Reus, den Coach Jürgen Klopp beim 3:0-Heimerfolg gegen Leverkusen zunächst auf der Bank gelassen hatte, feierte vor ausverkauftem Haus sein Champions-League-Debüt. Mit Götze und Blaszczykowski bildete der Neuzugang die offensive Dreierreihe und verdrängte Großkreutz. Auch Ajax-Coach Frank de Boer nahm nach dem 2:0-Heimsieg gegen RKC Waalwijk nur eine Änderung vor: Anstelle von Schöne begann Babel, der nach erfolglosem Gastspiel in Hoffenheim unlängst nach Amsterdam zurückgekehrt war. Mit dem früheren Schalker Poulsen stand ein weiterer Ex-Bundesligaprofi in der Startelf des niederländischen Rekordmeister, der wie immer im 4-3-3 agierte.
Der BVB legte los wie die Feuerwehr und trug seine ersten Angriffe mit einem enormen Tempo war. Nach etwa zehn Minuten hatte sich Ajax jedoch aus der Anfangs-Umklammerung befreit. Ein Stolperer von Gündogan bescherte den Niederländern fast die Führung: Doch nach Babels Querpass scheiterte Eriksen am stark reagierenden Weidenfeller (12.).
Spielbericht
Spätestens jetzt war Ajax drin im Spiel. Der niederländische Rekordmeister präsentierte sich sehr ballsicher und verengte die Räume bei Ballbesitz der Dortmunder geschickt. Dem BVB mangelte es gegen diese gut formierte Gäste-Abwehr an zündenden Ideen und Zielstrebigkeit. Ein Schmelzer-Schuss, den Vermeer ohne größere Probleme parierte (31.) war noch die beste Möglichkeit für die Klopp-Schützlinge, bei denen es dem letzten Pass oft an Genauigkeit fehlte. So blieb es bei Halbchancen.
Ajax hingegen hatte noch vor dem Wechsel eine weitere große Chance. Nach einem Ball durch die Schnittstelle der Abwehr musste Weidenfeller gegen Boerrigter an der Strafraumgrenze Kopf und Kragen riskieren. Babels Nachschuss aufs leere BVB-Tor konnte geblockt werden (36.).
Spätestens als de Jong kurz nach dem Wechsel nach einer Ecke vom Elfmeterpunkt frei zum Schuss kam und Weidenfeller erneut in höchster Not parierte, war der Spielstand für die Dortmunder schmeichelhaft.
Die Szenen schien jedoch als Weckruf für den BVB zu fungieren. Die Dortmunder spielten nun wesentlich schwungvoller und setzten Ajax mächtig unter Druck. Lewandowski vergab die bis dahin beste Chance des deutschen Meisters, als er im Strafraum zwei Gegenspieler per Körpertäuschung aussteigen ließ, aus guter Position dann jedoch rechts drüberschoss (50.). Weitere Gelegenheiten folgten: Reus (52.) und Gündogan (57.) fanden jedoch in Vermeer ihren Meister.
Späte Belohnung: Robert Lewandowski schießt Dortmund zum Auftaktsieg. Getty Images
Die Borussia war dem inzwischen verdienten Führungstor ganz nah, als van Rhijn ein beherztes Götze-Solo im Sechzehner stoppte und Schiedsrichter Tagliavento auf Elfmeter entschied. Hummels übernahm Verantwortung, scheiterte jedoch mit seinem unplatzierten und schwachen Versuch an Vermeer (58.).
Auch durch diesen Fehlschuss ließ sich der BVB jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Ajax konnte sich aus dem Klammergriff der Dortmunder weiterhin kaum befreien. Klare Chancen sprangen für die Hausherren nun zunächst jedoch nicht mehr dabei heraus. Im entscheidenden Moment agierten die Borussen oft einen Tick zu umständlich. Dennoch, das Geduldsspiel zahlte sich aus: Einen schönen Flügelwechsel von Gündogan brachte Piszczek per Kopf in den Sechzehner. Dort behauptete sich Lewandowski gegen Alderweireld und schoss wuchtig zur inzwischen verdienten Dortmunder Führung ein, die bis zum Schlusspfiff Bestand hatte.
Nach dem wichtigen Erfolg gegen Ajax gastiert der BVB am Samstag (15.30 Uhr) nun beim kriselnden Hamburger SV. In der Champions League geht es in zwei Wochen mit einem Gastspiel bei Manchester City weiter, das bei Real Madrid zum Auftakt 2:3 unterlag. Ajax gastiert in der Liga am Sonntag (12.30 Uhr) in Den Haag.