Freiburgs Trainer Christian Streich veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:0 in Kaiserslautern nicht. Auf der Gegenseite konnte Arminia-Coach Norbert Meier wieder auf Stürmer Klos zurückgreifen, der beim 0:0 gegen Heidenheim wegen einer Magen-Darm-Erkrankung pausiert hatte. Für ihn rückte Görlitz auf die Bank.
Die Marschroute der Gäste wurde schnell sichtbar: Bis zur Mittellinie zogen sich die Meier-Schützlinge zurück, ehe Klos und Nöthe den Spielaufbau der Freiburger störten. Dass die Anfangsphase zu einer eher müden Nummer geriet, lag jedoch nicht nur am guten Verschieben der Bielefelder, sondern zu einem hohen Maß auch am gemächlichen Angriffsspiel von Freiburg. Die Breisgauer verbuchten zwar enorme Werte in Sachen Ballbesitz, dieser spielte sich aber hauptsächlich in der eigenen Hälfte ab.
Für die Gäste lief alles nach Plan: Freiburg biss sich an den zwei Viererketten des DSC die Zähne aus, Toptorjäger Petersen konnte überhaupt nicht ins Spiel eingebunden werden. An den Reaktionen der Trainer ließ sich ablesen, wie das Spiel lief: Während SC-Trainer Streich an der Seitenlinie auf und ab lief und seine Spieler zu mehr Tempo in der Offensive animierte, hatte Arminia-Coach Meier nicht viel zu bemängeln. Lediglich selber gefährlich wurde seine Elf lange Zeit nicht.
Petersens Chance als Wachmacher
Als der erste Durchgang beinahe schon beendet war, nahm das Duell erstmals Fahrt auf. Nach einem Abspielfehler in der Hintermannschaft der Ostwestfalen war Petersen auf und davon. Von Behrendt noch leicht gestört, scheiterte der Toptorjäger der Freiburger im direkten Duell an Hesl (43.). Es war die erste richtige Chance der Partie, die plötzlich hektisch wurde. Philipp zielte bei seinem Distanzschuss zu ungenau (43.), dann war der Gast an der Reihe. Mit dem ersten Schuss auf das Gehäuse zirkelte Nöthe den Ball an den rechten Pfosten, von wo das Leder vor die Füße von Günter sprang. Dessen überhasteter Klärungsversuch missriet und landete noch im Strafraum bei Klos, der mit der Brust annahm und per Volleyschuss wuchtig und unhaltbar aus zehn Metern vollstreckte (44.). Dann war Pause.
Der 7. Spieltag
Streich hatte seinen Schützlingen in der Pause wohl volle Offensive eingeimpft, jedenfalls stürmten nach dem Anstoß gleich fünf Spieler nach vorne und signalisierten die Marschroute. Dem Vorhaben, den schnellen Ausgleich herbeizuführen, machte Dick jedoch augenblicklich einen Strich durch die Rechnung. Vom linken Strafraumeck zog er ab - und es stand 0:2 (49.)! Guedé hatte den Volleyschuss unhaltbar abgefälscht, Schwolow war ohne Abwehrchance.
Freiburg war gefordert und ging mehr Risiko ein. Mujdza vergab aus 14 Metern, dann zog der eingewechselte Hufnagel nach Höflers Zuspiel aus 16 Metern ab und zwang Hesl zu einer Parade (61.). Der Anschlusstreffer lag in der Luft, doch Abrashis Distanzschuss flog am rechten Pfosten vorbei (66.). Kurz später war es soweit: Philipp verschaffte sich auf rechts mit einer Körpertäuschung Platz und bediente Petersen im Zentrum. Der Goalgetter nutzte seine zweite Chance im Spiel per Kopf und verkürzte (67.).
Joker Hufnagel sticht
Der Druck des Absteigers wurde größer, Hufnagels Vollspannschuss verfehlte sein Ziel (78.). Der DSC verteidigte aufopferungsvoll und kam auch selber zu Chancen: Bei Schuppans Freistoßheber hatte Schwolow Glück, der Ball klatschte an den Außenpfosten (80.).
Das Publikum peitschte den SC nach vorne - mit Erfolg: Frantz setzte sich mit einer Energieleistung auf der linken Seite durch und spielte den Ball flach in die Mitte. Hufnagel nahm den Ball an, mit dem zweiten Kontakt schob er flach unten rechts ein (90.). Danach brachte Bielefeld das Ergebnis über die Zeit und bleibt somit auswärts ungeschlagen.
Aufgrund der englischen Woche muss Freiburg am Donnerstag (20.15 Uhr) in Leipzig ran, Bielefeld empfängt schon am Dienstag (17.30 Uhr) den VfL Bochum.