Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf tauschte im Vergleich zum 4:0-Auswärtssieg im DFB-Pokal gegen Rot Weiss Ahlen einmal. Für den nach Madrid abgewanderten Özil kehrte Kapitän Frings, der im Pokal noch Gelb-Rot-gesperrt gefehlt hatte, in die Startelf zurück. Außerdem fehlte Naldo weiterhin verletzungsbedingt. Sampdorias Coach Domenico di Carlo konnte im ersten Pflichtspiel auf seine beiden Nationalspieler Palombo und Cassano bauen.
Nach kurzer Abtastphase nahm die Partie rasch Fahrt auf. Vor allem die Bremer legten ein hohes Tempo vor und drückten auf die Führung, taten sich zunächst gegen defensiv starke Genueser aber sehr schwer, Chancen zu kreieren. Nach Standards sah das schon anders aus. So sauste Hugo Almeidas Freistoß knapp links vorbei (2.), auf der Gegenseite setzte Pazzini, der nach einer Freistoßvariante hauchdünn neben den rechten Pfosten köpfte (4.), ein erstes Ausrufezeichen.
Danach kam von den Italienern in der Offensive allerdings nicht mehr viel, Werder präsentierte sich da schon deutlich gefälliger. Vor allem das Flügelspiel wurde bei den Hanseaten forciert - und die Bremer näherten sich dem Tor an. Frings' abgefälschter 17-Meter-Schuss segelte knapp drüber (12.), Mertesacker köpfte knapp über den Kasten (13.), Hunt scheiterte an Sampdorias Keeper Curci (15.), während Pasanen aus der Ferne nur Zentimeter zu hoch zielte (22.).
Champions-League-Qualifikation
In der 29. Minute kam dann noch Pech hinzu. Nach einer feinen Kombination kam Pizarro im Strafraum ans Leder. Seinen folgenden Schuss aus spitzem Winkel blockte Gastaldello. Es blieb aber gefährlich, da sich der Ball am linken Pfosten senkte. Dort stand Hugo Almeida, der aus kurzer Distanz jedoch nur an die Latte köpfte.
Die Hanseaten waren absolut tonangebend, mussten sich dabei aber eine mangelhafte Chancenverwertung ankreiden lassen. Weil Pizarro (35.) und Mertesacker (42.) nicht zum Abschluss kamen und Bargfrede mit einem satten Schuss an Curci scheiterte (44.), ging es trotz der spielerischen Überlegenheit der Gastgeber torlos in die Kabinen.
Bremer Sturmlauf wird nach der Pause belohnt
Artistisch: Bremens Pasanen klärt eine brenzlige Situation. picture-alliance
Personell unverändert ging es nach dem Seitenwechsel weiter, und auch sonst blieb zunächst alles beim Alten - außer dass Werder ins Tor traf. In der 50. Minute landete ein zu kurzer Abwehrversuch von Tissone bei Fritz, der diagonal von rechts zum Strafraum marschierte und aus 20 Metern wunderbar in den linken Winkel vollendete. Der Bann war gebrochen. Die Hanseaten gaben sich damit allerdings nicht zufrieden und drängten auf das nächste Tor. Doch auch Sampdoria wollte nicht als Verlierer nach Hause reisen und suchte den Ausgleich. Diesen hatte Pazzini auf dem Fuß, der jedoch aus 16 Metern nur den rechten Pfosten traf (58.).
Zusehends wurde die Begegnung offener, aber auch härter. Dies mündete in einer Gelb-Roten Karte für Lucchini, der nach 66 Minuten im eigenen Sechzehner Prödl zu Boden riss. Doppelt bitter für Genua, das nicht nur in Unterzahl spielen musste sondern auch das 0:2 kassierte, da sich Frings vom Elfmeterpunkt nervenstark zeigte (67.). Kurz darauf folgte der nächste Streich der Schaaf-Elf: Hugo Almeida passte mit der Hacke in den Lauf von Pizarro, der Stankevicius abhing und aus sechs Metern ins rechte Eck einnetzte (69.).
Sampdoria beugte sich dennoch nicht und versuchte fortan, wenigstens ein Auswärtstor zu erzielen. Bremen stand aber durchaus sicher und ließ die Italiener kaum gefährlich werden. In der Schlussminute änderte sich das allerdings: Der mittlerweile eingewechselte Stankevicius flankte von rechts in die Mitte, wo Pazzini höher stieg als Mertesacker und aus fünf Metern ins rechte Eck per Kopf den Endstand markierte.
Das Rückspiel findet am kommenden Dienstag in Genua statt. Werder ist zuvor am Samstag zum Auftakt in der Bundesliga bei 1899 Hoffenheim gefordert. Die Genueser haben am Wochenende frei, da die Serie A erst am 28. August beginnt. Sampdoria ist am Sonntag, den 29. August zu Hause gegen Lazio Rom gefordert.