"Das könnte auch eine Champions-League-Begegnung sein, Olympiakos spielt um diese Zeit ja eigentlich immer in der Gruppenphase", hatte Frankfurts Trainer Oliver Glasner vor der Partie gesagt. Die Stimmung der 35.000 Zuschauer wäre eines Abends in der Königsklasse würdig gewesen.
Trotzdem brauchte die Eintracht etwas, um ins Spiel zu kommen - die erste Chance der Partie gehörte gar den Gästen durch El-Arabi (12.). Im Vergleich zum 1:2 gegen Hertha BSC hatte Glasner ordentlich rotiert: Für Lindström, Lammers, Hauge, Chandler und Ndicka starteten Paciencia, Borré, Kamada, Toure und Tuta. Die SGE fand sich in der Folge, angetrieben von Kostic, immer besser zurecht und hatte selbst schnell durch Kamada eine erste Großchance (13.).
Borré testet Vaclik
Fortan war Frankfurt das bessere und vor allem aktivere Team, Olympiakos stand tief und griff erst im letzten Drittel entscheidend an, dann aber meist beherzt, sodass die Offensiv-Bemühungen der SGE zunächst brotlos waren. Dennoch hätte Borré nach einer Kostic-Ecke zur Führung treffen können, doch er scheiterte aus fünf Metern per Kopf an Vaclik (23.).
Zeit der Elfmeter
Aus elf Metern machte der Stürmer es nur zwei Minuten später besser. Nachdem er von Cissé gefoult worden war, verwandelte Borré selbst vom Punkt (25.). Die Eintracht schien also auf Kurs Tabellenführung zu sein, ehe Jakic im eigenen Strafraum ein Handspiel unterlief, El-Arabi blieb in der Ausführung ebenfalls eiskalt (30.).
Frankfurt ließ sich von diesem Dämpfer aber nicht aus dem Konzept bringen und kannte nur eine Richtung: Immer wieder rollten die Angriffswellen über die äußerst aktive linke Seite in Richtung Tor der Gäste. Olympiakos versteifte sich nahezu nur noch auf Konter, spielte diese aber ungenügend aus.
Hinteregger an die Latte, Toure trifft
Kurz vor der Pause belohnte Toure mit dem erneuten Führungstreffer den hohen Aufwand seiner Elf (45.+3), Sekunden zuvor hatte Hinteregger noch per Kopf den Querbalken getroffen.
Nach dem furiosen Ende von Hälfte eins ließ es die Eintracht im zweiten Abschnitt zunächst etwas ruhiger angehen und wartete ab, was von den Gästen kam. Und das war nicht viel, denn Olympiakos lauerte weiterhin fast ausnahmslos auf Konter, die aber nicht konsequent zu Ende gespielt wurden.
Vaclik patzt, Kamada nutzt es aus
Trotzdem zog Frankfurt danach das Tempo wieder an und profitierte von einem Patzer von Gäste-Keeper Vaclik, der Paciencias Schuss nach vorne abwehrte und so Kamada die ideale Vorlage für das 3:1 bereitete (59.). Die Eintracht war nun richtig angestachelt und blieb weiter auf dem Gaspedal, Paciencia ließ weitere gute Möglichkeiten aus (63., 74.).
Und auch defensiv stand die Dreierkette um Hasebe, Tuta und Hinteregger sicher, sodass Olympiakos einfach nicht entscheidend und vor allem gefährlich vor Trapp auftauchen konnte. Der letzte Höhepunkt an diesem Europapokal-Abend war das Comeback von SGE-Kapitän Rode in Minute 83.
Mit dem 3:1 hat Eintracht Frankfurt nicht nur die passende Reaktion nach dem 1:2 gegen Hertha BSC gezeigt, sondern verteidigt auch die Tabellenführung in der Gruppe G.
Am Wochenende geht es für die Eintracht in der Bundesliga am Sonntagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem Gastspiel beim VfL Bochum weiter. Der nächste Auftritt in der Europa League steigt am 4. November um 18.45 Uhr - dann sind die Hessen in Piräus gefordert.