Werder-Trainer Florian Kohfeldt konnte im Vergleich zum lockeren 4:1-Pokalsieg gegen Heidenheim erstmals seit Mitte September wieder auf Osako zurückgreifen. Insgesamt nahm der Fußballlehrer vier Veränderungen vor: Neben Osako begannen auch Gebre Selassie, Toprak und Sahin. Lang, Langkamp, Bargfrede und Sargent blieb nur der Platz auf der Bank.
Der Sport-Club aus Freiburg war mit Verletzungssorgen und Pokal-Frust nach Bremen gereist. Gegenüber der 1:3-Niederlage gegen Union Berlin wechselte SCF-Coach Christian Streich doppelt Personal: Lienhart und der in Achim bei Bremen geborene Höler rutschten für Schlotterbeck und Frantz (beide Bank) in die Anfangsformation.
Rakete Rashica zündet schon wieder
Wie schon am vergangenen Mittwoch im DFB-Pokal ging Werder auch gegen Freiburg früh in Führung. Dabei machte sich gleich die Rückkehr Osakos bemerkbar, der einen gescheiten Pass in den Lauf Rashicas spielte. Der Kosovare profitierte obendrein von einem Stellungsfehler Lienharts und schlenzte anschließend ganz ruhig ins rechte Eck (8.).
Mit der Führung im Rücken spielte es sich für die Bremer aber nicht zwingend leichter. Zwar hatten die Hanseaten mehr Spielanteile und weitere Chancen (Rashica, 15.), allerdings waren sie defensiv nicht immer sattelfest. Nach einem gut geschlagenen Grifo-Freistoß nickte Sallai freistehend zum vermeintlichen Ausgleich ein, doch der Ungar hatte sich per Schubser gegen Klaassen einen Vorteil verschafft. Schiedsrichter Dingert gab den Treffer nach dem Videostudium nicht (22.).
Kostspieliger Pavlenka-Patzer
Werder hätte dann beinahe auf 2:0 gestellt: Eine feine Kombination über Osako, Bittencourt und Eggestein landete wieder bei Osako, dessen Schuss im Strafraum im letzten Moment geblockt wurde (26.). Anschließend zeigte sich einmal mehr die Bremer Defensiv-Anfälligkeit: Pavlenka wurde von Petersen angelaufen und beim Befreiungsschlag so geblockt, dass dem Freiburger der Ball vor die Füße fiel und er zum 1:1 einschieben konnte (28.).
In der Endphase der ersten Hälfte bekam der Sport-Club weiter Oberwasser und setzte die Akzente. Direkt vor dem Erklingen des Pausenpfiffs hätte Sallai um ein Haar auf 2:1 gestellt, doch der Ungar köpfte - von Friedl nicht ausreichend gestört - am Tor vorbei (45.+3).
Rashica bereitet 2:1 vor
Die Bremer waren nicht zufrieden mit ihrer Leistung und dem Zwischenstand. Und so zogen die Grün-Weißen zu Beginn des zweiten Durchgangs wieder an, erarbeiteten sich teilweise richtig starke Möglichkeiten (Rashicas Doppelchance, 54.), ehe Gebre Selassie per Kopf eine Rashica-Flanke zum 2:1 im Tor unterbrachte (59.).
Freiburg war durch den erneuten Rückstand wieder etwas mehr gefordert, doch die Werder-Abwehr ließ in dieser Phase nur wenig zu. Einzig Sallai beschäftigte Toprak, Friedl & Co. immer wieder. Der abschlussstarke Ungar fand den Weg zum Ausgleich trotz diverser Abschlüsse aber nicht. Richtig eng wurde es hingegen bei Frantz‘ Direktabnahme aus 16 Metern (77.).
Petersen und Flekken als Freiburger Helden
Und so kam es, wie es kommen musste: Ein unnötig verursachter Freistoß führte zum 2:2 durch Petersen, der sich im Rücken Topraks davonschlich und aus kürzester Distanz einnickte (90.+3). Werder hatte zwar noch eine Antwort, allerdings kratzte Flekken Topraks Kopfball von der Linie und rettete Freiburg damit einen Zähler (90.+5).
Für Werder Bremen geht es am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Mönchengladbach weiter. Freiburg empfängt ebenfalls am kommenden Sonntag (18 Uhr) Eintracht Frankfurt.