Blasse Vorstellung: Valdez war bei VfL-Verteidiger Möhrle gut aufgehoben. dpa
Auch nach dem 1:1 in Frankfurt nahm Trainer Bert van Marwijk keine Änderungen vor. Zum vierten Mal hintereinander lief dieselbe Borussen-Elf auf.
Wolfsburg musste im Vergleich zum 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg auf van der Leegte (5. Gelbe Karte) und Torjäger Hanke (Entzündung im Knie) verzichten. Dafür standen Stegmayer und Boakye in der Startelf.
Es dauerte nur zweieinhalb Minuten, da hatte Dortmund sich bereits die erste Chance im Signal Iduna Park erarbeitet. Nach einem Freistoß von Sahin geriet Angreifer Smolarek jedoch ein wenig in Rücklage und verpasste per Kopf das Tor nur knapp.
Der 15. Spieltag
Der BVB blieb weiter das spielbestimmende Team, während Wolfsburg sich weit zurückzog und in der ersten Viertelstunde nur selten in Ballbesitz kam. Was allerdings die Westfalen aus ihrer Feldüberlegenheit machten, war schwach. Ideen- und konzeptlos rannten die Gastgeber an, fanden aber weder über die Außen noch durch die Mitte eine Lücke. So hingen die drei Spitzen weitgehend in der Luft.
Die "Wölfe" hingegen waren in der ersten Hälfte einzig aufs Zerstören des gegnerischen Spiels ausgerichtet. Zwei Kopfballversuche von Santana von der Strafraumgrenze waren die einzig aufregenden Aktionen der Gäste (21., 34.). Erst gegen Ende des ersten Spielabschnitts wurde die Augenthaler-Truppe etwas frecher, ohne jedoch zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen.
Unübersehbar war die Verkrampftheit der Borussia nach nur einem Sieg in sieben Heimspielen. Das Engagement der Dortmunder nahm genauso wie die Zufriedenheit der Zuschauer permanent ab. Denn bis zur Pause brachte die Dortmunder Offensivabteilung keine Torchance mehr zustande. Die vereinzelten Pfiffe von den Rängen waren nach dieser Leistung der Akteure auf dem Spielfeld verständlich.
Die zweite Hälfte begann wie der erste Spielabschnitt. Zu Beginn übernahm die Borussia die Initiative. Frei verpasste nach einer feinen Einzelaktion von Dede auf der linken Seite dessen Hereingabe nur knapp. Der Schweizer war nach einem Fehler von Stegmayer zu überrascht und reagierte einen Moment zu spät. Danach wieder das alte Bild: Der BVB suchte nach Möglichkeiten, die nur aufs Kontern bedachten Gäste aus der Reserve zu locken, doch Ungenauigkeiten im Abspiel und die zündenden Ideen fehlten.
BVB-Trainer Bert van Marwijk war der Verzeiflung nahe, wurde aber spät erlöst.
Wie zaghaft die Akteure miteinander umgingen, wurde auch an der Tatsache deutlich, dass Schiedsrichter Gagelmann in der 66. Minute die erste Verwarnung aussprach. Erst in der 77. Minute wurde es vor dem Wolfsburger Tor wieder gefährlich: Valdez ließ mit der Brust auf Amedick abtropfen, der Verteidiger versuchte es mit dem Außenrist, verfehlte das Tor aber aus zwölf Metern haarscharf. In der 87. Minute verpasste Makiadi nach einem Konter sogar eine mögliche Siegchance, nutzte eine Unsicherheit von Weidenfeller nach einer Flanke nicht und schoss das Leder aus kurzer Distanz über das Tor.
Als die Zuschauer das Stadion bereits in Scharen verlassen hatten, schaffte Dortmund den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer. Tinga legte nach Dedes Flanke für Smolarek ab, der Pole hatte aus zwei Metern keine Mühe, per Kopf zu vollenden. Unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Gagelmann die Partie ab und sorgte damit für ein Happy-End für den BVB.
Für die Dormunder geht es am nächsten Sonntag zum Derby nach Gelsenkirchen. Wolfsburg erwartet den Aufsteiger aus Aachen.