Bundesliga

Raketen, Böller und ein Fast-Abbruch im Derby zwischen VfB Stuttgart und Karlsruher SC

Ausschreitungen beim Duell zwischen VfB und KSC

Raketen, Böller und ein Fast-Abbruch im Derby

Unfreiwillige Pause: Schiedsrichter Christian Dingert unterbricht das Derby.

Unfreiwillige Pause: Schiedsrichter Christian Dingert unterbricht das Derby. picture alliance

Die große Mehrheit der Zuschauer hatte in Stuttgart für eine tolle Atmosphäre gesorgt, allerdings legte sich im Verlauf des Nachmittags mehr und mehr ein Schatten und vor allem Rauchwolken über das Stadion. Bereits vor der Ankunft in der Arena hatten Karlsruher Anhänger am Stuttgarter Hauptbahnhof und am Bahnhof in Untertürkheim Pyrotechnik gezündet. Im mit 58.000 Zuschauer vollen Stadion sollte es unmittelbar weitergehen.

Schon weit vor dem Anpfiff hatten ein paar Vermummte im KSC-Fanblock Raketen aufs Spielfeld geschossen. Dabei wäre sogar fast KSC-Keeper Dirk Orlishausen beim Aufwärmen getroffen worden. Während der Partie ging es weiter: Nachdem zum wiederholten Male ein Feuerwerkskörper auf dem Rasen gelandet war, unterbrach Schiedsrichter Christian Dingert die Partie in der 18. Minute für kurze Zeit. Zudem hallten immer wieder die Explosionen von Böllern durch die Arena. "Es gibt anscheinend immer noch ein paar Wahnsinnige. Wir verurteilen diese Aktionen", kommentierte KSC-Sportdirektor Oliver Kreuzer bei Sky.

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Karlsruher SC - Vereinsdaten
Karlsruher SC

Gründungsdatum

06.06.1894

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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2. Bundesliga - 28. Spieltag
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2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfB Stuttgart VfB Stuttgart
54
2
Eintracht Braunschweig Eintracht Braunschweig
54
3
Hannover 96 Hannover 96
53

Die zweite Hälfte wurde zunächst gar nicht angepfiffen. Nachdem beide Teams bereits ihre Position eingenommen hatten, rauchte es erneut im Block der KSC-Anhänger, wo sich zahlreiche Vermummte versammelt hatten. Beide Mannschaften wurden zurück in die Kabinen gebeten, im Wiederholungsfall drohte Dingert dann sogar mit einem Spielabbruch. Ein Fanbetreuer und Keeper Orlishausen versuchten in der Kurve gut zuzureden. Erst mit rund zehn Minuten Verspätung ging es weiter.

Es ist unheimlich schwierig und auch falsch, diese 6000 Fans in der Kurve jetzt alle über einen Kamm zu scheren.

KSC-Coach Marc-Patrick Meister
Gimber, Kempe und Gentner springen beim Shakehands zur Seite

Schrecksekunde nach Abpfiff: Gimber, Kempe und Gentner springen beim Shakehands zur Seite. imago

Als sich Stuttgarts Kapitän Christian Gentner nach dem Spiel mit den Karlsruhern Dennis Kempe und Benedikt Gimber abklatschte, landete eine Leuchtrakete nur knapp neben den erschreckten Spielern am Boden. Zu den Tätern seien Ermittlungen aufgenommen worden, hieß es später von der Polizei hinsichtlich der zahlreichen Vorfälle.

"Da wurde kein gutes Bild abgegeben. Ich habe in der Kabine mitbekommen, dass während des Einlaufens teilweise sogar unsere Spieler zur Seite springen mussten", sagte Meister. "Aber es ist unheimlich schwierig und auch falsch, diese 6000 Fans in der Kurve jetzt alle über einen Kamm zu scheren."

Die positivste Meldung des Tages gab es am frühen Abend von der Polizei, die mit 1200 Einsatzkräften mit einem Großaufgebot vor Ort war. Der Abmarsch der Fans sei nach Polizeiangaben "ruhig und zügig" verlaufen.

tru