Fahrlässige Chancenverwertung der Arminen: Nicht nur Katongo versäumte es, den Ball im leeren BVB-Tor unterzubringen. picture-alliance
BVB-Coach Jürgen Klopp schenkte der selben Startelf das Vertrauen, die er am vergangenen Dienstag beim 0:3 in Wolfsburg aufgeboten hatte. Arminen-Trainer Michael Frontzeck veränderte seine Formation hingegen notgedrungen auf drei Positionen: Gegenüber der 0:2-Heimniederlage gegen Hoffenheim stand Herzig für den gelb-rot-gesperrten Mijatovic in der Innenverteidigung. Schuler komplettierte anstelle des verletzten Bollmann (Innenband im Knie) die Abwehrreihe. Zudem ersetzte Munteanu im Mittelfeld Marx, der aufgrund muskulärer Probleme passen musste.
Bielefeld legte frech los, hatte nach neun Minuten die Führung auf dem Fuß: Munteanu scheiterte nach Fehler von Kehl aus kurzer Distanz an Weidenfeller. Den Abpraller konnte Katongo nicht im Gehäuse der Hausherren unterbringen. Danach zogen sich die Gäste in die eigene Häfte zurück, ließen die Borussia bis zur Mittellinie kombinieren.
Die Gastgeber suchten spielerische Lösungen, fanden gegen die dicht gestaffelte Defensive der Arminia jedoch nicht den nötigen Raum zur Entfaltung. Es fehlte die Präzision beim Spiel in die Spitze, um zu echten Torchancen zu kommen. Valdez prüfte Eilhoff aus der Ferne (12.), Kehl konnte eine Kopfballchance nicht nutzen (25.).
Auf der Gegenseite beschränkte sich die Arminia weitgehend auf eine solide Abwehrarbeit, dennoch gehörten zwei weitere Großchancen der Begegnung den Bielefeldern: Nach schöner Hereingabe von Lamey brachte Kirch den Ball per Kopf auf das rechte untere Toreck, doch Weidenfeller bewahrte sein Team mit einem tollen Reflex vor dem Rückstand (35.). Sechs Minuten später brachte es Tesche fertig, eine Hereingabe von Wichniarek aus elf Metern über das freie Tor zu schießen.
In der 43. Minute wurde die Bielefelder Fahrlässigkeit vor dem gegnerischen Tor dann bitter bestraft: Nach einer Freistoßflanke von Frei kam BVB-Kapitän Kehl mit dem Kopf unmittelbar vor Eilhoff an den Ball, das Leder landete zur bis dato schmeichelhaften 1:0-Führung im Netz.
Der 33. Spieltag
Die zweite Halbzeit hatte gerade erst begonnen, da musste Arminia den nächsten Rückschlag hinnehmen. Dortmunds erster wirklich schön vorgetragener Angriff bedeutete gleich den zweiten Treffer: "Kuba" ließ auf dem Flügel zwei Bielefelder stehen, brachte den Ball in die Mitte. Dort spitzelte Frei die Kugel zu Hajnal, der aus kurzer Distanz nur noch abstauben musste (53.).
Mit der 2:0-Führung im Rücken diktierten die Hausherren nun das Geschehen. Bielefeld wirkte planlos im Spiel nach vorne, auch die bis zu diesem Zeitpunkt gut postierte Abwehrreihe war nicht mehr auf der Höhe. Der BVB zeigte sich alles andere als großzügig in der Chancenverwertung: Nach einem tollen Konter spielte Kuba den Ball scharf vor das Tor, wo Valdez mit dem langen Bein zur Entscheidung einschoss (69.).
So macht Fußballspielen Spaß: Ganze sechsmal durften sich die Dortmunder Spieler beim Sieg über Bielefeld zum Jubeln treffen. picture-alliance
Nur drei Minuten später der endgültige K.O. für die Ostwestfalen: Eine flache Hereingabe von Zidan, der unmittelbar zuvor für Valdez ins Spiel gekommen war, landete bei Kehl, der das 4:0 und seinen Doppelpack perfekt machte (72.).
Außer einer Kopfballmöglichkeit von Lamey (56.) und einem Weitschuss von Munteanu kam Bielefeld im zweiten Durchgang nicht mehr gefährlich vor das Tor von Roman Weidenfeller. Mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken lief der Ball in der Endphase flüssig bei den Schwarz-Gelben.
Schließlich durfte sich auch Tinga mit seinem ersten Saisontreffer in die Torschützenliste eintragen: Dortmunds Brasilianer besorgte nach Kopfballvorlage von Landsmann Dede das 5:0 (84.). Bei Bielefeld brachen alle Dämme: Nur zwei Minuten später kassierte die Frontzeck-Elf das 6:0 durch Zidan, der bei einer schönen Einzelaktion zwei Arminen einfach stehen ließ.
Die Gäste müssen sich vorwerfen lassen, die guten Torchancen während des ersten Durchgangs nicht genutzt zu haben. Der BVB kam mit seiner ersten echten Möglichkeit zur Führung, nach dem Treffer zum 2:0 streckten die Gäste die Waffen.
Dortmund erwartet am Samstag zum Saisonfinale bei Borussia Mönchengladbach der nächste Gang gegen einen Abstiegskandidaten. Zeitgleich muss Bielefeld daheim gegen Hannover 96 weiter um den Klassenerhalt bangen.