Drückte dem Spiel seinen Stempel auf: Semih Aydilek markierte erst das 2:0 und flog dann in der 76. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. imago
Bei Deutschland ersetzte im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Südkorea der Bremer Mielitz Stammkeeper Zieler (Manchester United), der gar nicht im Kader stand. Außerdem erhielt Schäffler (1860) zunächst den Vorzug vor Schahin (Fürth).
Kameruns Trainer Alain Wabo nahm nach dem 4:1 gegen die USA wie angekündigt Veränderungen an der Startformation vor, um sich "auf jeden Gegner anders einzustellen". In der Abwehr vertraute er Tabot anstelle von Fomen, im Mittelfeld spielten Zoua und Ekeng Ekeng für Essengue und Tiko. Vorne kam Mvom für Djousse zum Einsatz.
Nach zunächst verhaltenem Beginn legte das Hrubesch-Team zum Ende der Anfangsviertelstunde einen Zahn zu und kam zu guten Tormöglichkeiten, welche jedoch unter anderem von Schäffler (19.) nicht genutzt werden konnten. Auf der anderen Seite wurden die "unzähmbaren Löwen" vor allem durch Standards gefährlich, welche der sichere Mielitz aber ein ums andere Mal entschärfen konnte.
Es folgte eine unansehliche Spielphase. Obwohl man den Eindruck hatte, beide Teams hätten sich eingehend abgetastet, folgten keine klaren Offensivaktionen, sondern ein von vielen Fehlpässen und Nickeligkeiten geprägtes Spiel, das sich zusehends im Mittelfeld abspielte. Torchancen waren bis zehn Minuten vor der Pause Mangelware.
Wie aus dem Nichts erzielte Sukuta-Pasu die Führung der Mannen von Horst Hrubesch, der aufgrund der FIFA-Sperre auf der Tribüne Platz genommen hatte. Nach einem feinen Freistoß von Vrancic aus 25 Metern halbrechter Position köpfte der Leverkusener aus vier Metern unbedrängt in die Maschen. Den Doppelschlag vor der Pause verpasste Schäffler, der per Kopf Gäste-Keeper und -Kapitän Beyokol schon überwunden hatte - die Kugel ging nur knapp am linken Pfosten vorbei. Einen Bärendienst erwies Kameruns Ekeng Ekeng seinem Team, als er nach zwei berechtigten gelben Karten in der 45. Minute folgerichtig vom Platz musste.
U-20-WM in Ägypten
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts hatten die von Co-Trainer Thomas Nörenberg während des Spiels betreuten Deutschen riesiges Pech, als innerhalb von zwei Sekunden erst Holtby und dann zweimal Sukuta-Pasu am glänzend aufgelegten Beyokol (53.) scheiterten. Der fahrlässige Umgang mit den Torchancen rächte sich jedoch nicht, da die Zentralafrikaner nur durch Weitschüsse annähernd gefährlich wurden. Die überfällige Vorentscheidung besorgte dann Aydilek in der 58. Minute nach guter Einzelleistung von Kopplin.
Das deutsche Team konnte sich in der Folge auf Konter beschränken, die Afrikaner fanden sich mit der Unterzahlsituation nicht zurecht. Einen gut herausgespielten Konter nutzte in der 70. Minute der Schalker Holtby vom Rande des Sechzehners zum 3:0, das Spiel war endgültig entschieden. Der bei Kayserispor in der Türkei unter Vertrag stehende Aydilek holte sich dann in der 76. Minute die zweite Gelbe Karte des Spiels ab und somit waren beide Teams wieder zahlenmäßig gleich bestückt. Aydileks Fehlen im Achtelfinale wäre jedoch schon zuvor sicher gewesen, seine erste im Spiel war gleichzeitig die dritte im Turnier.
In den letzten zehn Minuten plätscherte die Partie dem Schlusspfiff entgegen, Kameruns Spielern war der Frust und fehlende Glaube an die Spielwende anzumerken.
Als Sieger der Gruppe C duelliert sich Deutschland nun am Mittwoch mit dem Gruppendritten der Gruppe A, B oder F. Für Kamerun ist das Turnier beendet, die Spieler in den grünen Trikots belegen den letzten Tabellenplatz der Vorrunde.