Bremens Trainer Oliver Zapel brachte nach der drei Neue in die Startelf: Winter-Transfer Marc Andre Kruska sowie die Werder-Profis Eggestein und Caldirola ersetzten Young, Pfitzner (beide Bank) und Jacobsen (Gelb-Sperre).
Münster Trainer Marco Antwerpen nahm nach dem 5:0-Heimsieg im Nachholspiel gegen Erfurt lediglich eine Veränderung vor: Grimaldi startete für Heinrich (Bank).
Schmidt lässt Werder hoffen
Die Münsteraner starteten jedoch besser in die Partie, verzeichneten die ersten Chancen. Durch einen Kobylanski-Kopfball (1.) und einen Menig-Schuss (4.) tastete sich der Adlerclub langsam an das Tor von Oelschlägel heran. Nach den zwei Aktionen der Gäste war von diesen nicht mehr viel zu sehen. Die Werder-Reserve wurde zunehmend sicherer, übernahm das Spiel und wirkte schlichtweg aggressiver und zielstrebiger in der Offensive. Die erste aufsehenerregende Gelegenheit ergab sich durch den Schuss von Schmidt, der knapp am linken Pfosten vorbeischnellte (18.). Nur kurze Zeit später klappte es dann aber mit dem Treffer - dem ersten seit 303 Minuten. Barry machte Tempo, ging bis zur Torlinie und legte zurück auf Touré, dessen Schuss geblockt wurde. Der Abpraller landete im Sechzehner bei Schmidt. Der 19-Jährige zog volley ab und verwandelte elegant zum 1:0 (20.). Die Begegnung verflachte mit der Zeit. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte setzte Grimaldi, der die Werder Junioren nochmal zittern ließ. Nach einer Braun-Flanke vor das Gehäuse schob der Torjäger das Leder aus kurzer Distanz am rechten Pfosten vorbei (45.).
3. Liga, 23. Spieltag
Fragliche Einwechslung - glückliches Händchen
Zu Beginn der zweiten Hälfte steht plötzlich Rizzi auf dem Platz. Dafür war der Münsteraner Top-Torschütze Kobylanski auf die Bank gerückt. Bereits in der 54. Minute stand Rizzi zum ersten Mal im Mittelpunkt. Nach einem Ballverlust stürmte Wagner in den Sechzehner und legte quer auf Manneh, der lediglich das Leder über die Linie drücken musste (54.). Die Chancen für einen Preußen-Sieg waren somit noch dezimierter, jedoch begann dann eine unglaubliche Phase. Kapitän Grimaldi holte einen Elfmeter gegen Touré raus, Rizzi trat an und verwandelte - der Anschlusstreffer (56.).
Doch damit nicht genug. Nur fünf Minuten später schnürte der eingewechselte Offensivspieler den Doppelpack. Nach einem Al-Hazaimeh-Zuspiel legte Rizzi sich zunächst den Ball per Brust vor und schob ihn durch die Beine von Oelschlägel (61.). Das Spiel war egalisiert, aber Münster, speziell Rizzi hatte noch nicht genug. Minute 73: Volkmer köpft eine Münster-Flanke auf den Fuß von Rizzi, der dankend annahm und mit einem schönen Volley den Führungstreffer und zugleich den lupenreinen Hattrick markierte. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit zappelte das Netz der Werder-Reserve erneut - es war wieder Rizzi (90.).
Mit seinem vierten Treffer markierte der Deutsch-Italiener zwar keinen alleinigen Rekord, reihte sich aber mit einer Größe der Bundesliga ein. Einen Viererpack schafften in Liga drei bisher erst fünf Spieler, die alle in der Startelf standen. Rizzi hingegen schaffte dies in nur 45 Minuten. Als Einwechselspieler gab es in Bundesliga sowie der zweiten und dritten Liga nur einen, der das schaffte: Robert Lewandowski. Der Pole erzielte gegen Wolfsburg am 22.09.2015 den legendären Fünferpack. Rizzis Viererpack markierte zudem den Endstand von 4:2 für Münster. Durch den Drei-Punkte-Erfolg schiebt sich Münster in der Tabelle weiter nach oben und hat nun acht Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Bremen II spielt am kommenden Sonntag (14 Uhr) in Wiesbaden. Münster gastiert zur gleichen Zeit in Magdeburg.