Leverkusens Trainer Heiko Herrlich stellte nach der 1:3-Niederlage gegen Mainz auf drei Positionen um: Kapitän Lars Bender, Debütant Retsos und Havertz kamen in die Mannschaft, Mehmedi, Tah (Rückenprobleme) und Henrichs (alle drei auf der Bank) mussten weichen.
SC-Coach Christian Streich nahm nach dem 0:0 gegen Borussia Dortmund zwei Veränderungen vor: Höfler kam für Sierro (Muskelfaserriss) neu rein, dazu ersetzte Niederlechner den Rot-gesperrten Ravet.
Havertz verzieht noch
Von Beginn an wollte die Werkself zeigen, in welche Richtung es in den nächsten 90 Minuten gehen sollte. Brandt bediente Bellarabi mustergültig mit der Hacke, dieser scheiterte aber an Schwolow (6.). Eine Reaktion der Freiburger blieb aus, offensiv ging bei den Breisgauern während der ersten 45 Minuten gar nichts zusammen. Mit zunehmender Spieldauer agierten die Gäste dann auch hinten noch fahrlässiger: Wendell durfte unbedrängt flanken, Havertz verfehlte freistehend mit seinem Volley (17.).
Aranguiz trifft traumhaft
Im dritten Anlauf klappte es: Aranguiz bediente Volland mit einem präzisen Vertikalpass, Leverkusens Stürmer haute die Kugel perfekt ins linke obere Eck - 1:0 (21.). In der Folge wurde es für die Streich-Elf nur schlimmer, keine 60 Sekunden nachdem Abrashi verletzt raus musste, fiel der zweite Leverkusener Treffer. Niederlechner klärte nach einer Ecke unzureichend, Aranguiz bedankte sich mit einem tollen Schuss ins lange Eck (29.).
SCF vogelwild, Bayer im Rausch
Anschließend drohte Freiburg komplett auseinanderzufallen, die Werkself spielte sich derweil in einen Rausch. Die nächste Kombination fand Lars Bender rechts im Strafraum, dieser bediente mustergültig Volland - 3:0 (34.). Zwei Minuten später hätte es wieder klingeln müssen, doch Kohr war frei vor Schwolow zu eigensinnig. Nach 45 Minuten war der SC wohl froh über den Halbzeitpfiff.
Terrazzino scheitert kläglich
1. Bundesliga, 4. Spieltag
Nach dem Wechsel brachte Streich Sommer-Neuzugang Kent (Bundesliga-Debüt) für Kleindienst, wollte mehr Schwung im Spiel seiner Mannschaft sehen. Und nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff hätten die Breisgauer eigentlich verkürzen müssen, doch nach einem hervorragenden Angriff traf Terrazzino freistehend nicht einmal das Tor (47.).
Video-Referee: Vollands drittes Tor zählt nicht
Das war es dann aber auch schon von den Gästen, die in der Folge nicht mehr wirklich zwingend wurden. Weil Bayer gleichzeitig einige Gänge zurückschaltete, durfte sich auch SCF-Schlussmann Schwolow häufiger Verschnaufpausen nehmen. Erst nach 69 Minuten gab es im Stadion mal wieder einen Aufschrei: Bellarabi verzog aus aussichtsreicher Position. Eine Minute später zappelte die Kugel im Netz, doch Volland wurde das dritte Tor verwehrt - zuvor hatte der ehemalige Hoffenheimer Söyüncü deutlich geschubst, was dem Video-Referee nicht entgangen war.
SC pennt, Brandt nutzt das
Die letzten 20 Minuten plätscherten dann vor sich hin, speziell einige Wechsel ließen nicht mehr wirklich Spielfluss zu. Das vierte Tor für die Werkself fiel aber doch noch: Die gesamte SC-Hintermannschaft pennte bei einem schnell ausgeführten Freistoß von Aranguiz, der mustergültig Brandt einsetzte - 4:0 (86.). Eine Antwort darauf hatte die Streich-Elf nicht mehr, womit Leverkusen seinen ersten Saisondreier ohne Gegentreffer eintüten konnte. Am Mittwoch (20.30 Uhr) in Berlin will Bayer nachlegen. Freiburg muss zur gleichen Zeit gegen Hannover 96 Wiedergutmachung betreiben.