Flug ins Glück: Ernst und Bordon (re.) können nur zuschauen, Frei und Smolarek (li.) stürzen Schalke. dpa
BVB-Coach Thomas Doll änderte sein zuletzt erfolgreiches Team gegenüber dem 2:0-Sieg in Wolfsburg nur auf einer Position: Wörns nahm nach überstandener Kapselreizung in der Hüfte seinen Stammplatz in der Innenverteidigung ein, Metzelder rückte aus dem Abwehrzentrum nach rechts. Degen musste weichen. Schalke-Trainer Mirko Slomka konnte wieder auf den von einem Faserriss genesenen Krstajic zurückgreifen, Rodriguez musste im Vergleich zum 1:0 gegen Nürnberg im Abwehrzentrum weichen. Zudem ersetzte Özil auf der linken Außenbahn den formschwachen Kobiashvili.
Eine rasante Anfangsphase boten die beiden Kontrahenten beim 129. Revierderby vor 80708 Zuschauern. Frei eröffnete nach 22 Sekunden für den BVB, auf der Gegenseite war es Bordon, der für den ersten Aufreger sorgte. Kuranyi bot sich die nächste Gelegenheit, doch auch er konnte wie im Gegenzug Smolarek den Ball nicht im Tor unterbringen (3.).
Die Schwarz-Gelben zeigten, dass sie nicht gewillt waren, dem Erzrivalen das Meisterstück in Dortmund machen zu lassen, zeigten sich kampfstark - abgeklärter wirkten aber die "Königsblauen", die sich auch ein optisches Übergewicht erspielten. Vor dem Tor allerdings agierte der Spitzenreiter nicht zwingend genug, gut gemeinte Ansätze wurden nicht konsequent zu Ende gespielt. Asamoah (10.) nach geschickter Ablage von Kuranyi und Özil (20.) mit einem Volley-Knaller ließen den Atem der BVB-Anhänger kurz stocken, beide zielten aber über den Querbalken.
Mitte der ersten Hälfte verlor die Partie an Fahrt. Die Nickeligkeiten nahmen zu, die Torszenen dagegen ab. Brenzka, Dede und Schalkes Ernst holten sich den Gelben Karton ab, der Spielfluss fehlte. Schalke suchte vergeblich die Lücke im dichtgestaffelten BVB-Abwehrverbund, ein Schuss von Hamit Altintop - knapp links vorbei - war die magere Ausbeute (36.).
Turbulent wurde es dann kurz vor der Pause. Erst scheiterte Özil am glänzend reagierenden Borussen-Torwart Weidenfeller, im Gegenzug markierte Frei das 1:0 für Dortmund. Nach einem schnellen Gegenstoß und Flanke von Metzelder rutschte der Schweizer in den Ball und setzte ihn ins rechte untere Eck.
Alles im Griff: Metzelder (oben) glänzte als Abwehrstratege (hier gegen Asamoah und Kuranyi) und als Vorbereiter. dpa
Schalke mühte sich zu Beginn des zweiten Durchgangs, die Aktionen der "Königsblauen" waren aber wenig kreativ und auch zu langsam. Die Elf von Trainer Thomas Doll schob geschickt immer einen Akteur auf den ballführenden Schalker und ließ so den Pass in die Tiefe gar nicht erst zu.
S04-Spielmacher Lincoln zeigte sich zu wenig und machte lediglich mit einem Freistoß auf sich aufmerksam (57.). Die Slomka-Elf rannte dem Rückstand hinterher, setzte sich in der BVB-Hälfte weiter fest - das Offensivspiel war aber weiter zu umständlich. Kleinere Möglichkeiten erarbeiteten sich die "Königsblauen" zwar, die Schwarz-Gelben waren aber über Konter wesentlich gefährlicher. Einer davon führte fünf Minuten vor dem Ende zum 2:0 - die Entscheidung. Metzelder legte den Ball im Strafraum quer, Smolarek nahm das von Bordon abgefälschte Leder volley und traf ins rechte untere Eck.
Während Borussia Dortmund - nun mit vier Siegen ohne Gegentor in Folge - am letzten Spieltag seine UI-Cup-Chance wahren will, geht es für Schalke 04 gegen Bielefeld mit zwei Punkten Rückstand auf Stuttgart in das Finale um den Meistertitel.