Schnee im Schwarzwald - Grifo schiebt ein
Freiburgs Trainer Christian Streich musste nach dem 4:1 in Bielefeld auf Innenverteidiger Torrejon (Außenband) verzichten und brachte dafür Höhn. Leipzigs Coach Ralf Rangnick veränderte seine Startelf im Vergleich zum 3:1 gegen Heidenheim zweimal: Halstenberg und Khedira verdrängten Ilsanker und Jung auf die Bank.
Vor dem Anpfiff meldete sich im Schwarzwald der Winter zurück: Aufgrund von heftigem Schneefall mussten die Linien freigeräumt und mit Farbe hervorgehoben werden. Auch beim Spielball griffen die Offiziellen auf die Signalfarbe Orange zurück. Trotz der schwierigen Verhältnisse probierten beide Mannschaften mit Kurzpässen nach vorne zu kombinieren. Während die "Roten Bullen" versuchten, SCF-Torwart Schwolow mit Fernschüssen zu überraschen, antwortete der Keeper und leitete einen Konter mit einem weiten Abschlag ein. Diesen verarbeitete Niederlechner mit einem Pass an die Strafraumgrenze zu Frantz, der auf den mitgelaufenen Grifo ablegte. Letzterer hatte nun freie Bahn und schob aus halblinker Position zum 1:0 ein (10.).
Freiburg nimmt die Schneeschlacht besser an
Das rutschige und unberechenbare Geläuf torpedierte die Spielweise von RasenBallsport auch in der Folge. Der Sportclub verstand es besser, mit dem schneebedeckten Untergrund umzugehen und arbeitete mit Grätschen und aggressivem Pressing in der Defensive sowie mit langen Bällen oder Vorstößen über die robusten Angreifer in der Offensive. Eine Mischung, die aufging, denn der Tabellenführer kam kaum in die Box der Hausherren. Erst spät entdeckte auch Leipzig den langen Ball als geeignetes Mittel für sich.
In der 33. Minute unterbrach Schiedsrichter Manuel Gräfe die Partie für zwei Zeigerumdrehungen, damit die zugeschneiten Linien wieder freigeräumt werden konnten. Danach näherte sich RB zwar immer mehr dem gegnerischen Sechzehner an, zeigte sich kurz vor dem Strafraum dann aber doch zu verspielt und kam nicht in gefährliche Schusspositionen. Der SCF hielt derweil voll dagegen, zeigte sich zweikampfstark und nahm die 1:0-Führung mit in die Kabine.
Erst antwortet Kaiser, dann sticht Joker Petersen als Vorbereiter
25. Spieltag
In der Halbzeit wurde im Winter-Wunderland namens Schwarzwald-Stadion weiter geschippt, geräumt und gestreut. Mit Wiederbeginn schickten beide Trainer je einen Neuen auf die Piste: Streich brachte Philipp, Rangnick wechselte Quaschner ein. Die Schneeschlacht ging derweil weiter. Im Mittelfeld wechselte der Ballbesitz häufig. Zusammenhängende Aktionen waren kaum zu erkennen. Dann hatte Leipzigs Poulsen eine gute Idee, flankte von der rechten Strafraumkante flach nach innen, wo Quaschner bewusst für dem hinter ihn postierten Kaiser durchließ. Der RB-Kapitän hatte freie Bahn und schoss direkt zum 1:1 ein (56.).
Der Treffer tat den "Roten Bullen" spürbar gut. Die Sachsen warfen nun die Pressingmaschine an und kesselten die Breisgauer somit erfolgreich ein. Streich reagierte und brachte mit Petersen seinen Top-Torjäger von der Bank (67.). Ein Joker, der postwendend stach: Nach missratener Kopfballabwehr von Orban servierte Petersen die Kugel mit seinem ersten Ballkontakt perfekt in den Lauf von Niederlechner, der frei auf Gulacsi auftauchte und zum 2:1 verwandelte (68.).
Schwolow rettet den Dreier
Fortan hatte wieder Freiburg alles im Griff und hielt dank energischer Zweikampfführung voll dagegen. Lediglich Poulsen schaffte es, ein gefährliches Geschoss abzugeben (74.). Derweil hatten Niederlechner (72., 84.) und Grifo (75., 79., 81.) die Chance, für den Sportclub zu erhöhen. In den Schlussminuten warf RasenBallsport noch einmal alles nach vorne. In der Nachspielzeit brannte es lichterloh, als Sabitzer einen langen Ball am rechten Fünfmetereck abfasste. Die Sachsen hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch Schwolow kratzte den Direktschuss noch mit einer spektakulären Parade aus dem Eck. Eine unfassbare Rettungstat des Torwarts. Es blieb beim 2:1. Damit hat der SCF wieder drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Nürnberg und gleichzeitig auch nur noch drei Zähler Rückstand auf Spitzenreiter RB.
Freiburg ist an diesem Sonntag (13.30 Uhr) beim FSV Frankfurt gefordert. Leipzig empfängt gleichzeitig den TSV 1860 München.