Doppelspitze Bittencourt/Huszti
Hannovers Trainer Tayfun Korkut musste nach dem 3:0-Auswärtssieg in Berlin auf Rudnevs (Sprunggelenksverletzung) und Andreasen (5. Gelbe) verzichten und brachte dafür Pocognoli und Sané. Damit ließ er seine Mannschaft ohne nominellen Stürmer auflaufen - Bittencourt und Huszti bildeten die Doppelspitze. Dortmunds Coach Jürgen Klopp änderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Zenit St. Petersburg in der Königsklasse auf drei Positionen: Durm, Hofmann und Kirch begannen für Aubameyang (Pferdekuss), Kehl (Bank) und Schmelzer (Muskelfaserriss am Schambeinansatz).
Dortmund hatte vom Anpfiff weg viel Ballbesitz und ließ das Spielgerät mit vielen Pässen in den eigenen Reihen laufen. Offensiv brachen die Gäste hingegen nur selten durch, was an einer glänzenden Defensivarbeit von 96 lag. Die Niedersachsen entschieden das Gros der Zweikämpf für sich und meldeten vor allem Top-Torjäger Lewandowski komplett ab. Deutlich mehr Gefahr strahlte Flügelflitzer Großkreutz aus, der sich beinahe für alle Torchancen der Borussia verantwortlich zeigte (2., 14., 24.).
Hoffmann trifft den Pfosten, Hummels ins Tor
Der 26. Spieltag
Doch auch Hannover versteckte sich nicht und erarbeitete sich Möglichkeiten nach Kontern (Bittencourt, 12.) oder durch Standards. Hier verzeichnete Hoffmann die größte Chance der ersten Halbzeit: Huszi brachte eine Ecke auf den zweiten Pfosten, wo die Gäste nicht entscheidend klären konnten. Vor dem rechten Fünfmetereck kam Hoffmann so frei zum Abschluss und donnerte das Spielgerät an den rechten Pfosten (18.).
Im weiteren Verlauf neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken im Mittelfeld. Dieser Mannschaftsteil war dicht gestaffelt und konnte kaum überwunden werden. Entsprechend kamen die jeweiligen Angreifer kaum in die Box. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brannte dann doch noch einmal Jubel auf: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Großkreutz in die Spielertraube, wo Sokratis die Kugel in Richtung Tor verlängerte. Dort stand Hummels goldrichtig und spitzelte den Ball aus fünf Metern über die Torlinie zum 1:0 (43.).
Lewandowskis feine Einzelaktion bringt das 2:0
Voller Einsatz: Hannovers Edgar Prib (li.) im Zweikampf mit Dortmunds Lukas Piszczek (re.). Getty Images
Auch nach dem Seitenwechsel spielte sich das Geschehen hauptsächlich im Mittelfeld ab, wo beide Seiten voll in die Zweikämpfe gingen. Den Unterschied musste einmal mehr eine Einzelaktion machen: Mkhitaryan servierte Lewandowski den Ball an den linken Flügel, dann startete der Pole eine unwiderstehliche Einzelaktion, dribbelte an vier (!) Gegenspielern vorbei nach innen und donnerte das Spielgerät aus elf Metern zentraler Position in die Maschen - 2:0 (52.).
Korkut musste nun reagieren und brachte mit Ya Konan einen echten Stürmer (59.). Eine belebende Wirkung für das Offensivspiel der 96er hatte dies aber nicht. Dortmund verwaltete das Ergebnis gekonnt und hielt die Niedersachsen erfolgreich vom eigenen Strafraum fern. Korkut schickte mit Schlaudraff deshalb die nächste Offensivkraft hinterher (73.). Trotzdem bissen sich die Hausherren weiterhin die Zähne aus.
Joker Reus krönt sein Comeback
Obwohl die Borussia in der Schlussphase einen Gang zurückschaltete, um Kräfte zu schonen, kam 96 einzig mit Distanzschüssen in Tornähe. Hierfür zeigte sich vor allem Stindl (76., 80., 86., 88.) verantwortlich. Wirklich gefährlich wurde es aber nicht. Dafür aber kurz vor Schluss auf der anderen Seite: Der eingewechselte Schieber flankte von links auf Joker Reus (Comeback nach Oberschenkelverletzung), der aus fünf Metern drüber schoss (90.). Eine Zeigerumdrehung machte es der Flügelflitzer besser: Von einem Mkhitaryan-Zuckerpass auf die Reise geschickt, ließ Reus den herausstürmenden Zieler stehen und schob ins leere Tor zum 3:0-Endstand ein (90.+1).
Hannover ist schon am kommenden Mittwoch (20 Uhr) in Hoffenheim gefordert. Dortmund genießt tags zuvor (20 Uhr) Heimrecht im Revier-Derby gegen den Erzrivalen FC Schalke 04.