Hannovers Coach Mirko Slomka konnte nach dem 0:0 in Hoffenheim wieder auf Pinto zurückgreifen, der Royer auf die Bank verdrängte.
Bei Nürnberg stellte Trainer Dieter Hecking im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen Hertha BSC ebenfalls einmal um: Feulner kam nach abgelaufener Gelbsperre für Pekhart ins Team und übernahm die Rechtsverteidigerposition für Hegeler, der diesmal im linken Mittelfeld gebraucht wurde. Esswein rückte neben Eigler in die Spitze.
Nach zwei Nadelstichen der Nürnberger gleich zu Beginn (Cohen, Eigler) übernahm Hannover ganz klar das Kommando. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Niedersachsen, die Franken sahen sich in der Defensive gefesselt. Abdellaoue spitzelte das Leder nach einer Ecke Zentimeter über den Balken (7.), Pintos Fernschuss lenkte Schäfer gerade noch um den Pfosten (9.).
Die Versuche des FCN, mit schnellen Kontern zum Erfolg zu kommen, verpufften. Zu unpräzise kombinierte die Hecking-Elf, leichte Ballverluste brachten immer wieder (zu) schnell den Gegner ins Spiel. Und technisch war 96 ohnehin überlegen, veranschaulicht beim verdienten Führungstreffer: Aus der eigenen Abwehr brachten Pander und Rausch den Ball per Direktspiel zu Pinto, der das Feld mit feinem Pass nach rechts zu Stindl öffnete. Der rechte Flügelspieler kam gegen Hlousek zu leicht zur Flanke, Abdellaoue war in der Mitte schneller als Wollscheid und Maroh und schoss volley zum 1:0 ein - zehntes Saisontor des Goalgetters (18.).
Auch in der Folge hatten die Slomka-Schützlinge wesentlich mehr Struktur im Spiel als biedere Nürnberger, deren Konzept, aus der eigenen Abwehr lange Bälle in die Spitze zu jagen, weiterhin gar nicht griff - Esswein und Eigler hingen völlig in der Luft. Die Gastgeber hatten in der Anfangsphase viel investiert und legten eine Verschnaufpause ein, ohne gegen einen zu passiven Kontrahenten das Zepter bis zur Pause aus der Hand zu geben.
Kurz vor dem Kabinengang zogen die Niedersachsen das Tempo noch einmal an - und eine gute Chance ergab sich noch. Exemplarisch für das großzügige Zweikampfverhalten der Gäste durften sich Schmiedebach und Stindl nahezu unbehelligt durch die Abwehrreihe des Altmeisters spielen, ehe Schäfer per Fußabwehr den Einschlag verhinderte (42.).
Der 19. Spieltag
Nach Wiederanpiff kam beim FCN Pekhart für Cohen - Hegeler rückte neben Simons auf die Doppel-Sechs, Didavi agierte nun im Zentrum. Und Nürnberg verschob sich deutlich weiter nach vorne, Hannover lauerte auf Konter, versprühte aber durch Pogatetz zunächst nach einem Standard Gefahr (52.).
Die Franken zwangen die Hausherren durch viel aggressiveres Zweikampfverhalten zu Fehlern. Und Didavis Wechsel hinter die Spitzen war ein Zugewinn für das spielerische Element. Eigler feuerte drüber (53.), nach Feulners Maßflanke verhinderte Zieler per Fußabwehr gegen den mutigen Hechtkopfball von Pekhart glücklich den Ausgleich (55.), und Pogatetz' Ringkampf mit Wollscheid wurde von Referee Fritz als nicht ahndungswürdig beurteilt (59.).
Die Souveränität der Slomka-Elf aus Hälfte eins war wie weggeblasen. Der Club fightete, auch in der Folge waren die Niedersachsen mehr in der Defensive gefordert als ihnen lieb war, konnten aber die unvermindert anrennenden Gäste mit Glück und Geschick in Schach halten und weitere zwingende Möglichkeiten verhindern.
Entlastung gab es aber für 96 kaum, nach kraftraubendem ersten Durchgang fehlte auch im Vorwärtsgang das Durchsetzungsvermögen und die Konzentration. Die Schlussphase brach an, verzweifelt suchte die Hecking-Elf nach der zündenden Idee.
Der eingewechselte Bunjaku kam nach Pekharts Vorlage gegen Zieler zu spät (74.), Didavis Freistoß segelte knapp drüber (83.). Stuttgarts Leihgabe war auch kurz vor Schluss im Fokus: Nach Hlouseks Freistoßflanke erwischte Hegeler die Kugel am Fünfer, schoss aber Didavi an, der den Ausgleich verhinderte! Denn Zentimeter neben den Pfosten ging der Ball ins Toraus - und wenig später war Schluss.
Hannover reist am Samstag, den 4. Februar (15.30 Uhr), in die Hauptstadt zum Gastspiel bei der Berliner Hertha. Nürnberg muss erneut am Freitagabend ran und empfängt um 20.30 Uhr den Meister aus Dortmund.