Kleeblatt-Coach Stefan Leitl sah sich nach dem eindrucksvollen 3:1-Sieg in Kiel zu keinen personellen Änderungen gezwungen und schickte die gleiche Startelf ins Rennen.
Auf der Gegenseite wechselte Hannovers Trainer Kenan Kocak im Vergleich zum 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf auf zwei Positionen: Für Hult (Oberschenkelprobleme) und Weydandt (Bank) durften Muroya und Maina beginnen.
"Ein bisschen" genervt war Stefan Leitl, dass seine Mannschaft in der bisherigen Saison noch kein Heimspiel gewonnen hatte und hoffte gegen Hannover, das seinerseits auf fremdem Terrain punktlos geblieben war, auf eine Trendwende. Und bekam sie.
Leitl bekommt die Wende - Fürth spielt 96 schwindelig
Von Anfang an agierte Fürth gegen orientierungslose Niedersachsen griffiger und williger, gewann die Mehrzahl der Zweikämpfe und kombinierte sich über die Außenverteidiger Raum und Meyerhöfer schnell ins letzte Drittel.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Mehrfach ließen die Franken beste Chancen aus, vor allem in 13. Minute, als sowohl Hrogta, Ernst wie auch Meyerhöfer den Ball aus bester Position nicht im Tor unterbringen konnten. Besser machte es Green in der 22. Minute: Der ehemalige US-Nationalspieler grätschte einen missglückten Abschluss von Ernst über die Linie und sorgte für die überfällige Führung.
Mit dem Tor im Rücken erhöhte das Kleeblatt nochmals das Tempo und ließ 96 schlicht nicht mehr durchschnaufen. Nach einem Steckpass von Hrogta nahm Raum auf der linken Seite Fahrt auf und zog einen herausragenden Flachpass auf den zweiten Pfosten, wo Seguin in aller Ruhe angelaufen kam und gegen die Laufrichtung Essers zum 2:0 abschloss (27.). Fürth blieb das haushoch überlegene Team, schaltete vor der Pause aber einen halben Gang zurück.
Kocak reagierte mit einem Doppelwechsel zur zweiten Hälfte (Weydandt und Sulejmani für Muslija und Maina), doch musste gleich mit ansehen, wie seine Mannschaft nach 51 Minuten in einen Konter lief, den Nielsen und Hrogta vorbildlich abschlossen. Der Schwede belohnte sich auf Zuspiel des Norwegers mit einem überlegten Abschluss für eine formidable Vorstellung.
Hannover zuckt für einen Moment, doch Nielsen ist überall
96 schien geschlagen, schlug in Person des gerade eingewechselten Weydandt jedoch zurück. Der Joker hatte eine mustergültige Vorarbeit des vorgepreschten Schindler im Zentrum freistehend im Tor untergebracht (58.). Auftrieb verlieh der Anschlusstreffer den Gästen allerdings nicht, im Gegenteil: Fürth zog wieder an und hätte mehrfach erhöhen müssen (Meyerhöfer, (63.), Ernst (66.), bevor Hrgota letztlich - erneut auf Vorlage von Nielsen - die Nerven behielt und frei vor Esser den Deckel draufmachte (68.).
Nach dem 4:1 ließen es die Hausherren ruhiger angehen und feierten letztlich hochverdient den ersten Heimsieg seit Ende Februar (2:0 gegen Stuttgart).
Die Fürther sind am Samstag (13 Uhr) beim VfL Bochum zu Gast, zur gleichen Zeit trifft Hannover auf Erzgebirge Aue und kann dann den vierten Sieg im vierten Heimspiel holen.