Umsonst gestreckt: Dänemarks Keeper Sörensen kommt an den Freistoß von Honda nicht mehr heran. picture-alliance
Dänemarks Trainer Morten Olsen setzte nach dem 2:1 gegen Kamerun auf zwei personelle Wechsel. Notgedrungen ersetzte er den gelbgesperrten Kjaer durch Kröldrup, zudem kam Kahlenberg für Grönkjaer neu ins Team.
Japans Coach Takeshi Okada schickte derweil nach dem 0:1 gegen die Niederlande zum dritten Mal in Serie die gleiche Elf ins Rennen um WM-Punkte.
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Die Skandinavier begannen die Partie sichtlich engagiert und suchten vom Start weg die Nähe des japanischen Tores. Ohne dass jedoch Japans Keeper Kawashima ernsthaft eingreifen musste, ließen S. Poulsen (2.), Jacobsen (4.) und Tomasson mit dem Versuch eines Fallrückziehers (7.) erste Gelegenheiten liegen.
Die Okada-Elf agierte zunächst passiv, operierte defensiv und kontrolliert. Ihr Heil suchte sie zunächst mit Kontern. Erste Torgefahr deuteten Matsui (13.) und Okubo (14.) zumindest an.
Die Dänen zeigten sich unbeeindruckt und Tomasson verpasste nun seinerseits haarscharf die Führung mit einem listigen Schuss auf das linke Toreck (14.). Besser zielte dann Russland-Legionär Honda bei einem direkten Freistoß aus knapp 25 Metern Distanz - Dänemarks Torwart Sörensen spekulierte falsch, ließ die Torwartecke zu weit offen und prompt hatte es eingeschlagen (17.).
Und die Geschichte wiederholte sich. Wieder hatte Tomasson die Möglichkeit, wieder vergab er das Tor (22.). Minuten später legte sich Japans Endo aus zentraler Position den Ball zum Freistoß zurecht und schoss sicher ins rechte Toreck ein (30.). Olsen musste nun reagieren, nahm Routinier Jörgensen vom Feld und brachte mit Jakob Poulsen einen weiteren Angreifer (34.). Bis zum Kabinengang fruchtete diese Maßnahme jedoch nicht mehr.
Tomasson trifft - Japan wackelt nicht
Keineswegs demotiviert nahmen die Dänen den zweiten Durchgang in Angriff. Eine Schrecksekunde musste die Olsen-Elf jedoch überstehen. Sörensen verschätzte sich nach einem weiten Endo-Freistoß und nur das Aluminium rettete vor dem 0:3 (48.). Dann aber mussten die Japaner in der Abwehr ein ums andere Mal einen Leistungsnachweis erbringen. Kahlenberg verpasste überrascht am zweiten Pfosten (51.), Tomasson schoss, von Hasebe bedrängt, knapp daneben (52.) - die dänischen Flanken segelten nun häufiger in Richtung Kawashima. Zudem kam der Duisburger Larsen für Kröldrup (56.), die Viererkette der Europäer war somit aufgelöst.
Traurige Dänen schleichen bedröppelt herum - die Skandinavier müssen den Heimweg antreten. picture-alliance
Nur wenig später kam mit Eriksen Olsens letzter Joker in die Partie (63.). Dänemark drückte jetzt, schlug die Bälle nun meist hoch und weit in Richtung japanischer Gefahrenzone. Ein spielerisches Konzept ließ sich bei den Europäern so kaum ausmachen. Eher zufällig eröffneten sich Torchancen, wie bei Eriksens Distanzschuss (68.) oder Tomassons Drehschussversuch (70.).
Japan beschränkte sich nur noch auf das Nötigste und musste nach Larsens Lattenhammer (78.) und einem von Tomasson erst im Nachschuss verwandelten Strafstoß (81.) auch nicht mehr wirklich zittern. Die Asiaten ließen sich nicht mehr beirren. Im Gegenteil: Honda besaß in der Schlussphase noch das Auge für den mitgelaufenen Okazaki, der mühelos zum 3:1 vollendete und Dänemarks WM-Träume endgültig platzen ließ.
Japan trifft im Achtelfinale am Dienstag um 16.00 Uhr in Pretoria nun auf Paraguay, den Sieger der Gruppe F.