GP von Monaco Rennen

2016

Endstand

1 Lewis Hamilton 2 Daniel Ricciardo 3 Sergio Perez 4 Sebastian Vettel 5 Fernando Alonso 6 Nico Hülkenberg 7 Nico Rosberg 8 Carlos Sainz jr. 9 Jenson Button 10 Felipe Massa 11 Esteban Gutierrez 12 Valtteri Bottas 13 Romain Grosjean 14 Pascal Wehrlein 15 Rio Haryanto 16 Marcus Ericsson 17 Luiz Felipe de Oliveira Nasr 18 Max Verstappen 19 Kevin Magnussen 20 Daniil Kvyat 21 Kimi Räikkönen 22 Jolyon Palmer
1:59:29,133 + 7,252 + 13,825 + 15,846 + 1:25,076 + 1:32,999 + 1:33,290 + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 1 Runde + 2 Runden + 2 Runden + 4 Runden Unfallfolgen, 52. Runde Unfall, 49. Runde Unfall, 35. Runde Unfall, 33. Runde Unfall, 19. Runde Unfall, 11. Runde Unfall, 8. Runde

Hamiltons erster Saisonsieg, Ricciardo hadert in Monaco

Grand Prix von Monaco: Rosberg verpasst vierten Streich

Hamiltons erster Saisonsieg, Ricciardo hadert in Monaco

Triumphator: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gewann zum zweiten Mal in Monaco.

Triumphator: Mercedes-Pilot Lewis Hamilton gewann zum zweiten Mal in Monaco. Getty Images

Riesenjubel bei Lewis Hamilton, etwas Trauer bei Daniel Ricciardo und ein langes Gesicht bei Nico Rosberg. Der Weltmeister hat mit etwas Glück und einer fahrerischen Meisterleistung in Monaco gewonnen und sich im Kampf um den WM-Titel mit seinem ungeliebten Mercedes-Stallrivalen zurückgemeldet. Der Brite hielt im Fürstentum den bärenstarken Red-Bull-Piloten Ricciardo auf Abstand und verdarb Rosberg seinen möglichen vierten Monaco-Triumph in Serie. Der Wiesbadener landete nur auf Platz sieben. Ferrari-Pilot Vettel wurde Vierter.

Hamilton, der den 44. Sieg seiner Karriere und den ersten seit sieben Monaten feierte, profitierte allerdings auch von einem peinlichen Fauxpas der Red-Bull-Boxencrew. Diese hatte beim zweiten Stopp nicht die richtigen Reifen für den lange Zeit führenden Ricciardo bereitstehen. Hamilton nahm das Geschenk an und landete saisonübergreifend erstmals nach acht Rennen wieder vor Rosberg.

Nico Hülkenberg gelang in seinem Force India als Sechster und einem späten Überholmanöver gegen Rosberg sein bestes Saisonergebnis, Manor-Mann Pascal Wehrlein musste sich mit Position 14 begnügen.

In der Gesamtwertung führt Rosberg nach dem sechsten von 21 Saisonläufen mit 106 Punkten trotzdem noch vor dem dreimaligen Champion Hamilton (82) und Ricciardo (66). Sebastian Vettel (60) liegt auf dem fünften Rang.

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Der Rennverlauf

Wegen des Regens wurde hinter dem Safety Car von Bernd Mayländer gestartet. Dementsprechend hatten alle Boliden Regenpneus aufgezogen. Toro-Rosso-Pilot Kvyat hatte ein Problem, kam zur Box und verlor so gleich eine Runde, noch bevor das Rennen freigegeben wurde.

Sieben Runden blieb das SC vor dem Feld, dann ging's los: Ricciardo zog weg, die Fahrer dahinter verzichteten auf Angriffe, die Sicht war denkbar schlecht. Während Renault-Pilot Magnussen sofort an die Box kam und als erster Intermediates aufziehen ließ, verlor sein Teamkollege Palmer seinen Boliden, krachte in die Leitplanken und schied aus.

Hamilton triumphiert im Fürstentum

Vorne blieb während der "Virtuellen Safety-Car-Phase" alles gleich, im Hinterfeld aber nutzten etliche Piloten die Gelegenheit zum Reifenwechsel auf Intermediates.

Nach dem Re-Start zog Ricciardo vorne etwas weg, dahinter musste sich Rosberg heftigen Angriffen von Hamilton erwehren. Vettel hatte etwas abreißen lassen müssen hinter den Silberpfeilen. Derweil kam Räikkönen in der Loews-Kurve von der Strecke ab und zerstörte die Nase an seinem Ferrari. Das Aus in Runde 12.

Hamilton kam nicht an Rosberg, der mit Bremstemperaturproblemen viel Zeit auf Ricciardo und P1 verlor, vorbei. Nutznießer war Vettel, der wieder aufschließen konnte. In Runde 14 kam der viermalige Champion aber an die Box und bekam Intermediates. Hülkenberg und Bottas taten es dem Ferrari-Piloten zwei Umläufe später gleich.

Hamilton darf an Rosberg vorbei

In Runde 16 ließ Rosberg, der schlechte Zeiten fuhr, den viel schnelleren Hamilton passieren, nachdem er von der Box dazu aufgefordert worden war. Vettel kämpfte derweil mit Massa, zog nach dem Tunnel am Brasilianer vorbei, schaffte danach aber die Schikane nicht mehr und musste den Williams-Piloten wieder vorbeilassen. Vettel verlor hinter Massa enorm viel Zeit.

Eine starke Performance zeigte Barcelona-Sieger Verstappen, der in rascher Folge Magnussen, Wehrlein und Bottas überholte, wo doch in Monte Carlo das Überholen beinahe unmöglich ist. Derweil kollidierten Magnussen und Kvyat. Magnussen konnte weiterfahren.

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Nachdem Rosberg an der Box war und Intermediates bekam, waren seine Probleme nicht mehr so eklatant, die Zeiten weitgehend konkurrenzfähig. Der Regen hatte aufgehört, die Strecke trocknete langsam ab.

Red Bull verpatzt Ricciardos Stopp

Während auch Ricciardo neue Reifen holte, blieb Hamilton auf den Regenreifen draußen. Der Brite wollte einen Stopp sparen und direkt auf Slicks wechseln. Gegenüber Ricciardo hatte er aber keinen Vorteil, der Australier holte mit Siebenmeilenstiefeln auf und war bald eng dran an Hamilton. In Runde 32 bog der Mercedes-Pilot ab und holte sich Slicks. Rosberg, Vettel und etliche andere Piloten taten es ihm gleich. Eine Runde später auch Ricciardo, für den der Stopp gründlich schief ging, da die Crew nicht vorbereitet war. Der Australier wartete endlose Sekunden, bis die Reifen herbeigeschafft waren und kam hinter Hamilton zurück auf die Strecke. Vettel dagegen hatte einen besseren Stopp als Rosberg und lag nun vor dem Wahl-Monegassen.

Verstappen in der Leitplanke

In Runde 35 war für Verstappen das Rennen nach einem klassischen Verbremser in der Leitplanke zu Ende. Erneute "Virtuelle Safety-Car-Phase". Nach dem Re-Start erhöhte Ricciardo den Druck auf Hamilton, beide lieferten sich einen heißen Fight. Der Brite kämpfte mit harten Bandagen, verteidigte seinen Spitzenplatz mit grenzwertigen Mitteln, machte die Türe energisch zu, zwang so Ricciardo zu einer harten Bremsung. Die Rennkommissare untersuchten das Manöver, sprachen aber keine Strafe aus.

Ericsson nimmt Teamkollege Nasr aufs Korn

Im Verfolgerfeld hielt Perez als Dritter Vettel auf Distanz. Dahinter folgten mit Abstand Alonso und Rosberg. Das spannendste Duell lieferten aber Hamilton und Ricciardo an der Spitze. Auch wenn die Sauber-Piloten Ericsson und Nasr für Spektakel und einen teaminternen Crash sorgten. Für beide kam das Aus.

Hamilton hatte irgendwann Ricciardo gut im Griff, Vettel erzielte zwar hin und wieder eine Schnellste Runde, kam aber nicht an Perez heran. Rosberg hatte keine echte Chance hinter Alonso. Spannung versprach zu diesem Zeitpunkt nur, ob es trocken bleiben oder wieder zu regnen beginnen würde. Und ob die unterschiedliche Reifenwahl (Hamilton ultrasoft, Ricciardo supersoft, Perez und Vettel soft) gegen Ende des Rennens noch entscheidend sein könnte.

Der Regen setzte aber erst zwei Runden vor dem Ende des Rennens nennenswert ein, die Reifen hielten auch, so dass Hamilton zu seinem ersten Saisonsieg kam und sich Ricciardo über den verpatzten Boxenstopp ärgern durfte. Hülkenberg überraschte und überholte Rosberg auf der Start-Ziel-Geraden und kam vor ihm als 6. ins Ziel. Rosberg wurde 7. und verlor damit wichtige WM-Punkte.

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