KSC-Coach Jan-Patrick Meister musste nach dem 1:0-Auswärtserfolg in Fürth Kom (Sprunggelenksverletzung) ersetzen und schenkte dafür Krebs im Mittelfeld sein Vertrauen.
Auf der Gegenseite wechselte Dresdens Trainer Uwe Neuhaus im Vergleich zum 1:2 gegen 1860 München praktisch seine halbe Startelf aus: Teixeira, Starostzik, Lambertz, Fabian Müller, Hilßner und Kutschke spielten für Ballas (Einriss der Syndesmose und der Außenbänder im Sprunggelenk), Kreuzer (5. Gelbe Karte), Hauptmann, Aosman, Berko und Stefaniak (alle Bank).
Wegen einer DFB-Strafe war es dem KSC nicht vergönnt, sein vorerst letztes Heimspiel in der 2. Liga vor vollem Haus austragen zu dürfen. Mit ein paar Ausnahmen, unter anderem waren auch Gäste-Fans zugelassen, war es also quasi ein Geisterspiel. Insgesamt durften 5972 Zuschauer rein. Die bekamen dann aber einiges geboten.
2. Bundesliga, 33. Spieltag
Vom Anpfiff weg spielten beide Mannschaften nach vorne, der KSC agierte anfangs ein wenig agiler, kam auch aufgrund seines aggressiven Pressings immer wieder an den Ball und lag nach sieben Minuten in Führung: Kempe spielte einen feinen Pass in die Gasse auf Zawada, der vom rechten Fünfereck aus sicher ins lange Eck vollendete. Die Freude über die Führung währte jedoch nicht allzu lange, denn Dresden schlug zurück - und das recht eindrucksvoll. Nachdem Orlishausen einen von Kinsobi verursachten Kutschke-Strafstoß auf Kosten einer Ecke pariert hatte, führte ausgerechnet diese zum Ausgleich: Jannik Müller glich per Kopf aus (12.).
Danach entwickelte sich ein rasantes Duell zweier Mannschaften, die mit viel Engagement und offenem Visier spielten. Die Sachsen agierten dabei allerdings mit mehr Struktur, was zur Folge hatte, dass sie zusehends Oberwasser bekamen. Zunächst gab es aber einen Schreckmoment, als Gimber und Kutschke unglücklich mit den Köpfen zusammenkrachten und sofort ausgewechselt werden mussten - Dresdens Berko und Valentini kamen so unverhofft zum Einsatz (22.).
Dresden beweist Comeback-Qualitäten - und schaltet zu früh ab
Im Hinblick auf die beiden Verletzten folgte kurz darauf die Entwarnung durch den Stadionsprecher, der durchgab, dass beide wieder bei Bewusstsein wären und sich auf dem Weg ins Krankenhaus befänden. Auf dem Platz ging es derweil weiter hektisch zur Sache, vor allem vor dem KSC-Tor: Nachdem Yann auf der Linie geklärt und Teixeiras Fallrückzieher knapp vorbeigegangen war (29.), ertönte abermals der Elfmeterpfiff (Orlishausen an Berko). Diesmal trat Gogia an und traf ins linke Eck (34.). Damit nicht genug, denn es folgte kurz darauf der nächste Nackenschlag: Gogia durfte relativ unbehelligt aufs gegnerische Tor zulaufen und stellte schließlich auf 3:1 (37.). Das war dann auch der Halbzeitstand, auch weil Jannik Müller im Anschluss an eine Ecke kein Abschlussglück hatte (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel ging es dann etwas beschaulicher zu: Dresden schaltete auf Verwaltung um, tat nicht mehr als nötig und ließ nicht mehr viel anbrennen. Den Sachsen kam dabei auch gelegen, dass sich der KSC zwar bemühte, allerdings nicht wirklich in der Lage war, zuzulegen. Demnach plätscherte die Partie über weite Strecken ein wenig vor sich hin. Ab und an wurde das Ganze durch die eine oder andere Torchance unterbrochen: So prüfte Karlsruhes Yann SGD-Schlussmann Schwäbe aus der Ferne (53.), während auf der Gegenseite Orlishausen gegen Lambertz einschreiten musste (60.). Zehn Minuten vor dem Ende rutschte eine Freistoß zu Jannik Müller durch, der sich bedankte und aus kurzer Distanz auf 4:1 stellte.
Alles sah nach einem deutlichen Sieg für die Sachsen aus, doch daraus wurde nichts, weil die Dynamos zu früh abschalteten und sich in der Schlussphase noch zwei Tore fingen: Zuerst drückte Zawada den Ball nach einer Ecke aus kurzer Distanz über die Linie (89.), ehe sich Lambertz im eigenen Sechzehner als Handballer probierte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Krebs sicher zum 3:4 (90.+1) - mehr war für die Badener dann aber nicht drin.
Der KSC könnte am kommenden Sonntag bei seinem Abschied aus der 2. Liga noch eine entscheidende Rolle im Aufstiegsrennen spielen, tritt er doch bei der Braunschweiger Eintracht an. Zur gleichen Zeit spielt Dynamo Dresden zu Hause gegen Arminia Bielefeld und könnte selbst eine wichtige Rolle im Abstiegskampf der Liga einnehmen - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.