Frankfurts Trainer Hans-Jürgen Boysen tauschte im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg beim Karlsruher SC einmal Personal aus und brachte Sven Müller für Cidimar. N'Diaye rückte aus dem Mittelfeld in die Spitze.
Der Cottbuser Coach Claus-Dieter Wollitz musste nach der 0:1-Heimniederlage im Derby gegen Hertha BSC gleich auf drei Stammspieler verzichten: Die verletzten Kruska (Innenbanddehnung im Knie), Shao (Meniskuseinriss) und der erkrankte Goalgetter Petersen konnten nicht mitwirken. Roger, Kronaveter und Radu rückten dafür ins Team.
Bei strahlendem Sonnenschein gelang es in der Anfangsphase keinem der beiden Teams, sich vor dem gegnerischen Tor in Szene zu setzen. Das Zweikampfverhalten stimmte bei den Kontrahenten, viele kleinere Fouls unterbrachen aber immer wieder den Spielfluss.
Die erste echte Chance der Partie mündete sogleich in den ersten Treffer: Nach einem Eckball Frankfurts konterte Cottbus blitzartig. Radu umspielte Christian Müller, enteilte Heitmeier und marschierte allein Richtung Tor. Im Strafraum hatte der Rumäne den Blick für den mitgelaufenen Kronaveter, der die Kugel ins leere Tor einschob (17.).
Energie war in der Folge präsenter, während auf der anderen Seite das Kombinationsspiel des statisch agierenden FSV durch viele Ungenauigkeiten immer wieder stockte. Die Offensive der Hessen verdiente so nur eine Bezeichung: harmlos!
Die Lausitzer mussten nicht viel tun, um den Gegner, der sich im ersten Durchgang keine zwingende Möglichkeit erspielen konnte, in Schach zu halten. Hinten stand Energie kompakt und sicher, vorne setzte die Wollitz-Elf den einen oder anderen Nadelstich (Soma, 28.). Auch die letzte Möglichkeit vor dem Wechsel gehörte den Gästen, als N'Diaye bei Julas Freistoßschlenzer von der Strafraumgrenze auf der Linie rettete (41.).
Der 7. Spieltag
Mit Cidimar und Mölders für Sven Müller und Fillinger stärkte Boysen seine Offensive. Eine kluge Entscheidung! Kirschbaum faustete Cinaz' Knaller zur Seite, Mölders war beim Nachsetzen im Gegensatz zur Energie-Deckung hellwach: Der Angreifer scheiterte aus halblinker Position zunächst am Cottbuser Keeper, netzte aber beim zweiten Anlauf aus sechs Metern ein (47.).
Der FSV war wie verwandelt, präsentierte sich nun lauffreudig, zweikampfstark, initiativ. Und die Hessen legten nach: Gajsula behauptete links im Strafraum das Leder gegen zwei Gegenspieler und flankte in die Mitte. Brzenska fälschte den Ball ab, der durch die Beine von Soma ins rechte Eck flutschte (51.).
Zeigte sich die Wollitz-Elf vor der Pause noch souverän und in der Offensive vor allem bei Kontern durchaus gefährlich, so gingen diese Qualitäten nun nahezu verloren. Deutlich zu sehen, dass es Cottbus bei allem Bemühen nicht lag, selbst das Spiel zu machen.
Dennoch gelang es Energie nach einer Phase mit viel Leerlauf, das Geschehen ab der 70. Minute in die Hälfte der nun tief stehenden Frankfurter zu verlagern. Allerdings blieben die Lausitzer ohne jegliche Ausgleichsmöglichkeit.
Wie aus dem Nichts fiel die vermeintliche Vorentscheidung: Mölders war nach Christian Müllers Flanke schneller als Afriye und nickte aus acht Metern ins rechte Eck ein (77.). Doch auch die Abwehr der Hausherren präsentierte sich schlafmützig: Nach einem Freistoß von Adlung köpfte der ungedeckte Hünemeier ebenfalls aus acht Metern ins rechte Eck ein (80.).
Energie warf in der Endphase alles nach vorne und entfachte nochmal mächtig Druck. Jula (82.) und Radu (83., 90.) konnten aber ihre Möglichkeiten nicht nutzen, so dass der FSV nach einigem Zittern seinen dritten Heimsieg feiern konnte.
Für beide Mannschaften geht es nach der Länderspielpause am 8. Spieltag mit einem Heimspiel weiter. Am Samstag empfängt Frankfurt um 13 Uhr Hertha BSC. Am Sonntag bekommt es dann Energie Cottbus mit dem SC Paderborn zu tun.