Kölns Trainer Uwe Koschinat war gegenüber dem 3:1-Sieg bei Bremen II zu zwei personellen Wechseln gezwungen. Oliveira Souza fehlte Gelb-gesperrt, Top-Torjäger Biada (13 Treffer) verletzte sich unter der Woche unglücklich im Training (Bündelriss in der Brustmuskulatur). Für das Duo sprangen Engelman und Theisen ein.
Auf Seiten der Gäste rotierte Chemnitz' Coach Sven Köhler im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Aue, der ersten Pleite nach zuvor fünf Siegen am Stück, drei Mal: Röseler, Dem und der verletzte Danneberg (Rückenbeschwerden) räumten ihre Plätze für Stenzel, Koch und Cincotta.
Cincotta mit Wucht und Geschick
Beide Kontrahenten hatten in den vergangenen Wochen das Abstiegsgespenst vertrieben und konnten dementsprechend befreit aufspielen. Dass nicht viel auf dem Spiel stand, machte sich in der Anfangsphase bemerkbar: Die Teams begannen verhalten, leisteten sich im Spielaufbau zahlreiche Abspielfehler und schafften es nicht, Druck aufzubauen.
Nach einer knappen Viertelstunde rissen die Himmelblauen das Ruder allmählich an sich und forcierten ihre Offensivbemühungen. Daraus entsprang zunächst eine Halbchance für Endres, der mit dem Abschluss zu lange zögerte (15.), dann ein Abschluss von Fink (20.). Das 1:0 lag in der Luft - und sollte nicht lange auf sich warten lassen: Fink bediente Cincotta auf rechts im Strafraum, der den Ball wuchtig im rechten oberen Eck unterbrachte (22.).
3. Liga, 36. Spieltag
Der Treffer verlieh den Gästen zusätzlichen Rückenwind. Die Domstädter präsentierten sich weiter viel zu passiv und transportierten das Leder behäbig nach vorne. Torchancen für die Fortuna? Fehlanzeige! Chemnitz dagegen blieb hungrig, Fink verpasste mit einem Schlenzer knapp das 2:0 (35.). Auch Frahn (39.) und Türpitz (42.) ließen noch gute Möglichkeiten liegen - mit dem knappen Rückstand zur Pause waren die Hausherren also gut bedient.
Zwischenspurt der Fortuna
Kölns Coach Koschinat hatte seine Schützlinge in der Kabine offenbar kräftig durchgeschüttelt, denn nach Wiederanpfiff zeigten die Domstädter zunächst ein ganz anderes Gesicht. Mimbala meldete die Offensive nach einem Eckball an (46.), Königs versuchte es drei Zeigerumdrehungen später von der linken Seite - hauchzart links vorbei.
Doch die Sturm-und-Drang-Phase der Hausherren war nur von kurzer Dauer, nach einer knappen Stunde verfielen die Kölner wieder in ihre Lethargie. Dem CFC fehlte zwischenzeitlich etwas der Zugriff - bis die Sachsen von einem Standard profitierten: Fink leitete einen Eckstoß von rechts auf den zweiten Pfosten weiter, wo Frahn aus drei Metern unbedrängt einschob (67.). Chemnitz blieb dran, Frahn erhöhte wenig später per Kopf auf 3:0 (70.).
Damit war die Gegenwehr der Domstädter endgültig gebrochen. Der CFC fuhr noch den ein oder anderen Angriff, Türpitz (78.) und zweimal Fink (82., 87.) hatten weitere Treffer auf dem Fuß, verpassten aber einen noch höheren Auswärtssieg.
Fortuna Köln spielt kommenden Samstag (13.30 Uhr) gegen Aue. Chemnitz empfängt gleichzeitig Osnabrück.