Weltklasse:
keiner
Internationale Klasse:
Gregor Kobel
Nur ein einziges Mal war die kicker-Note 4 zumindest in Reichweite. Beim 0:2 von Borussia Dortmund gegen Paris Saint-Germain Mitte September erhielt Gregor Kobel die Note 3,5 - und legte ansonsten ein Halbjahr hin, das wieder mal beeindruckend verlief. Sein überragender Bewertungsschnitt von 2,56 in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Champions League spricht Bände, kein anderer Schlussmann wurde auch nur annähernd so gut benotet.
Manuel Neuer
Der Münchner ist auf dem besten Wege zurück zur alten Klasse. Seine Präsenz auf dem Platz, seine Erfahrung und sein stilprägendes Torwartspiel verändern die Statik beim Rekordmeister sichtbar. Lediglich die extremen Leistungsspitzen fehlen zur Kategorie Weltklasse.
Oliver Baumann
Mit konsequent guten Leistungen spielte sich der 33 Jahre alte Routinier in dieser Saison in den Dunstkreis der Nationalmannschaft, wurde im September von Bundestrainer Julian Nagelsmann berufen und besticht wettbewerbsübergreifend mit dem hinter Kobel zweitbesten Notenschnitt von 2,68. Der Hoffenheimer wurde von der Redaktion mit einem eindeutigen Votum in diese Kategorie eingestuft
Nationale Klasse
Alexander Nübel
Ein absolutes Upgrade für Stuttgart. Der 27-Jährige ist nicht fehlerfrei, aber sehr sicher bei hohen Bällen und mit seiner Ausstrahlung ein wichtiger Faktor für das Team.
Lukas Hradecky
Leistete sich einen Fehler beim 3:2 in Hoffenheim und blieb ansonsten sehr konstant. Der Leverkusener bekam oft nur wenig zu tun, konnte sich in den entscheidenden Momenten aber auszeichnen und hielt Bayer 04 zum Beispiel in München (2:2) überragend im Spiel.
Janis Blaswich
War bis zu seiner Nominierung für die Nationalelf Anfang November absoluter Leistungsträger in Leipzig. Er agierte nahezu fehlerlos, glänzte gerade auf der internationalen Bühne. Doch in den Partien vor der Winterpause leistete er sich Patzer, die zu Gegentoren führten. Gleichzeitig zeigte Blaswich weiter teils herausragende Paraden und wechselte zwischen Licht und Schatten.
Kevin Trapp
Ein Grenzfall. Gegen Mainz, Leverkusen und Saloniki steckte der Frankfurter bei Gegentoren mit drin, insgesamt fehlten ihm die sonst so oft gezeigten spektakulären Momente. Unterm Strich aber weiterhin einer der solidesten Torhüter der Bundesliga.
Manuel Riemann
Der Bochumer hat womöglich das beste Halbjahr seiner Karriere hinter sich. Er erlaubte sich keinen größeren Bock mehr, rettete dem VfL stattdessen viele Punkte. Beim 0:0 in Leipzig parierte er gleich zwei Strafstöße, ist reaktionsschnell, gut auf der Linie und stark im Eins-gegen-eins. Beinahe im Stile eines Handballtorwarts fängt Riemann viele Bälle früh ab und macht das Spiel dann wieder schnell zum Umschalten.
Sven Ulreich
Neuers Stellvertreter ließ keine Diskussionen über seine Rolle aufkommen. In der Bundesliga wurde er meist nicht übermäßig geprüft, in der Champions League zeigte der 35-Jährige dazu einige richtig gute Auftritte und hielt beispielsweise gegen Kopenhagen (2:1) und Galatasaray (3:1) den Sieg fest.
Koen Casteels
Der Wolfsburger ist einer der komplettesten Keeper der Liga und schlägt herausragende lange Bälle. Bis auf das 0:4 gegen Gladbach fehlerfrei.
Marvin Schwäbe
Der konstanteste und beste Kölner. Rettete sein Team mehrfach vor höheren Rückständen, vor allem auf der Linie und im Eins-gegen-eins mit überragenden Fähigkeiten.
Moritz Nicolas
Rutschte nach der Schulteroperation von Stammkeeper Jonas Omlin zwischen die Pfosten und hielt seitdem auf konstant hohem Niveau. Seine ruhige, sachliche und unspektakuläre Art beruhigt die Borussia, stark ist der 26-Jährige in der Strafraumbeherrschung.
Wer warum fehlt
Noah Atubolu
Freiburgs neuer Stammkeeper behielt zwar sechsmal die weiße Weste und stabilisierte sich mit der Zeit, erlebte aber am Saisonbeginn einige Turbulenzen.
Frederik Rönnow
Hatte ebenso wie der Rest des Union-Teams mit der schwachen Hinrunde zu kämpfen und konnte zwar zum Beispiel in der Champions League glänzen (zweimal Note 1,5), spielte aber insgesamt zu inkonstant und verhinderte zu wenige Gegentreffer.
Robin Zentner
Der Mainzer litt in den zwölf Spielen, die er bis zu seiner Fingerverletzung machte, unter Böcken seiner Vorderleute, hielt darüber hinaus zu wenige Unhaltbare. Er kassierte insgesamt viele Gegentore, auch wenn er sich gelegentlich auszeichnen konnte.