Bremens Trainer Alexander Nouri nahm nach dem 0:0 im Kellerduell beim 1. FC Köln vier Änderungen vor: Bauer, Veljkovic, Garcia und Bargfrede standen in der Startelf. Weichen mussten Lamine Sané (nicht im Kader), Kainz, M. Eggestein (beide Bank) und Bartels (Sperre).
Auch Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann wechselte im Vergleich zum 1:1 beim VfL Wolfsburg viermal: Im Tor stand wie angekündigt Kobel für Baumann, dazu begannen Akpoguma, Rupp und Hack für Kaderabek (Bank), Posch und Wagner (beide angeschlagen).
Seit 1988 hatte Bremen in 35 Partien kein Heimspiel im Pokal mehr verloren, die längste Serie dieser Art in der Pokalhistorie. Und die Norddeutschen vermittelten zu Beginn den Eindruck, dass das auch so bleiben sollte. Ausdruck der leichten Überlegenheit war eine Chance für Junuzovic (6.), der das Leder mit links knapp verfehlte.
Stieler verwehrt Hoffenheim einen Elfmeter
Je länger die Partie aber dauerte, desto besser fanden die Kraichgauer in die Partie. In Sachen Ballbesitz dominierte die Nagelsmann-Elf deutlich, näherte sich gegen die bissigen Bremer immer mehr an. In der 18. Minute hatte Garcia Glück, dass sein Tritt gegen Demirbay im Strafraum ungeahndet blieb - Elfmeter für Hoffenheim wäre die richtige Entscheidung gewesen. Zwei Minuten später schoss Hack aus 16 Metern nur knapp über das Tor. Und in der 26. Minute blockte Veljkovic einen Schuss von Demirbay aus kurzer Distanz ab, der Ball hätte sonst wohl den Weg ins Tor gefunden.
DFB-Pokal, 2. Runde, Mittwoch
73 Prozent Ballbesitz hatte Hoffenheim für sich zu verbuchen, als sich Junuzovic den Ball in der 31. Minute für eine Ecke zurechtlegte. Und die war folgenschwer: Delaney verlängerte das Leder am kurzen Pfosten aus einem Dreierpulk zu Belfodil, der nur noch den Fuß hinhalten musste - 1:0 für Werder! Und: Der Treffer gab dem SVW Auftrieb. Der Tabellenvorletzte wurde offensiver, aggressiver, setzte die verunsichert wirkenden Kraichgauer immer mehr unter Druck. Sinnbildlich eine Szene, in der Demirbay von vier Bremern umzingelt den Rückwärtsgang einlegen und seine ganze Technik zur Schau stellen musste, um den Ball nicht zu verlieren. Da Werder zu Beginn und gegen Ende der ersten Hälfte das bessere Team war, war die Pausen-Führung nicht unverdient.
Zweimal Aluminium für Hoffenheim
TSG-Coach Nagelsmann reagierte zur Pause, brachte Kaderabek für Youngster Hack. Die Hoffenheimer trafen nun wieder auf zaghafte Norddeutsche, die den Vorsprung offenbar nur verwalten wollten. Das wäre beinahe früh schief gegangen: Nach einem Veljkovic-Foul durfte Kramaric aus bester Freistoßposition Maß nehmen - die Latte rettete Werder (53.).
Die Großchance sollte sich jedoch als Kraichgauer Strohfeuer entpuppen. Die sonst so ideenreichern Gäste fanden einfach kein Mittel gegen die beherzt kämpfenden Werderaner, die sich nur noch bei Kontern in der gegnerischen Hälfte blicken ließen, der TSG-Offensive aber komplett den Schneid abkauften. Bis zur nächsten Torszene dauerte es sage und schreibe bis zur 75. Minute: Uth wollte vor dem Tor abschließen und traf beim Ausholen Moisander, der das Bein leicht rausgestreckt hatte. Für Stieler zu wenig für einen Elfmeter, genauso wie beim Luftkampf zwischen Akpoguma und Augustinsson, der den Hoffenheimer leicht festgehalten hatte (81.).
So richtig eingreifen musste SVW-Keeper Pavlenka erst wieder in der Nachspielzeit. Dann aber richtig: Erst begrub er einen Schuss von Kramaric unter sich, dann lenkte er einen Kopfballaufsetzer mit den Fingerspitzen an die Latte - eine Glanzparade. Nach vier Minuten Nachspielzeit hatte es Bremen geschafft. Ein ganz wichtiger Sieg für die sensible Stimmung an der Weser.
Bremen empfängt am Sonntag (15.30 Uhr) den FC Augsburg. Hoffenheim tritt am Samstag (15.30 Uhr) im heimischen Stadion gegen die Borussia aus Mönchengladbach an. Das Pokal-Achtelfinale wird am 19. und 20. Dezember ausgetragen. Ausgelost werden die Partien am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de).