Weltklasse:
Florian Wirtz
Der Leverkusener absolvierte im vergangenen Halbjahr den nächsten Karriereschritt. Mit einer durchweg überragenden Performance, national wie international. Mit der gewünschten Konstanz und mit spielerischen Highlights, die nur ganz wenige zu bieten haben. Bei der Beschreibung seines famosen Halbjahres fielen auch die Namen Luka Modric und Lionel Messi. In der Tat, mitunter finden sich in seinem Spiel Merkmale der beiden Weltstars, die schon seit Jahren auf allerhöchstem Niveau unterwegs sind.
Internationale Klasse:
Xavi
Mit 20 in einer neuen Umgebung und einer anderen Liga so durchzustarten: Respekt! Der Niederländer lieferte bei RB sogleich auf Top-Niveau ab, wurde rasch zum Leistungsträger, wenn auch mit (verständlichen) kleinen Schwankungen. Dynamisch, schnell, mit Zug zum Tor, das war ein sehr starkes Debüt.
Jonas Hofmann
Der Ex-Gladbacher liefert zuverlässig, ist äußerst spielintelligent. Ein verkappter Zehner, der feine Bälle in die Tiefe spielt, nach Abstimmung unter den kicker-Redakteuren knapp hinter Xavi einsortiert.
Nationale Klasse
Jamal Musiala
Wie Wirtz und Xavi Jahrgang 2003: Was für ein Top-Niveau der gerade erst 20-Jährigen. Der Mittelfeldmann der Bayern fand wegen mehrerer Verletzungen kaum seinen Rhythmus, zeigte aber immer wieder seine große Klasse am Ball, auch in den internationalen Spielen.
Andrej Kramaric
Zwischendurch stoppte ihn eine Muskelverletzung, doch immer wieder ließ Andrej Kramaric seine große Klasse aufblitzen, vor allem dann, wenn er sich als Freigeist im offensiven Mittelfeld austoben konnte. Dann zeigt er immer wieder seinen Tordrang, technische Finessen und ist schwer zu kontrollieren.
Ermedin Demirovic
Kapitän und Leader beim FC Augsburg, starker Vorbereiter und Vollstrecker, hat sich prächtig entwickelt und spielte sein bisher bestes Halbjahr.
Enzo Millot
Schlampiges Genie? Das scheint der junge Franzose abgelegt zu haben. Er arbeitet mittlerweile ernsthafter und hat unter Sebastian Hoeneß einen deutlichen Leistungssprung gemacht. Technisch fein, fleißig, hat sich inzwischen in den Kreis der französischen U 21 gespielt.
Christoph Baumgartner
Zu Saisonbeginn angeschlagen, profitierte dann von Dani Olmos Verletzung, wurde sogar zum Leistungsträger bei RB. Sehr wendig, reißt viele Lücken, kombinationsstark. Hat auch in Österreichs Nationalteam überzeugt, nicht zuletzt mit Tor und Assist gegen Deutschland.
Thomas Müller
Dauerbrenner in der kicker-Rangliste und bei den Bayern, mitunter außen vor, dennoch mit seiner Cleverness oft genug wichtig für sein Team, weiterhin eine wichtige Stimme und in Mannschaft und Umfeld höchst respektiert.
Julian Brandt
Spielte sehr unterschiedlich, wie Borussia Dortmund insgesamt. Einer der besten Fußballer im Team, startete grandios mit acht Scorerpunkten an den ersten neun Spieltagen in die Saison. Gute Tiefenläufe, feine Kombinationen - aber Brandt ist keiner, der ein Spiel rumreißt, spielte am Ende schwächer.
Mattias Svanberg
Der Wolfsburger legte einen starken Start in die Saison hin, war gleich mittendrin und viel unterwegs zwischen den Strafräumen. Auch über die gesamte Hinrunde gesehen war der Schwede eine fixe Größe und zeigte sich sehr engagiert auf wechselnden Positionen im Zentrum.
Fares Chaibi
Der ausgewiesene Fachmann für Standardsituationen und Distanzschüsse hat das Eintracht-Spiel bereichert. Die Hoffnung, dass endlich mal wieder Tore nach Eckbällen fallen, ist berechtigt. Alle voran in fünf Spielen der Europa League wusste der Algerier mit vier Vorlagen und einem Tor zu überzeugen. In der Liga konnte er diese Quote nicht halten. Für einen Spieler seiner Qualität ist er etwas zu oft abgetaucht, um weiter oben in der Rangliste zu stehen.
Marco Reus
In der ersten Saisonhälfte punktuell wichtig beim BVB. Zu Saisonbeginn als Scorer aktiv, nach dem 7. Spieltag ohne Torbeteiligung in der Liga. Am Ende gegen Mainz komplett außen vor.
Neu auf dem Radar
Brajan Gruda
Oft war er der Lichtblick in einer eher tristen Hinrunde beim FSV Mainz 05. Brajan Gruda, in der vorigen Saison auch schon mal als Joker dabei, ließ mächtig aufhorchen, erzielte sein erstes Bundesliga-Tor, war insgesamt 14-mal im Einsatz. Stark am Ball, gute Dribblings, der 19-Jährige hat reichlich Eindruck hinterlassen.
Marvin Mehlem
Technisch klasse, gutes Spielverständnis, darüber hinaus sehr kreativ: Marvin Mehlem (26) trumpfte in der Hinrunde häufiger auf, auch mit starker Laufleistung und Gefühl für die Räume. War an fünf Treffern von Darmstadt 98 beteiligt, fällt nun aber mit Wadenbeinbruch noch länger aus.
Merlin Röhl
Viel Tempo bringt Merlin Röhl (21) mit, Torgefährlichkeit und ein gutes Anlaufverhalten. Der 1,91 Meter lange Mittelfeldmann vom SC Freiburg wurde durch eine Fleischwunde zwischendurch mal ausgebremst, war aber zwölfmal in der Bundesliga am Ball, viermal in der Europa League, jeweils als Torschütze, ließ überdies in der U 21 aufhorchen.
Marvin Pieringer
Zwei Tore in der Liga, zwei im Pokal: Marvin Pieringer (24), vom FC Schalke gekommen, hat bei Aufsteiger Heidenheim in der Bundesliga Fuß gefasst.
Fabio Carvalho
Neu auf dem Radar auch der vom FC Liverpool ausgeliehene Fabio Carvalho (21), der in Leipzig sein Talent aber bisher nur andeutete.