Dortmunds Trainer David Wagner brachte nach dem beachtlichen 2:2 bei Aufstiegsaspirant Heidenheim vier neue Spieler: Owomoyela, Knappmann, Demirbay und Duksch spielten für Hübner, Treude, Benatelli und Bajner. Sparsamer ging derweil Erfurts Coach Alois Schwartz mit personellen Rochaden um: Bis auf Strangl und Kopilas, die für Fillinger (Prellung an der rechten Wade) und Engelhardt (10. Gelbe) aufliefen, war es dieselbe Elf, die den Chemnitzer FC mit 2:1 bezwungen hatte.
Der 27. Spieltag
Dreimal war die Partie verschoben worden - am 22. Februar und am 20. März jeweils wegen Wintereinbruchs. Der dritte Anlauf war für den 24. April geplant, doch da war die erste Mannschaft der Dortmunder in der Champions League gegen Real Madrid gefordert. Nun also der vierte Versuch, und diesmal ertönte der Anpfiff. Der BVB stand dabei enorm unter Zugzwang, denn für die Zweite Mannschaft des Champions-League-Finalsten ging es um nicht mehr und nicht weniger als den Ligaverbleib.
Die Schwarz-Gelben brauchten ein paar Minuten, nutzten aber einen Standard zur frühen Führung: Nach einer Ecke schaffte Knappmann in der Gefahrenzone Raum für Bakalorz - 1:0 (8.). Der ersehnte Treffer war gefallen, in der Tabelle hatte der BVB dadurch mit Babelsberg, das auf einem Nicht-Abstiegsplatz rangiert, gleichgezogen - nur die schlechtere Tordifferenz sprach jetzt noch für die Potsdamer. Es galt nun also, auch daran zu arbeiten, was aber nur bedingt gelang. Mit Ausnahme von einer Halbchance von Hofmann, dem Sponsel zuvorkam (12.), brachten die Borussen nichts Zwingendes mehr zustande.
Die Erfurter agierten oft schludrig und ließen sich kaum einmal gefährlich vor Alomerovic blicken, obwohl die gegnerische Defensive nicht immer sattelfest wirkte. Aus dem Spiel heraus passierte wenig, gute Torchancen entsprangen fast ausschließlich nach ruhenden Bällen - Bakalorz köpfte vorbei (27.), während Pfingsten-Reddig auf der Gegenseite per Freistoß in Alomerovic seinen Meister fand (29.). Etwas später entwischte Öztürk nach einem schnell ausgeführten Freistoß und besorgte dann im Sechzehner den durchaus schmeichelhaften Ausgleich (37.). Nur eine Minute danach musste auch noch der ohnehin seit Jahren leidgeplagte Owomoyela abermals aufgrund einer Verletzung raus. Günter kam für den Ex-Nationalspieler, konnte am 1:1-Pausenstand aber auch nichts mehr ändern.
Nach dem Seitenwechsel geht die wilde Fahrt los
Der Ausgleich hatte den Thüringern Auftrieb gegeben, und nach Wiederanpfiff drehten sie das Spiel: Nach Foul an Öztürk pfiff Schiedsrichter Patrick Alt Strafstoß, den Pfingsten-Reddig trocken verwandelte - 2:1 (57.). Der BVB stand mit dem Rücken zur Wand und blies fortan zur Aufholjagd. Die Partie nahm nun richtig Fahrt auf, auch weil Hektik aufkam. Erfurts Strangl übertrieb es dabei mit dem Einsatz und handelte sich nach einem robusten Foul in der 63. Minute glatt Rot ein. In Überzahl ergriffen die Westfalen endgültig das Kommando und sorgten für eine neuerliche Wende: Duksch glich zunächst aus (66.), ehe er kurz darauf den eingewechselten Durm bediente - 3:2 (70.).
Danach waren alle taktischen Fesseln gelöst, vor allem die Dortmunder wollten jetzt die endgültige Entscheidung erzwingen - der ebenfalls zuvor eingewechselte Balint vergab diese aber leichtfertig (77.). Doch dann sah Günter nach einem taktischen Foul seine zweite Gelbe Karte und musste folglich runter (78.). Personell war wieder Gleichstand, das Ergebnis sprach aber weiter für die Dortmunder, die sich nach dem Platzverweis tiefer zurückzogen, die Führung mit Glück und Geschick verteidigten und in der Nachspielzeit einen Konter zum 4:2 nutzten (Bajner, 90. +2). Für den Endstand sorgte Möckel, der nach einem Freistoß für Erfurt traf und damit den 4:3-Endstand markierte (90. +5).
Am vorletzten Spieltag finden alle Spiele am Samstag zeitgleich statt (13.30 Uhr). Die Borussen haben dann erneut Heimrecht, der Hallesche FC kommt zu Besuch. Erfurt empfängt derweil Darmstadt.