Der Trainer von Rielasingen-Arlen, Michael Schilling, veränderte seine Mannschaft gegenüber dem letzten Pflichtspiel in der Oberliga Baden-Württemberg, einem 2:0-Erfolg gegen den Freiburger FC, nur auf einer Position: Bruno ersetzte Kunze, der bislang mit drei Treffern nach drei Spielen der beste Torjäger des Oberligisten ist und zunächst auf der Bank Platz nahm.
Bei Holstein Kiel fand in diesem Sommer durchaus ein mittelgroßer Umbruch an: Neun Abgängen stehen zehn Neuzugänge gegenüber. Prominenteste Neuverpflichtung ist sicherlich Fin Bartels, der aus Bremen kam.
Kiels Trainer Ole Werner stellte den 33-Jährigen, der damit älter ist als sein Coach selbst (32), auch direkt in die Startelf. Zudem begannen von den Neuzugängen Torhüter Dähne, der den Vorzug vor Gelios bekam, sowie Komenda und Lorenz.
Wie bei so vielen Begegnungen in der ersten Runde des DFB-Pokals, fand die Partie beim Profi-Klub statt, vor 500 Zuschauern empfingen die Störche den Außenseiter aus Baden-Württemberg.
DFB-Pokal - der Sonntag
Underdog schockt Kiel früh
Rielasingen-Arlen, das erst zum zweiten Mal im DFB-Pokal antrat, begann durchaus frech und übte früh Druck aus. Daher war die Führung für die Baden-Württemberger bereits nach nicht einmal drei Minuten auch keine Überraschung. Rasmus verlängerte eine Ecke zum 1:0.
Nach rund zehn Minuten wachte der Favorit aus Kiel aber auf - und wie: Die Störche erspielten sich Chance um Chance, allen voran mit Reese hatte Linksverteidiger Rasmus große Probleme.
Kiel dreht das Spiel - es wird deutlich
Binnen vier Minuten drehten Wahl (15.) und Serra (19.) die Partie zugunsten der Kieler, nur wenig später sorgte ein Doppelschlag von Lee (22., 24.) - beide Treffer erzielte der Südkoreaner per Kopf - für den deutlichen Stand von 4:1.
Holstein überrollte die überforderten Gäste nun immer mehr, nach einer starken Kombination durfte sich Bartels über seinen ersten Treffer im Holstein-Trikot freuen (29.). Nach fünf Gegentreffern innerhalb einer Viertelstunde fing sich Rielasingen-Arlen und verteidigte wieder etwas konsequenter. Da Reese vor der Pause noch zwei Chancen vergab (37., 42.), ging es mit einem 5:1 in die Kabinen.
Fünf Wechsel zur Pause
Beide Trainer wechselten in der Pause ordentlich durch. Während Rielasingen-Arlen vor allem um Stabilität bemüht war, wollte Werner die Kieler Ignovski, Lee und Lorenz für den Zweitliga-Auftakt schonen und anderen Spielern (Hauptmann, van den Bergh, Dehm) die Möglichkeit geben, sich zu zeigen.
Zunächst nahmen die Kieler allerdings erwartungsgemäß einige Gänge raus, gingen nicht mehr mit letzter Kraft in die Offensivaktionen. Erst die Hereinnahme von Porath (61.) brachte wieder Schwung. Kurz nach dessen Einwechslung umspielte der auffällige Reese zwei Gegenspieler, Porath machte im Nachschuss das halbe Dutzend voll (63.).
Reese belohnt sich
Kiel blieb im Anschluss weiterhin defensiv wach und hielt die Kugel meist in den eigenen Reihen. Kurz vor dem Schlusspfiff belohnte sich auch Reese für einen starken Auftritt und erzielte das 7:1, das gleichzeitig den Endstand bedeutete (86.).
Nach den ersten zehn vielversprechenden Minuten wurde der Klassenunterschied von Minute zu Minute deutlicher, bis zum Schluss überzeugte Holstein Kiel und belohnte sich mit einem souveränen Einzug in die zweite Pokalrunde.
Der 1. FC Rielasingen-Arlen muss bereits am Mittwoch wieder ran, der Oberligist tritt um 17.30 Uhr beim FV Ravensburg an. Holstein Kiel empfängt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zum Zweitliga-Auftakt Bundesliga-Absteiger Paderborn im Holstein-Stadion.