Höhenflug: Bremens Pizarro im Kopfballduell mit Russ. picture-alliance
Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel musste nach dem 1:1-Unentschieden bei Hannover 96 auf Korkmaz (Muskelverhärtung) verzichten, für den Österreicher kehrte Liberopoulos in die Startelf zurück. Der Grieche agierte als Stoßstürmer, während Fenin auf die linke Seite rutschte. Bremens Coach Thomas Schaaf hingegen tauschte im Vergleich zum 2:0-Sieg im vierten Nordderby gegen den HSV auf vier Positionen aus: Harnik, Naldo (Leistenprobleme), Tosic und Hugo Almeida wurden durch Fritz, Tziolis, Boenisch und Pizarro ersetzt.
Bei erstklassigem Fußballwetter ließen es beide Mannschaften zunächst ruhig angehen. Nach kurzer Zeit nahm das Spiel aber an Fahrt auf, die Frankfurter übernahmen die Initiative und kamen über Fenin, dessen Kopfball aus bester Position allerdings zu unpräzise war (13.), zur ersten klaren Gelegenheit. Doch auch die Hanseaten gingen nun mit dem nötigen Ernst zu Werke und hatten über schnelle und direkte Konter gute Möglichkeiten. Rosenberg schoss aus spitzem Winkel rechts vorbei (15.), Pizarro scheiterte per Kopf aus sechs Metern an der sehr guten Reaktion von Eintrachts Schlussmann Pröll (17.).
Der 32. Spieltag
Das Match entwickelte sich zu einem rasanten und temporeichen Duell, das hohen Unterhaltungswert hatte. Nach 23 Minuten tauchte Meier freistehend im gegnerischen Strafraum auf, der Mittelfeldmann verzögerte geschickt und schob das Leder aus acht Metern Werders Schlussmann Wiese durch die Beine. Boenisch hatte aber aufgepasst und kratzte die Kugel in letzter Sekunde noch von der Linie. Etwas später passte Liberopoulos wunderbar in die Gasse auf Fenin, der jedoch vom linken Fünfereck in Wiese seinen Meister fand (36.). Letztlich wurde den Zuschauern im ersten Durchgang viel geboten. Tempo, Einsatz und Leidenschaft, nur die Tore fehlten!
Das Unheil nimmt seinen Lauf!
Her mit dem Ball! Werders Schlussmann Wiese schnappt sich das Spielgerät. picture-alliance
Dies änderte sich nach der Pause. Die Hessen boten weiterhin gefälligen Offensivfußball, gingen aber immer noch zu fahrlässig mit den eigenen Chancen um. So vergab Liberopoulos aus 15 Metern gegen Wiese (47.). Drei Minuten später nahm das Schicksal dann seinen Lauf: Zuerst zog Özil in den Sechzehner und wurde dabei von Ochs unfair gestoppt. Schiedsrichter Peter Sippel entschied zu Recht auf Strafstoß und stellte den Übeltäter zudem mit Rot vom Platz. Frings trat an und verwandelte kaltschnäuzig (51).
Die Bremer gaben sich damit nicht zufrieden und wollten den Sack gegen nun vollkommen konsternierte Frankfurter zumachen - was auch gelang. Zuerst legte Pizarro auf Frings ab, der aus 18 Metern mit einem satten Flachschuss erhöhte (56.). Vier Minuten später fand ein Özil-Freistoß den Kopf von Tziolis - 0:3. Nach 63 Minuten legte Özil auf Pizarro auf, der aus kürzester Distanz einnetzte.
Damit war die Messe gelesen, die Gastgeber hatten nichts mehr zuzusetzen, waren nur noch darauf bedacht, die Niederlage nicht noch höher ausfallen zu lassen. Bei den Werderanern ging man die Sache nun ruhiger an, kontrollierte das Geschehen und schaukelte das Kind nach Hause. Der eingewechselte Hugo Almeida wollte es sich aber nicht nehmen lassen, sich ebenfalls noch in die Torschützenliste einzutragen. Der Portugiese hämmerte einen Freistoß aus knapp 30 Metern in die Maschen zum 5:0-Endstand.
Am vorletzten Spieltag muss die Frankfurter Eintracht zum VfL Bochum reisen, während es die Bremer vor eigenem Publikum mit dem KSC zu tun bekommen.