Lange Zeit stimmte bei Cottbus überhaupt nichts: Auch nicht das Verhältnis zwischen Claus-Dieter Wollitz un dem früh ausgewechselten Roger. picture alliance
Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz wechselte nach der 0:1-Niederlage bei der SpVgg Greuther Fürth viermal. Ziebig, Kapitän Burca (nach Gelbsperre), der wiedergenesene Angelov und Roger begannen anstelle von Bittroff (Innenbandteilriss im Knie), Straith, Kurth und Jula.
Auf Koblenzer Seite stellte der einstige Cottbuser Trainer Petrik Sander im Vergleich zum 1:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf zweimal um. Stieber und der Ex-Cottbuser Skela standen für den gelb-gesperrten Mavric sowie Krontiris in der Anfangsformation.
Cottbus startete etwas aktiver in die Partie, kam in der Anfangsphase über zwei ungefährliche Standards aus dem Halbfeld aber nicht hinaus. Koblenz stand defensiv kompakt, ließ nichts zu und setzte seltene Nadelstiche. Etwas zufällig bot sich Rahn die erste nenneswerte Möglichkeit der Partie. Seinen 16-Meter-Versuch konnte Kruska jedoch zur Ecke abfälschen.
Der Partie fehlte es an Tempo und Kreativität auf beiden Seiten, ein Tor fiel dennoch. Geißler drosch einen Freistoß von der Mittellinie an den Cottbuser Strafraum, wo die Energie-Defenisve einen kolletiven Aussetzer hatte und Kapllani an den Ball kommen ließ. Mit einem von Burca leicht abgefälschten Linksschuss traf der Angreifer ins rechte untere Eck (11.).
Den Gästen spielte der Vorsprung natürlich in die Karten, die Lausitzer sahen sich mit unüberwindbaren Problemen konfrontiert. Ohne Ideen kam die Wollitz-Elf in der zweikampflastigen Begegnung nur sehr selten über Aktionen im Mittelfeld hinaus, der Koblenzer Strafraum blieb verwaist. Kweuke, vereinzelt mit langen Bällen in Szene gesetzt, wusste sich nicht gegen seinen Bewacher Lense durchzusetzen.
Wollitz reagierte früh und brachte Jula für Roger, der seinen Coach wort- und grußlos Richtung Kabine passierte (32.). Die Auswechslung hatte mit einigen Minuten Verzögerung tatsächlich eine minimale Verbesserung des Energie-Spiels zur Folge. Jula legte sich nach schöner Einzelleistung und einem Doppelpass mit Dum das Leder zu weit vor, um konzentriert schießen zu können (41.), Kweuke traf nach einer Kopfballablage von Jula den Ball aus der Drehung nicht voll (44.). Weil auch Rivics Distanzschuss weit über das Tor segelte (45.+2), blieb es zur Pause beim 0:1.
Die Partie wurde nach dem Wechsel immer hitziger, nicht zuletzt auch, weil sich Referee Sascha Thielert mit seinen Entscheidungen wiederholt den Zorn der Akteure zuzog. Koblenz behielt in dieser Phase den kühleren Kopf und stand nach einer knappen Stunde dicht vor der Vorentscheidung. Gleich zweimal verlängerte Kapllani einen Ball aus der eigenen Hälfte gekonnt in den Lauf von Rahn, der jeweils alleine auf Tremmel zueilte. Dem Angreifer spielten jedoch seine Nerven einen Streich, als er erst am Energie-Keeper scheiterte (59.), ehe er eine Minute später aus zehn Metern weit über den Kasten schoss (60.).
Wollitz nahm Ziebig vom Feld und brachte mit Petersen einen weiteren Offensiven. Die Maßnahme zeigte Wirkung. Plötzlich war bei Energie, das jetzt gehörig Druck machte, ein Aufbäumen zu erkennen. Allen voran Petersen strahlte immer wieder Gefahr aus. Erst zielte er knapp links daneben, ehe er einen aufhüpfenden Ball aus 22 Metern fulminant aufs lange Eck drosch (70.), den Paucken mit viel Mühe um den Pfosten drehte (72.).
Der Gäste-Keeper stand fortan fast dauerhaft im Mittelpunkt und trieb die Lausitzer zur Verzweiflung. Shao zog erst per Freistoß (75.), dann per Kopfball (80.) den Kürzeren, Brzenska brachte es sogar fertig, die Kugel aus einem Meter nicht im Tor unterzubringen (78.).
Energie ließ sich nicht entmutigen und drängte ohne Unterbrechung auf das 1:1 - letztlich mit Erfolg. Rivic flankte von links und fand in der Mitte Petersen, der unhaltbar für den TuS-Schlussmann links unten einköpfte (83.). Die TuS musste nun aufpassen, gegen weiter anrennende Gastgeber am Ende nicht mit völlig leeren Händen dazustehen, brachte den Punkt mit etwas Glück aber über die Zeit.
Energie Cottbus gastiert am nächsten Samstag beim Karlsruher SC. Einen Tag später empfängt die TuS Koblenz Hansa Rostock.