2. Bundesliga

DFB straft KSC ab: Heimspiel gegen Dresden wird zum Auswärtsspiel

Karlsruhe vor traurigem Abschied aus der 2. Liga

DFB straft KSC ab: Letztes Heim- wird zum Auswärtsspiel

Raketen Richtung Spielfeld: KSC-Anhänger benehmen sich am 9. April in Stuttgart daneben.

Raketen Richtung Spielfeld: KSC-Anhänger benehmen sich am 9. April in Stuttgart daneben. imago

Dass die Vorfälle beim Derby in Stuttgart am 9. April eine harte Strafe für den Karlsruher SC nach sich ziehen würden, war schon klar. Jetzt ist das Ausmaß bekannt - und der Zeitpunkt: Das Urteil des DFB-Sportgerichts erfolgte extra so rasch, dass der KSC die Strafe noch in der 2. Liga abbüßen muss.

Wenn Dynamo Dresden am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) zum für längere Zeit letzten KSC-Heimspiel in der 2. Liga gastiert, wird eine triste Atmosphäre herrschen - zumindest was die Heimfans betrifft. Der DFB urteilte, dass das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden muss, der einige Zuschauer jedoch nicht betrifft.

Konkret sind Dauerkarteninhaber für Sitzplätze (nicht jedoch in den Bereichen B1 und B2), die in den Blöcken E1 und E2 unterzubringenden maximal 2400 Gästefans sowie VIP-Karteninhaber und Rollstuhlfahrer ausgenommen. "Der Kartenvorverkauf für das Spiel ist sofort einzustellen", teilte der DFB am Dienstag mit. Mit anderen Worten: Das letzte Heimspiel vor dem Gang in die 3. Liga wird für den KSC zum Auswärtsspiel.

KSC hadert mit finanziellen Einbußen

"Dieses Urteil trifft den KSC hart. Wieder einmal müssen wir als Verein aufgrund eines krassen Fehlverhaltens sogenannter Fans finanzielle Einbußen hinnehmen", erklärten KSC-Präsident Ingo Wellenreuther und die beiden Vizepräsidenten Günter Pilarsky und Holger Siegmund-Schultze am frühen Abend. "Wir bedauern es außerdem sehr, dass nun viele unserer treuen und friedfertigen Anhänger in den Stehplatzbereichen ebenso unter den Folgen der für den Verein und für alle echten KSC-Fans beschämenden illegalen Vorkommnisse leiden müssen."

Grund für die harte Strafe ist das Verhalten von rund 150 Anhängern beim Derby gegen den VfB in Stuttgart (0:2), die laut Verbandsangaben "zunächst vor Anpfiff den Block gestürmt und später durch zahlreiche und massive Pyro-Vergehen dafür gesorgt" hätten, "dass die Begegnung in der 17. Minute für rund zweieinhalb Minuten unterbrochen werden musste und sich der Beginn der zweiten Halbzeit um etwa sechs Minuten verzögerte". Immer wieder waren Raketen auf das Spielfeld gefeuert worden und hätten leicht Stuttgarter oder Karlsruher Spieler sowie andere Zuschauer treffen können. Das Spiel stand zwischenzeitlich vor dem Abbruch.

Es ist im Interesse des Wettbewerbs, dass die Strafe noch in dieser Saison vollstreckt werden kann.

Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts

"Die Vorfälle in Stuttgart waren von Umfang und Schwere so außergewöhnlich, dass auch die Sanktion eine außergewöhnliche sein muss", erklärte Hans E. Lorenz, der als Vorsitzender des DFB-Sportgerichts die Sitzung in Frankfurt leitete: "Es ist im Interesse des Wettbewerbs, dass die Strafe noch in dieser Saison vollstreckt werden kann."

Außerdem kommt auf den KSC eine Zahlung von 3000 Euro zu, weil ein Anhänger beim Auswärtsspiel in Nürnberg am 31. März Böller und Becher in Richtung des Spielfeldes geworfen habe. Dieses Urteil hat das Zweitliga-Schlusslicht bereits akzeptiert.

jpe