Nach dem bitteren 1:2 gegen Frankreich beim Auftaktspiel nahm Englands Teammanager Sven-Göran Eriksson nur eine Änderung vor. Trotz einer überzeugenden Vorstellung von King gegen den Europameister verdrängte Terry vom FC Chelsea den jungen Innenverteidiger. Auch bei der Schweiz gab es eine Umstellung gegenüber dem 0:0 gegen Kroatien. Für den Gelb-Rot-gesperrten Vogel ließ Trainer Jakob Kuhn Celestini in der Mittelfeld-Defensiv-Zentrale anfangen.
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Spielinfo
| Stadion | Cidade de Coimbra |
| Zuschauer | 28.214 |
Die Partie in Coimbra fing in den ersten Minuten verheißungsvoll an, als beide Teams den Weg nach vorne suchten. Doch nach der engagierten Anfangsphase zeigten vor allem die Engländer, dass sie den Schock der beiden späten Gegentreffer gegen Frankreich noch nicht richtig verdaut hatten. Das Team um Kapitän Beckham agierte viel zu verhalten, kam in der Offensive gegen die gut organisierte Schweizer Deckung nicht zur Entfaltung und ließ den Eidgenossen zu viel Spielraum. Die kamen vor allem über Standards zu Torgelegenheiten, aber bei zwei gefährlichen Freistoßflanken von Hakan Yakin konnte jeweils ein Engländer per Kopf knapp ins Eckball-Aus klären. Wie aus dem Nichts aber dann die Führung für England: Beckham bedient mit einem weiten Flankenball den im Strafraum freistehenden Owen, der umspielt Müller und flankt gefühlvoll auf Rooney, der aus kurzer Distanz vollendet (23.). Mit der Führung im Rücken wurde die Eriksson-Elf etwas forscher, ohne dabei aber wirklich zu überzeugen. Die Schweiz zog sich bei Ballbesitz der Engländer schnell in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume eng. Lediglich Beckham und Owen konnten sich nach einer guten halben Stunde mit zwei gefährlichen flachen Flankenbällen in Szene setzen, doch Rooney verpasste jeweils knapp. Die Begegnung plätscherte ohne große Höhepunkte so dahin und hatte erst kurz vor der Pause noch zwei kleine Aufreger. Erst scheiterte Frei mit einem Distanzschuss (40.), dann setzte Hakan Yakin einen Freistoß aus 20 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (45.).
Der zweite Durchgang lief schleppend an. Die Schweiz verstärkte die Offensivbemühungen und hatte durch Gygax eine Kopfballchance, doch der in der Halbzeit eingewechselte Stürmer verfehlte sein Ziel. Nur wenig später versuchte es Wicky mit einem Distanzschuss, aber auch er brachte das Leder nicht im englischen Tor unter. England zog sich wie schon gegen Frankreich zurück und lauerte gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Eidgenossen auf Konter. Die wurden aber nicht konsequent genug vorgetragen und sorgten für wenig Gefahr. Nach einer knappen Stunde musste dann der Schweizer Haas nach wiederholten Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz, aber die Engländer verstanden es auch in Überzahl nicht, das Spiel zu gestalten. Vielmehr drängten die dezimierten Eidgenossen auf den Ausgleich, gegen die kompakte englische Hintermannschaft gab es aber kein Durchkommen. Die "Three Lions" zeigten sich aber auch in Hälfte zwei eiskalt. Vassell setzt sich gegen Müller durch und bedient Rooney. Der englische Jungstar zieht aus 14 Metern ab, trifft den Pfosten und vom Hinterkopf des Schweizer Keepers Stiel springt der Ball ins Tor - 2:0 (75.). Damit war die Partie gelaufen, denn die Elf um die Yakin-Brüder gab sich nach dem zweiten Gegentreffer auf. Dies nutzte England zur Resultatsverbesserung: Beckham passt in den Lauf von Neville, der legt quer auf Gerrard. Der Mittelfeldspieler lässt Stiel aus elf Metern halblinker Position keine Chance und setzt den Schlusspunkt (82.).
England hält sich mit dem 3:0-Erfolg gegen die Schweiz alle Optionen bei der Europameisterschaft offen, für die Eidgenossen wird es nach der Pleite und nur einem Punkt nach zwei Spielen in der Gruppe B schwer. Ein Doppelpack von Rooney brachte die Eriksson-Elf auf die Siegerstraße und verhalf den über weite Strecken wenig überzeugenden Engländern zum wichtigen "Dreier", die Kuhn-Elf dagegen wartet weiter auf den ersten Sieg bei einer EM-Endrunde.