Verletzungssorgen plagten SC-Coach Volker Finke. Mit Bajramovic und Tskitishvili standen zwei tragende Kräfte der Freiburger nicht zur Verfügung. Trotzdem mussten Zeyer und Guie-Mien gegenüber dem Pokal-Aus in Lübeck ( 0:1 ) auf der Bank Platz nehmen. Kruppke, Konde, Sanou und Antar standen dafür in der Startelf der Breisgauer. Bochums Trainer Peter Neururer hatte nach dem 0:0 gegen Spitzenreiter Stuttgart keinen Anlass etwas zu ändern, konnte aus dem Vollen schöpfen und schickte zum vierten Mal in Folge die gleiche Anfangsformation auf das Feld.
Ohne großes Abtasten begann die überaus unterhaltsame Partie im Dreisamstadion. Der erste Angriff der Freiburger führte gleich zum 1:0. Sanou bediente Antar, der bei seinem ersten Einsatz in der Bundesliga für Freiburg traf. Bochum hatte in der Folge kaum Luft zum Verschnaufen und musste nach einer schönen Kombination der Breisgauer das 0:2 hinnehmen. Wieder war es Antar, der ein gekonntes Zuspiel von Konde aus zwölf Metern halblinker Strafraumposition ins rechte untere Eck schlenzte. Allerdings ließ die Bochumer Antwort nicht lange auf sich warten. Nach einer Ecke war Hashemian zur Stelle und erzielte sein neuntes Saisontor. Auch in der Folge präsentierten sich beide Abwehrreihen äußerst löchrig und ermöglichten so zwangsläufig weitere Treffer. Erst konnte Sanou für Freiburg erhöhen, dann schaffte Madsen den erneuten Anschluss - da waren gerade 24 Minuten gespielt.
Die Begegnung lebte weiter von der unzureichenden Defensivarbeit, wobei vor allem Freiburgs Hintermannschaft bei Standardsituationen Schwächen offenbarte. Die Neururer-Elf schaffte aber in der ruppiger werdenden Partie bis zur Pause nicht mehr den Ausgleich.
Im zweiten Durchgang kamen beide Mannschaften nur schwer in die Gänge. Bochum hatte mehr Ballbesitz, doch das Leder lief mehr quer, der finale Pass fehlte. Die Freiburger Abwehr nun besser geordnet, attackierte bei den Zweikämpfen eher, machte die Räume eng und ließ so den VfL nicht zur Entfaltung kommen. Allerdings ging auch bei der Finke-Elf in der Offensive zunächst nicht mehr viel zusammen. Erst nach einer knappen Stunde nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Iashvili bot sich die Riesenchance zu erhöhen, doch der Georgier köpfte aus kurzer Distanz über das VfL-Tor. Aber auch Hashemian auf der Gegenseite hatte Tor Nummer sechs des Spiels auf dem Fuß, doch der Iraner vergab freistehend vor SC-Keeper Golz. Besser machte es Antar, der sein SC-Liga-Debüt mit Treffer Nummer drei krönte. Iashvili hatte den Konter eingeleitet, den der Libanese nach Flanke von Cairo zum 4:2 abschloss.
Der SC Freiburg hat sich mit dem auf Grund der größeren Anzahl von Torchancen nicht unverdienten 4:2-Erfolg gegen Bochum im Tabellen-Mittelfeld festgesetzt. Bochum verpasste durch die Niederlage den Anschluss an die Spitzenränge. In der ersten Halbzeit prägten die schwachen Abwehrreihen, die fünf Treffer in 24 Minuten zuließen, die über weite Strecken unterhaltsame Partie.