Hart umkämpfte Punkteteilung: Odonkor gegen Feulner dpa
Dortmunds Coach Bert van Marwijk musste seine Startformation im Vergleich zur 0:2-Auftaktniederlage bei den Münchner Bayern aufgrund von Verletzungen auf zwei Positionen umbauen: In der Verteidigung gab der ehemalige Braunschweiger Amedick sein Bundesliga-Debüt an Stelle des an einer Sehnenreizung im Knie laborierenden Metzelder. Für den gegen die Bayern mit einer Risswunde am Knie ausgeschiedenen Kehl rückte Odonkor - wenn auch auf anderer Position - in die erste Elf. Außerdem musste die Borussia weiterhin auf Wörns verzichten, der noch eine Rot-Sperre aus der Vorsaison verbüßte.
Van Marwijks Pendant Jürgen Klopp tauschte seine Mainzer Mannschaft, die beim 2:1-Heimerfolg gegen den VfL Bochum begonnen hatte, hingegen nur auf einer Position: Für Demirtas (Sehnenzerrung) lief Neuzugang Du-Ri Cha, der zu Saisonbeginn von Eintracht Frankfurt an den Bruchweg gewechselt war, auf der rechten Abwehrseite auf.
Die Hausherren brauchten lange, um in die Partie zu kommen. Mainz präsentierte sich kompakt im Spielaufbau und flink in den Zweikämpfen, während man bei der van Marwijk-Truppe vor allem in der ersten halben Stunde den Eindruck hatte, als wäre sie mit dem Tempo der Gäste überfordert. Feulner hätte die Gäste mit einem raffinierten Fernschuss aus 17 Metern halblinker Position bereits früh in Führung schießen können (4.), allerdings war BVB-Keeper Weidenfeller auf dem Posten und lenkte das Spielgerät über den Querbalken.
Dortmund indes zeigte nur wenig. Vor allem in den ersten 30 Minuten versuchten es die Schwarz-Gelben fast ausschließlich über Odonkors rechte Seite, allerdings brachten die Flanken der Dortmunder WM-Überraschung nur wenig ein. So dauerte es bis zur 26. Spielminute, ehe der BVB eine erste zaghafte Tormöglichkeit verzeichnen konnte: Pienaar legte von der rechten Strafraumgrenze in den Strafraum auf Frei, der das Leder elegant mit der Brust stoppte, allerdings aus sieben Metern doch deutlich rechts am Mainzer Kasten vorbeischoss.
Dortmunder Bauchlandung: Zwei Spiele, kein Sieg - nicht der gewünschte Saisonstart für die van Marwijk-Truppe. dpa
Danach waren dann wieder die Mainzer am Zug. Feulner prüfte mit einem angeschnittenen Freistoß aus 25 Metern Weidenfeller, der Dortmunder Schlussmann klärte jedoch ohne Schwierigkeiten zur Ecke (30.). Die Heim-Elf nahm in der Folge mehr und mehr das Heft in die Hand, Konsequenz waren teils beste Möglichkeiten. So hatte Valdez nach feiner Flanke Dedes frei vor Keeper Wache die große Chance zur Führung, allerdings konnte er den Gästetorhüter per Hackentrick aus zwei Metern nicht überwinden (35.). Da auch sein Sturmkollege Frei nach einer Pienaar-Ecke von der rechten Seite knapp über das Gästegehäuse köpfte (41.), ging es mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.
Der 2. Spieltag
Im zweiten Durchgang dauerte es nur zehn Minuten und beide Teams hatten bereits je zwei hundertprozentige Torchancen zu verzeichnen. Den Anfang machten die Dortmunder: Zuerst versetzte Valdez nach Pienaars Zuspiel seinen Gegenspieler Manuel Friedrich, allerdings traf der Dortmunder Neuzugang aus zwölf Metern nur den linken Pfosten (47.). Mainz hatte per Doppelschlag jedoch die richtige Antwort parat und so schien die Gästeführung vier Minuten später eigentlich nur noch Formsache. Während Diakités Heber aus sechs Metern noch vergleichsweise deutlich über den BVB-Kasten flog, war Damm bei Azaouaghs Zuspiel einen Schritt zu schnell und verpasste aus fünf Metern - quasi einschussbereit - das mustergültige Anspiel der Schalker Leihgabe (51.). Dortmunds Antwort folgte prompt, allerdings verpasste ebenfalls hier der etwas glücklose Frei - wenn auch nur knapp - aus 17 Metern das Mainzer Gehäuse (54.).
Danach ließ die Intensität der Partie wieder etwas nach. Dortmund dominierte weiter und hatte das Spiel im Griff, die besten Chancen besaßen jedoch weiterhin die Mainzer. Die klarste Möglichkeit gehörte Edu, der - ebenso eingewechselt wie Vorlagengeber Amri - jedoch aus 16 Metern fast fahrlässig versiebte (74.).
Nur zwei Minuten später überschlugen sich dann aber die Ereignisse: Amedick krönte seinen gelungenen Einstand mit der Dortmunder Führung nach Vorlage des Südafrikaners Pienaar (Kopfball aus fünf Metern, 76.), die Mainzer Antwort ließ jedoch nur 16 Sekunden auf sich warten. Edu setzte sich gegen Freund und Feind durch und zog aus 15 Metern unhaltbar für Weidenfeller ab (77.). Beide Teams wollten sich jedoch mit dem Punkt nicht zufrieden geben und drückten weiter, durchdachte Aktionen und zwingende Tormöglichkeiten sprangen jedoch nicht mehr heraus. Letzter Aufreger war noch ein Zweikampf Chas gegen Dede, bei dem die Borussen vehement einen Elfmeter forderten, allerdings ließ Schiedsrichter Brych weiterlaufen und so blieb es letzten Endes beim für beide Seiten verdienten Unentschieden.
Dortmund steht nach zwei Spieltagen mit nur einem Zähler im Tabellenkeller, während sich Klopps Mainzer mit vier Punkten im oberen Tabellendrittel bewegen. Die Borussia wird am nächsten Spieltag in Stuttgart - voraussichtlich mit Neuzugang Tinga - den nächsten Anlauf auf den ersten "Dreier" der Saison unternehmen, während Mainz seiner Heimaufgabe im Derby gegen die Frankfurter Eintracht etwas gelassener entgegen sehen kann.