96-Trainer Mirko Slomka veränderte die Startformation nach der 0:3-Pleite in Bremen auf drei Positionen: Schlaudraff, Eggimann und Schmiedebach starteten anstelle von Ya Konan, Stoppelkamp und Pogatetz (alle Bank).
Slomkas Gegenüber José Riga schickte die gleiche Elf wie beim 2:2 im Hinspiel ins Rennen.
Vor ausverkauftem Haus in der Hannoveraner AWD-Arena erwischten die Hausherren einen Einstand nach Maß! Nach einer Flanke von Schlaudraff sowie einem Abwehrfehler von Standard-Keeper Bolat markierte Abdellaoue das 1:0 für die Slomka-Elf (4.). In den Minuten nach dem Treffer blieb 96 das bessere Team und hatte durch Pander (8.) und Schlaudraff (9.) weitere Möglichkeiten.
Die Achtelfinal-Rückspiele
Von Lüttich war im Spiel nach vorne nichts zu sehen, stattdessen suchten die Niedersachsen ihr Heil in der Offensive. Zumeist ging es dabei über die Außenpositionen, von wo aus dann Abdellaoue, mit dem die belgische Defensive ihre Schwierigkeiten hatte, im Zentrum gesucht wurde. Der Norweger hatte auch die nächsten beiden Chancen, verpasste aber noch das 2:0 (15., 17.). Stattdessen besorgte Kanu mit einem Eigentor den nächsten 96-Treffer! Pintos stramme Hereingabe leitete der Innenverteidiger unglücklich mit dem Schienbein ins eigene Tor (21.).
Die postwendende Antwort der Belgier blieb aus, weil van Damme bei einem Eckball nur den Innenpfosten traf und - ausgerechnet – Eigentorschütze Kanu den Nachschuss frei aus fünf Metern nicht im Tor unterbrachte (22.). Hannover nahm fortan etwas Tempo aus der Partie, bemühte sich um Kontrolle und Ballsicherheit. Lüttich fand mittlerweile zwar etwas besser zu seinem Spiel, hatte Chancen durch Gakpe (37.) und Cyriac (42.), richtig brenzlig wurde es für Schlussmann Zieler aber nicht mehr.
Lüttich kommt besser aus der Kabine, aber schwächt sich selbst
Bei den Hausherren kam zur Pause Schulz für Pander in die Begegnung. Der Ex-Bremer übernahm Panders Rolle als Linksverteidiger. Die Belgier, die sich bereits einige Minuten vor Hannover auf dem Rasen einfanden, hatten offenbar noch nicht abgeschlossen mit der Partie. In den ersten Minuten nach Wiederbeginn spielte Lüttich deutlich besser als noch im ersten Durchgang. Cyriac hatte eine gute Schusschance (56.). Momente später schwächten sich die Gäste selbst: Gakpa, schon vor der Pause mit Gelb verwarnt gewesen, kam im Zweikampf mit Haggui im Mittelkreis zu spät und sah folgerichtig die Gelb-Rote Karte (58.).
Der Platzverweis sorgte für einen Bruch im Spiel der Belgier, die Slomka-Elf kontrollierte das Geschehen wieder weitestgehend. Der eingewechselte Ya Konan (für Abdellaoue) sorgte dann noch einmal für Schwung und war am 3:0 maßgeblich beteiligt. Stindl schickte den Ivorer, der zunächst an Bolat scheiterte und im Nachschuss Kanus linke Schulter anschoss. Von dort flog das Leder erneut in die Maschen (73.). Stindl und Ya Konan verpassten bei einer Doppelchance sogar noch das 4:0 (80.).
Das erzielte Sekunden vor dem Ende Pinto, der auf Vorlage von Ya Konan aus spitzem Winkel verwandelte (90. +2). Somit zieht Hannover erstmals in die Runde der letzten Acht der Europa League ein.
In der Bundesliga spielen die Niedersachsen am Sonntag gegen Köln. Zuvor richten sich die Augen allerdings auf die Viertelfinal-Auslosung am Freitag in Nyon. Für Standard ist die Europa-League-Saison beendet. In der belgischen Liga geht es ebenfalls sonntags weiter. Dann trifft Lüttich auf Oud-Heverlee Leuven.