Bayerns Trainer Jupp Heynckes, der sein 1000. Bundesligaspiel beging (369 als Profi und das 631. als Coach), drehte nach dem 3:1-Erfolg beim FC Arsenal kräftig am Personalkarussell: Für Alaba, van Buyten, Schweinsteiger, Müller, Kroos und Mandzukic rückten Contento, Boateng, Luiz Gustavo, Robben, Shaqiri und Gomez in die Startelf.
Werder-Coach Thomas Schaaf brachte im Vergleich zur 2:3-Niederlage gegen Freiburg drei Neue: Gebre Selassie, Arnautovic und Hunt durften für Fritz, Elia und Ekici ran.
Bremen hatte von Schaaf eine sehr defensive Marschroute verordnet bekommen. Von Beginn an dominierte der FCB gegen die sehr tief stehenden Gäste das Geschehen klar. Werder verschob sich in der eigenen Hälfte gut, doppelte den ballführenden Akteur. Die Münchner taten sich so schwer, Lücken zu finden. Umgekehrt verpufften Werders Versuche, nach Balleroberung sofort umzuschalten, meist schon im Ansatz.
Das Geschehen spielte sich weitgehend im Mittelfeld ab. Chancen blieben lange Zeit Fehlanzeige, bis zum ersten Torschuss dauerte es hüben 20 Minuten (Robben), drüben 21 (Arnautovic).
Diszipliniert hatten sich sonst durchaus offensivfreudige Schaaf-Schützlinge in der eigenen Hälfte verschanzt, öffneten dann aber doch einmal das Visier. Mit Folgen, ein Ballverlust der aufgerückten Gäste mündete in die Führung der Hausherren: Lahm wurde rechts freigespielt und flankte in die Mitte über Mielitz hinweg, Robben netzte am zweiten Pfosten volley aus vier Metern mit links ein (25.).
Vier Minuten später legte der Rekordmeister nach: Javi Martinez köpfte Robbens Freistoß aus dem rechten Halbfeld aus sechs Metern hoch ins linke Eck ein - 2:0.
Prödl muss vom Platz
Werder blieb offensiv blass, nach anfänglichem Stottern lief der Bayern-Motor nun rund. Kurz vor dem Kabinengang war die Partie quasi entschieden: Gomez war im Zentrum durch, Prödl brachte den Stürmer knapp vor der Strafraumgrenze zu Fall und sah für seine Notbremse die Rote Karte.
Referee Marco Fritz zückt zu Recht Rot, Sebastian Prödl ist konsterniert. Getty Images
Der 23. Spieltag
Schaaf stärkte nach Wiederanpfiff die Defensive mit der Einwechslung Pavlovics für Hunt. Doch die erste Aktion des Kroaten war wenig vielversprechend: Nach einem Einwurf enteilte Gomez dem Verteidiger und flankte in die Mitte. Gebre Selassie wollte im Fünfer vor Ribery klären, bugsierte den Ball aber ins eigene Tor (49.).
Zwei Minuten später war der zweite Doppelschlag des Rekordmeisters perfekt: Shaqiri steckte halblinks zu Ribery in den Strafraum durch, der Franzose hob den Ball elegant über Mielitz hinweg und Gomez schoss die Kugel aus kürzester Distanz über die Linie.
Schnell hatte die Heynckes-Elf alle Zweifel beseitigt, kleine Nachlässigkeiten schlichen sich ein. Dante brachte den Ball an der Torauslinie nicht weg. Gebre Selassie legte auf Ignjovski zurück. Der Torschuss des Mittelfeldakteurs mutierte zur Vorlage für de Bruyne, der freistehend aus acht Metern von halblinks überlegt flach ins rechte Eck einschob - erster Liga-Gegentreffer für die Bayern im Jahr 2013 (58.).
Viel mehr passierte zunächst nicht mehr. Der FCB schaltete in den Energiesparmodus, Bremen war dankbar dafür und betrieb lange Zeit erfolgreich Schadensbegrenzung. Bis kurz vor Schluss - ein dritter Doppelschlag sollte noch folgen: Lahm hob den Ball über die Abwehr in den Lauf von Ribery, der volley aus zehn Metern ins rechte Eck einschoss (86.). Und auch Robben avancierte nochmals zum Vorbereiter: Auch sein Steilpass überlistete die Gästeabwehr, und Gomez setzte frei vor Mielitz mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt (89.).
Für Bayern geht es am Mittwoch (20.30 Uhr) im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund weiter. Am Sonntag (15.30 Uhr) steht die Begegnung gegen Hoffenheim auf dem Programm. Werder hat am Samstag (15.30 Uhr) Augsburg zu Gast.