Bremens Marin versucht hier, an Frankfurts Kapitän Spycher vorbeizukommen. picture-alliance
Frankfurt schloss die erfolgreichste Hinrunde seit 1993/94 mit einem 2:2-Heimremis gegen den VfL Wolfsburg ab. Nach den inzwischen beigelegten Querelen zwischen Manager Bruchhagen und Trainer Michael Skibbe kam zwar kein neuer Stürmer an den Main, die Hessen gingen die Partie gegen Bremen nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage jedoch optimistisch an.
Bei Werder Bremen durfte sich Trainer Thomas Schaaf über Verstärkung auf der linken Abwehrseite freuen. Der Tunesier Abdennour erhielt rechtzeitig die Spielberechtigung und feierte in Frankfurt sein Startelfdebüt für die Grün-Weißen. Im Angriff wurde Torjäger Pizarro nicht rechtzeitig fit, der Schwede Rosenberg stürmte von Beginn an neben Marin.
Beide Mannschaften kamen eher schleppend aus der kurzen Winterpause in den Liga-Alltag zurück. Nach langer ausgeglichener Anlaufphase übernahm Werder zwar immer mehr die Spielkontrolle, doch lag das eher an der defensiven Taktik der Eintracht, die der Abwehrarbeit Vorrang gab und in der Offensive auf Konter lauerte. Mehr als einen unpräziser Warnschuss durch Hunt (10.) bekamen die knapp 45000 Zuschauer im Frankfurter Stadionrund lange Zeit nicht zu sehen.
Der 18. Spieltag
Nach etwa 20 Minuten Spielzeit nahm das Spiel etwas an Fahrt auf. Erstmals tat sich in der ansonsten sattelfesten Bremer Abwehr eine Lücke auf, die Meier für ein geschicktes Anspiel zu Ochs nutzte. Der prüfte SVW-Keeper Wiese mit einem Schuss im Fallen auf das kurze Eck erfolglos (22.). Augenblicke später wurde es auf der Gegenseite hektisch – Hunt prüfte Nikolov mit einem strammen Schuss, Marin setzte dem Abpraller nach und fiel nach Kontakt mit dem gestreckten Bein von Franz. Referee Michael Weiner ließ jedoch weiterspielen (24.).
Auch die nächste Chance gehörte den Gästen. Wieder war es Hunt, der nach überlegtem Pass von Özil den Torabschluss suchte, aber Franz rettete mit beherztem Einsatz (30.). In der Folge glätteten sich die Wogen wieder. Frankfurt verteidigte konsequent und erfolgreich, Werder suchte ohne Fortune die spielerische Lösung. Spätestens vor dem gegnerischen Sechzehner präsentierte sich die Schaaf-Elf ohne die nötigen Ideen.
Zum zweiten Durchgang kamen beide Mannschaften unverändert auf den Rasen zurück. Und auch am Auftreten der Teams änderte sich zunächst wenig. Frankfurt igelte sich ein und lauerte, Bremen biss sich die Zähne aus. Das alles änderte sich nach einer Ecke für die Gastgeber. Werder bekam den Ball nicht raus und über ein tolles Zusammenspiel zwischen Ochs, Schwegler und Chris kam dann Abwehrmann Russ in Position, der aus kurzer Distanz einschob (57.).
Thomas Schaaf reagierte umgehend und brachte seinen Goalgetter Pizarro für Rosenberg ins Spiel, zudem ersetzte Jensen Borowski (61.). Das Spiel gewann an Tempo und Intensität, doch den nun leidenschaftlicheren Bremer Angriffen fehlte es nach wie vor an Präzision. Für die Eintracht bedeutete das mehr Raum für schnelle Gegenangriffe, doch Spycher (72.) und Teber (74.) ließen gute Gelegenheiten liegen.
Auch ein weiterer Bremer Angreifer auf dem Feld, Hugo Almeida beendete das Bundesligadebüt Abdennours, brachte nicht die Wende aus der Sicht der Gäste. Stattdessen hielten die Hausherren ihren Kasten weiter sauber und hätten bei konsequenterer Chancenverwertung durch Teber (82.) und Liberopoulos (86.) den Sieg noch höher gestalten können. Werder vergab durch einen Naldo-Kopfball noch die beste Möglichkeit zum Ausgleich in einer hektischen Schlussphase, doch letztlich verdiente sich die Eintracht gegen offensiv zu harmlose Hanseaten drei Punkte zum Start in die Rückrunde.
Die Eintracht hat am kommenden Samstagnachmittag ein Auswärtsspiel beim Tabellenvorletzten 1. FC Nürnberg vor der Brust. Werder Bremen empfängt zeitgleich zum immerjungen Prestige-Duell den FC Bayern München.