Werder-Coach Alexander Nouri vertraute derselben Elf, die in der Vorwoche beim 1:1 in Berlin den ersten Punkt der Saison eingefahren hatte.
Auf der anderen Seite tauschte Schalkes Trainer Domenico Tedesco, der mit Nouri zusammen den Fußballlehrer-Schein gemacht hatte, im Vergleich zum 3:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart zweimal Personal: Caligiuri und Burgstaller ersetzten Bentaleb und Meyer (beide Bank).
Kehrer nimmt Kruse aus dem Spiel
Bei regnerischen Bedinungen war sofort Feuer drin im mit 42.000 Zuschauern ausverkauften Weserstadion. Beide Mannschaften präsentierten sich in der Defensive mit hohem Pressing und einer aggressiven Zweikampfführung. Kainz kam gegen Harit ohne Gelb davon, nicht aber Kehrer gegen Kruse. Der Bremer musste durch das Foul des 20-Jährigen sogar mit einem Schlüsselbeinbruch ausgewechselt werden (19.).
Doch auch ohne den Offensivgaranten (wurde durch Belfodil ersetzt) ging Werder direkt in Führung. In der Folge eines Eckballs, den Augustinsson an den Pfosten köpfte, herrschte kollektive Verwirrung bei den Knappen. Sané nutzte dies aus und knallte den Abpraller ins Tor (20.).
Veljkovic trifft ins falsche Tor
Doch auch auf der Gegenseite zappelte der Ball kurz darauf im Netz. Veljkovic köpfte nach einem Eckball unglücklich ins eigene Tor zum Ausgleich (22.). Kurios: Schalke hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges Mal selbst aufs Bremer Tor geschossen.
Das änderte sich fortan, denn die Tedesco-Elf agierte zumindest phasenweise zielstrebiger. Gegen Goretzka (28.) und Caligiuri (31.) war Werder-Keeper Pavlenka aber auf dem Posten.
Auf der anderen Seite versuchten die Bremer immer wieder, durch hohe Geschwindigkeit zum Abschluss zu kommen. Den erneuten Führungstreffer durch Kainz verhinderte Fährmann in großer Not (37.). Mehr oder weniger im Gegenzug schnippelte Konoplyanka haarscharf am Pfosten vorbei (38.).
1. Bundesliga, 4. Spieltag
Der zweite Durchgang begann nach einer kräftezehrenden ersten Hälfte mit weitaus weniger Tempo und Zielstrebigkeit. Vielmehr diktierten die sicher stehenden Abwehrreihen das Geschehen auf dem Rasen.
Belfodil macht Betrieb, Embolo kehrt zurück, Goretzka trifft
Erst nach etwas mehr als einer Stunde zog Werder wieder das Tempo an. Gerade Belfodil machte über die rechte Seite gehörig Betrieb und zwang die Schalker Abwehr zu so manch unruhiger Minute.
Neben dem Ex-Bremer di Santo, der die ein oder andere Halbchance verbuchte, schickte Tedesco in der Schlussphase auch Rückkehrer Embolo aufs Feld. Der Schweizer hatte fast ein Jahr verletzungsbedingt gefehlt und konnte sieben Minuten vor dem Ende aus nächster Nähe beobachten, wie Goretzka nach einer Ecke zum 2:1 für die Knappen einnetzte. Der deutsche Nationalspieler hatte sich im Gewühl von seinem Gegenspieler gelöst und musste so aus fünf Metern letztlich nur noch den Fuß hinhalten (83.).
Werder ging noch einmal ins Risiko, Offensivakteur Hajrovic gab sein Comeback nach einem Dreivierteljahr Verletzungspause. Doch auch mit dem Bosnier kamen die Grün-Weißen nicht mehr zum Abschluss und verloren auch ihr zweites Heimspiel der Saison.
Die nächste Möglichkeit auf den ersten Sieg in 2017/18 hat Bremen am Dienstag (20.30 Uhr) in Wolfsburg. Schalke empfängt zeitgleich Bayern München.