Jürgen Klopp schickte im Vergleich zum 3:2 bei Hannover 96 drei neue Akteure aufs Feld: Schmelzer, Bender und Kampl begannen für Kirch (Sehnenzerrung im Knie), Kehl und Kagawa (beide Bank).
Sein Gegenüber Pep Guardiola baute seine Startelf nach der 0:2-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach auf vier Positionen um: Dante, Benatia, Müller und Lahm starteten anstelle der verletzten Badstuber (muskuläre Probleme im Hüftbeuger), Alaba (Innenbandriss), Robben (Bauchmuskelriss) sowie Götze (Bank). Unter anderem fehlte noch Ribery mit Problemen im Sprunggelenk.
Taktisch hochklassig
Der FCB-Coach ließ damit von Beginn an mit einer Dreierkette (Benatia, Boateng und Dante) agieren, während im Mittelfeld Xabi Alonso, Schweinsteiger und der nach fünf Monaten (Knöchelbruch) wieder in die Anfangsformation zurückgekehrte Kapitän Lahm Übergewicht im Zentrum herstellen sollten. Das gelang im gesamten ersten Durchgang: Der BVB nämlich erspielte sich nicht eine ernsthafte Möglichkeit. Neuer? Beschäftigungslos! Vor allem Reus und Aubameyang hingen im Zentrum in der Luft.
Bastian Schweinsteiger & Co. umstellten Robert Lewandowski nach dessen 1:0. picture alliance
Dennoch agierte der BVB taktisch stark und lief die Defensive der Münchner stets forsch an. Die Folge waren somit Fehlpässe oder lange Schläge der Gäste - auch Neuer musste viele lange Bälle setzen. Und da Hummels & Co. dauerhaft die Lücken schlossen, waren Torchancen auf Seiten des Rekordmeisters Mangelware ...
Lewandowski kommt angesprungen
... mit zwei Ausnahmen: Müller scheiterte zunächst mit einem Heber über den herauskommenden BVB-Keeper Weidenfeller (8.), ehe ein Ex-Dortmunder gar die Führung besorgte. Hummels wagte sich aus der Defensivzentrale in den Zweikampf mit Lewandowski und verlor diesen. Dadurch entstand eine Lücke, die Müller erspähte und vom Polen geschickt wurde. Zwar scheiterte der Weltmeister selbst am gut herauskommenden Weidenfeller, doch im Nachsetzen kam Lewandowski angestürmt und nickte humorlos aus knapp elf Metern zur 1:0-Halbzeitführung ein (36.).
Der 27. Spieltag
Gündogan traut sich - Schweinsteiger muss runter
Der zweite Durchlauf begann zunächst verzögert (Gegenstände flogen Richtung Nationaltorhüter Neuer) und mit etwas zielstrebigeren Westfalen, die nun auch vermehrt Risiko gingen und zu Abschlüssen kommen wollten. Den ersten Warnschuss gab Gündogan ab (51.). Der FCB igelte sich derweil wirklich relativ defensiv ein, ließ die Hausherren walten und lauerte selbst auf Konter. Von diesen gab es lange Zeit aber keine. Zudem musste Trainer Guardiola früh reagieren und Rode für den angeschlagenen Schweinsteiger bringen (58.). Der Weltmeister hatte in der ersten Hälfte von Blaszczykowski einen harten Schlag auf den Fuß einstecken müssen (18.).
Reus und Aubameyang ziehen los
Weiter ging's mit der besten Chance der Hausherren: Benatia hob das Abseits nach einem Schnittstellenpass auf, sodass Reus allein auf Neuer zueilte. Sein Schuss zischte allerdings ans rechte Außennetz (61.). Wenig später vertändelte Xabi Alonso das Leder gegen Aubameyang, der davonzog, doch aus spitzem Winkel vollkommen verzog (65.). Darüber hinaus musste Neuer noch vor Reus retten (71.).
Am Boden: Marco Reus vergab zwei gute Chancen. Getty Images
Auf Seiten der Münchner schlug nun die Stunde von Thiago, der für Lahm kam und damit sein langersehntes Comeback feierte (69.): Der Spanier hatte letztmals beim 3:3 am 29. März 2014 zu Hause gegen Hoffenheim gespielt. Doch auch Thiago ordnete sich eher der FCB-Marschroute an diesem Tag unter: sichere Pässe, wenig Risiko, das 1:0 verwaltend.
Neuer glänzend - Xabi Alonsos Tritt
Für die Schlussminuten reagierte auch Dortmunds Trainer Klopp, der mit Ramos, Kagawa und Mkhitaryan drei Optionen für den Angriff brachte. Eine Großchance sollte noch herausspringen: Reus trat einen Freistoß stark in Richtung linkes unteres Eck, doch Torwart Neuer agierte glänzend und saugte das Leder auf der Linie an (88.). Ein strittige Elfmetersituation gab es auch noch, da Xabi Alonso Aubameyang auf den Fuß stieg (87.). Schiedsrichter Knut Kircher entschied allerdings nicht auf Strafstoß. Es blieb aber beim 0:1 und beim dritten BVB-Heimspiel in Serie ohne eigenes Tor (0:3 gegen Juventus Turin, 0:0 gegen Köln und 0:1).
Beide Mannschaften treten bereits Mitte der Woche im Viertelfinale des DFB-Pokals zum nächsten Pflichtspiel an: Der BVB empfängt am Dienstag (20.30 Uhr) die TSG Hoffenheim. Tags darauf tritt der FC Bayern ebenfalls um 20.30 Uhr bei Bayer Leverkusen an. In der Liga geht es für den BVB am Samstag (15.30 Uhr) in Gladbach weiter, zeitgleich empfängt der FCB die Frankfurter Eintracht.