Bremens Trainer Thomas Schaaf nahm im Vergleich zum 1:6-Debakel in München zwei Wechsel vor: der Rot-gesperrte Prödl wurde vom wiedergenesenen Sokratis in der Innenverteidigung ersetzt. Außerdem spielte Ekici für Gebre Selassie, agierte aber im Mittelfeld. Dafür rückte Ignjovski nach hinten rechts. Beim FC Augsburg lautete das Motto "Never change a winning team": Coach Markus Weinzierl vertraute derselben Elf, die vor einer Woche die TSG Hoffenheim mit 2:1 besiegt hatte. Torgarant Mölders lief, trotz gebrochener Nase, ohne Maske auf.
Arnautovic hat die Führung auf dem Fuß
Die Zuschauer im Weserstadion erlebten einen flotten Auftakt ins Spiel. Beide Mannschaften scheuten kein Risiko und suchten gleich den Weg nach vorne. Ji (3.) und Ekici (4.) verbuchten die ersten Abschlüsse der Partie. Die Hanseaten übernahmen langsam die Kontrolle, verbuchten weitere Schusschancen durch de Bruyne (11.) sowie Hunt (16.) und hätten anschließend durch Arnautovic, der frei vor Amsif auftauchte, in Führung gehen müssen (18.). Augsburg igelte sich aber keineswegs hinten ein, sondern spielte weiterhin munter mit und belohnte sich kurze Zeit später.
Der 24. Spieltag
Werner nickt zur Führung ein
Nach einer Bogenlampe von Ji setzte sich zunächst Hahn gegen Schmitz per Kopf durch und legte so für Werner auf, der vor Ignjovski aus sieben Metern ins lange Eck einnickte (29.). Bei Werder riss nach dem Gegentor erst einmal komplett der Faden. Die Grün-Weißen wirkten in den folgenden Minuten enorm verunsichert und schafften es kaum sich zu entfalten. Die Brust der Augsburger wuchs dagegen in die Breite. Die Weinzierl-Elf attackierte die Bremer bereits früh in deren Hälfte und kam durch den Torschützen Werner zur nächsten Schussmöglichkeit (34.).
Bis auf kleinere Gelegenheiten schafften es die Schaaf-Schützlinge nicht mehr gefährlich vor das Tor von Amsif, auch weil dessen Vordermänner die Mitte dicht machten. Die Folge: 1:0-Pausenführung für Augsburg und Pfiffe von den Werder-Fans.
Werder-Coach Schaaf reagierte in der Kabine und brachte mit Elia einen neuen Offensivakteur auf den Rasen (Ekici musste raus). Und der Niederländer war gleich in der Partie drin, forderte die Bälle und brachte frischen Wind ins Werder-Spiel. Nach einem schönen Zuspiel von Sokratis hätte der Neue auch beinahe Petersens Ausgleich vorbereitet. Einzig Klavan hatte etwas dagegen und klärte in höchster Not (55.).
Werder im doppelten Alu-Pech
Die Fuggerstädter standen mittlerweile tiefer als noch in der ersten Hälfte und lauerten dafür verstärkt auf Konter. Ignjovski klärte gegen Werner erfolgreich als letzter Mann (51.), Hahn scheiterte nach Mölders-Ablage an Mielitz (57.). Werder investierte dagegen viel, belohnte sich mit weiteren Gelegenheiten zum Ausgleich. Die größte hatte Kapitän Hunt, der aber nur die Oberkante der Latte traf (68.) und direkt im Anschluss für Akpala weichen musste.
Zum Haare raufen: Werder verliert auch sein drittes Spiel in Folge. picture alliance
Kein Elfer für Petersen
Augsburg stand nun sehr tief und verteidigte geschickt gegen die Schaaf-Elf. Die Bremer fanden kaum mehr ein Mittel gegen das FCA-Bollwerk. Amsif hielt glänzend gegen Sokratis' Scherenschlag (83.), ehe der Grieche den zweiten Bremer Aluminiumtreffer markierte (87.). In der Nachspielzeit forderte Bremen dann auch noch einen Foulelfmeter, Hahn stieg rigoros gegen Petersen ein, Schiedsrichter Guido Winkmann pfiff anschließend jedoch ab (90.+4).
Augsburg setzt somit das nächste Ausrufungszeichen in der Rückrunde und folgte dem Ruf seines Trainers, der unter der Woche einen Sieg, "mit dem nicht jeder rechnet", gefordert hatte.
Werder tritt am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in Gladbach an, Augsburg empfängt tags zuvor (20.30 Uhr) den 1. FC Nürnberg.