FSV-Coach Benno Möhlmann änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0 bei RB Leipzig , dem zum ersten Mal in dieser Saison geglückten zweiten Dreier in Serie, erwartungsgemäß auf einer Position: Ideengeber Grifo kehrte nach Grippe zurück auf den Rasen, verdrängte Kauko auf die Bank.
Kaiserlauterns Coach Kosta Runjaic änderte nach dem 1:0 gegen den VfR Aalen dagegen auf zwei Positionen: Ring, zurück nach Knieprellung, und Stöger starteten für Zimmer und Zoller (beide auf der Bank). Die Abwehrreihe bildeten demnach wieder Schulze, Orban, Heintz und Löwe - davor agierten Karl und Demirbay. Die Defensive war zuletzt auch Trumpf beim FCK, hatte der Klub vor dem Spiel am Bornheimer Hang bereits drei Partien in Serie keinen Gegentreffer mehr kassiert.
Klandt eiert umher und pariert
Doch da eben auch die Hessen über robuste und taktisch klug eingestellte Abwehrmänner verfügen, regierte in den Anfangsminuten der Zweikampf in all seinen verschiedenen Ausführungen: Kopfballduelle, saubere Grätschen, Körpereinsätze und auch Fouls. Was außerdem regierte, waren die zahlreich mitgereisten Fans der Gäste, die lautstark tatsächlich für etwas Heimspielatmosphäre sorgten.
Klandt sorgte zwischenzeitlich immerhin mal für etwas Erstaunen, kam aus seinem Tor und wollte den Ball von der Strafraumkante wegdreschen. Das misslang, weswegen das Leder geradlinig nach oben segelte. Der Torhüter blieb aber dran und ging in ein Kopfballduell (!) mit Stöger rund 25 Meter vor seinem Gehäuse. Das verlor er zwar, doch viel Gefahr entstand schließlich nicht (6.). Auf richtige Chancen wurde weiter gewartet - bis zur 14. Minute: Hofmann eroberte das Leder stark im Mittelfeld, ermöglichte so einen Angriff, den Löwe mit einem wuchtigen Knaller abschloss. Keeper Klandt war zur Stelle und parierte gekonnt.
Chancenreigen des FSV
Stetiger Unruheherd in Hälfte eins und beinahe erfolgreich: Mohamed Amine Aoudia. picture alliance
Auf der anderen Seite wurde Schlussmann Sippel mit einer starken Flanke von Bittroff überwunden. Doch der komplett alleingelassene Aoudia verzog aus vier Metern frei vor dem Tor viel zu überhastet (17.). Das war so etwas wie der offensive Startschuss der Hessen, die fortan der Partie klar ihren Stempel aufdrückten und durch Aoudia, Grifo und Oumari per schönem Fallrückzieher weitere Gelegenheiten generierten (36. und zweimal 38.). Erfolgreich dazwischen warf sich allerdings zumeist Torhüter Sippel, der stets die Hand oder Finger an das Leder brachte. Eine Führung gegen ideenarme Pfälzer, die nur zu einigen eher harmlosen Distanzschüssen kamen, wäre für den FSV jedenfalls durchaus verdient gewesen.
Der 22. Spieltag
Sippels Brust gewinnt
Weil sich Heintz vor der Pause noch am rechten hinteren Oberschenkel verletzt hatte (womöglich ein Muskelfaserriss), stand zu Beginn der zweiten Hälfte Heubach in der Innenverteidigung. Die Pfälzer ließen außerdem direkt ihre neue Idee nach Wiederbeginn erkennen, machten früher Druck auf die Frankfurter Defensive und wollten so schnelle Balleroberungen generieren. Da machte die Abwehr der Hessen allerdings nicht mit, stand weiterhin sicher und agierte relativ gelassen. Chancen waren Mangelware, lediglich Engels spitzelte den Ball in Richtung Tor. Doch Sippel bäumte sich auf und parierte mit der Brust (58.).
Eine Flugkurve wie gemalt
Erstaunt von einem echten Sahnestück von Freistoß: FCK-Torwart Tobias Sippel. picture alliance
In der Folge plätscherte die Partie vor sich hin, wobei die Hessen plötzlich Offensivpressing ansetzten und an die Siegeschance glaubten. Das erste, was dafür benötigt wird, tütete Grifo ein - ein Tor: Der von Hoffenheim ausgeliehene Techniker drehte einen Standard aus rund 25 Metern perfekt ins linke Kreuzeck. Ein echtes Sahnestück, bei dem Schlussmann Sippel keinerlei Chance hatte (71.).
Das zweite, was benötigt wird, war nun über 15 Minuten erfolgreiche Abwehrarbeit. Und dies gar in Unterzahl, da sich Aoudia vollkommen unnötig im gegnerischen Strafraum die zweite Verwarnung abholte - Gelb-Rot (73.). Doch das machte nichts mehr, da der FSV auch zu zehnt nichts anbrennen ließ und durch Joker Dedic gar noch das 2:0 markierte (88.).
Während die Frankfurter am Freitag (18.30 Uhr) beim VfL Bochum antreten, erwartet Kaiserslautern daheim zur selben Zeit die SpVgg Greuther Fürth.