Nach drei Niederlagen (1:10 Tore) nach dem Re-Start und einer turbulenten Woche mit der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic konnte Hertha auch in Frankfurt nicht die Wende herbeiführen. Die Berliner, bei denen nach dem 0:2 im Derby gegen Union Kenny und Niederlechner für Pekarik und Kanga (Zehenverletzung) begannen, sahen sich von Anfang an einer druckvollen Eintracht gegenüber.
Die SGE, die im Vergleich zum 1:1 beim FC Bayern mit Neuzugang Max und Kamada anstelle von Knauff und Rode antrat, spielte mit Tempo und wenigen Kontakten druckvoll nach vorne. In der Anfangsphase setzte man so die Hertha-Defensive zwar immer wieder unter Druck, weil aber oft noch der letzte Pass fehlte, blieb vieles im vielversprechenden Ansatz stecken.
Kolo Muani setzt seinen Lauf fort
Noch bevor Christensen mehr zu tun bekam, als Steckpässe und Flanken abzufangen, musste der Keeper dann aber schon den Ball aus dem Netz fischen. Uremovic konnte den dribbelnden Kolo Muani im Strafraum nur per Foul stoppen, der Angreifer verwandelte selbst sicher zur Führung (21.).
Die Berliner hätten unmittelbar davor selbst gern einen Elfmeter gehabt. Weil Hasebe aber Richters Distanzschuss mit angelegtem Arm blockte, schaltete sich der VAR nicht ein (19.). Überhaupt kam die Alte Dame in Hälfte eins nicht über abgeblockte Schüsse hinaus, auch Serdars Versuch wurde so nicht zur Antwort auf den Rückstand (24.).
Bundesliga, 19. Spieltag
Frankfurter Doppelschlag
Ganz anders agierten die Frankfurter, die den Angriffsdruck weiter hoch hielten - und nur sieben Minuten später durch einen schönen Spielzug erhöhten: Götze und Lindström brachten Kolo Muani in Position, der eiskalt auf 2:0 stellte (28.).
Die restlichen Minuten bis zur Pause kontrollierte die SGE souverän gegen harmlose Berliner.
Berlin wird aktiver, gefährlicher bleibt die Eintracht
Nach einem Dreifach-Wechsel - unter anderem kam Neuzugang Cigerci - und einer Umstellung auf Dreierkette wurde Hertha aktiver als in Durchgang eins. Mehr als ein Abschluss von Niederlechner aus spitzem Winkel sprang aber nicht heraus (49.).
Danach übernahm wieder die Eintracht, die gleich mal zeigte, dass sie einfach gefährlicher war als die Berliner. Doch Kolo Muani (55.) und Tuta (58.) durften beide wegen Abseitsstellungen nicht über das 3:0 jubeln.
Hertha zeigte sich zwar auch im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte verbessert, Zählbares sprang aber nicht heraus. Die beste Chance machte Tuta zunichte. Der Verteidiger klärte einen Schuss vom eingewechselten Ngankam gerade noch vor der Linie (62.).
In der Schlussphase kontrollierte Frankfurt die Partie dann wieder, auch Ex-Frankfurter Boateng konnte dem Berliner Spiel nach seiner Einwechslung (80.) keinen entscheidenden Impuls mehr geben. Cigercis zentraler Freistoß-Knaller war die letzte ernstzunehmende Möglichkeit der Gäste (83.). Den Schlusspunkt setzte in der Nachspielzeit Buta (90.+4). Zuvor hatte Götze noch zwei dicke Möglichkeiten ausgelassen (85., 86.).
Damit gewann die Eintracht ihr zweites Heimspiel 2023 und ist damit auch in der vierten Partie des Jahres ungeschlagen. Für ein im zweiten Durchgang zwar verbessertes aber zu harmloses Berlin ist es hingegen die vierte Pleite in Folge, die dritte ohne eigenen Treffer.
Bereits am Dienstag geht es für Frankfurt im Pokal-Achtelfinale gegen Zweitligist Darmstadt (20.45 Uhr) weiter. Die Herthaner haben am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) Mönchengladbach zu Gast.