsränge heranrückt, muss am Samstag (13 Uhr) in Karlsruhe ran. Darmstadt, das nur vier Zähler über dem Strich steht, trifft am Sonntag (13.30 Uhr) auf Holstein Kiel.