Die Freiburger, von Trainer Christian Streich nach dem 3:2-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart nur auf einer Position verändert (Startelfdebütant Eggestein begann anstelle des angeschlagenen Höfler), zu Beginn besser in der Partie. Jedoch konnte Kapitän Günter einen Fehler von FC-Keeper Horn nicht nutzen (2.). Aufgrund einer Abseitsposition hätte ein mögliches Tor aber ohnehin nicht gezählt.
Die temporeichen Anfangsminuten gehörten auch sonst dem SC, doch gefährlich wurde es bei den Gastgebern selten. Die wohl beste Chance gehörte Grifo, der aus spitzem Winkel vorbeiköpfte (7.). Mit fortlaufender Spieldauer übernahmen die Gäste aus Köln, bei denen Coach Steffen Baumgart nach dem 2:1-Heimerfolg gegen Bochum zwei Wechsel vorgenommen hatte (Uth und Özcan starteten für Skhiri und Duda), das Heft des Handelns. Nachdem Uth bereits einmal am stark reagierenden Freiburger Torhüter Flekken (4.) gescheitert war, hatten die 10.000 Zuschauer aber lange keine Chance gesehen. Das sollte sich nach einem Kopfball von Andersson (27., knapp vorbei) ändern.
Das bewährte Kölner Mittel führt zum Erfolg
Anthony Modeste (#27) freu sich mit Trainer Steffen Baumgart über seinen dritten Saisontreffer für Köln. imago images/Jan Huebner
Denn wie so häufig in dieser Saison entwickelte Köln nach Flanken Gefahr. Bereits sechs der sieben Treffer der Geisböcke waren nach hohen Hereingaben gefallen. Aufgrund der hohen Flankenquote - vor allem über rechts und Schmitz - war die Entstehung des Führungstreffers auch keine Überraschung: Die lange Zeit aufmerksam verteidigende Defensive des SC ließ Schmitz zu viel Platz und dieser fand den Kopf von Modeste. Der Angreifer ließ sich daraufhin nicht zweimal bitten und nickte ein (34.). Sein drittes Saisontor, zeitgleich das sechste im neunten Spiel gegen den SC, sollte aber nicht die letzte Großchance in Durchgang eins sein. Wenig später scheiterte Uth am Pfosten (37.).
Freiburg war mit dem 0:1 zur Pause gut bedient. Die Hausherren kamen kaum zu Chancen, vielmehr machten sie durch einige kleine Fouls auf sich aufmerksam.
Freiburg beginnt erneut stark
Auf sich aufmerksam machte der Sportclub auch zu Beginn der zweiten Hälfte. Wie schon in Durchgang eins starteten die Gastgeber stark. Doch Jeongs zu ungenauer Kopfball (49.) führte ebenso wenig wie Hölers Abschluss zum Erfolg (52.). Dabei hatte der Kölner Keeper Horn stark pariert.
Bundesliga - 4. Spieltag
Nach einer Stunde war jedoch erneut wenig Tempo im Spiel. Köln kam wieder auf und hatte eine gute Chance, bei der Kainz aber leichtfertig vertändelte (61.). Der Österreicher stand dann auch in Minute 74 im Mittelpunkt - allerdings, weil er sich nach einer kleinen Rangelei die Gelb-Rote-Karte abholte.
Spätes 1:1 - und wieder ist es Czichos
Doch trotz der Unterzahl verteidigte Köln weiter clever, während Freiburg selten Gefahr entwickelte. Günter (65.) sorgte mit seinem Schuss aus der Distanz für die lange Zeit beste Aktion des SC. In der Schlussphase entfachten die Streich-Schützlinge in Überzahl noch einmal Druck, mit den Fans im Rücken ging es stetig nach vorne. Joker Schade scheiterte zunächst knapp (79.), doch der ebenfalls eingewechselte Weißhaupt zwang am Ende Czichos zum Eigentor (89.). Für den Kölner war es nach 2019 sein zweites Eigentor in der Bundesliga. Auch damals hieß der Gegner Freiburg.
Beim 1:1 blieb es letztlich auch. Köln hätte bereits vor dem Ausgleich für die Entscheidung sorgen können, doch Duda vergab leichtfertig (86.). Selbiges traf auch auf Keitel zu, der für den Freiburger Doppelschlag hätte sorgen können (90.+1). Freiburg bleibt damit ungeschlagen und findet sich weiter im oberen Drittel der Tabelle wieder. Nach dem durchaus verdienten Unentschieden gilt das auch für den FC.
Für die Breisgauer steht am nächsten Samstag (15.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 an. Köln hat drei Stunden später Vizemeister RB Leipzig zu Gast.