Peter Neururer, Coach der Überraschungsmannschaft aus Bochum, vertraute mit einer Ausnahme der Anfangsformation, die zuletzt auswärts Bayer mit 3:1 und zu Hause mit 1:0 die Bayern bezwang. Für Edu spielte Meichelbeck in der Abwehr. Auch Gäste-Trainer Juri Schlünz durfte sich vergangene Woche über einen 3:1-Heimsieg gegen die „Löwen“ freuen. Lediglich auf der Torhüterposition gab es kurz vor Spielbeginn eine Änderung: Für Schober (Magenprobleme) stand Klewer zwischen den Pfosten.
Mit stolz geschwellter Brust präsentierte sich der VfL zuletzt – und das nicht ohne Grund, steuerte die Neururer-Truppe doch nach sechs Partien ohne Niederlage in Richtung UEFA-Cup. Aber auch die Gäste von der Ostsee reisten ohne größere Sorgen an, hatte man sich doch nach unten ein beruhigendes Polster erarbeitet. Dem VfL gelang es zunächst nicht, den gewohnten Angriffswirbel zu entfachen. Das lag auch an den Gästen, die gut gestaffelt standen und den Spielfluss unterbanden. Durch viele kleine Fouls ergaben sich für die Neururer-Elf zwar immer wieder Freistoß-Chancen aus dem Halbfeld, die aber allesamt wirkungslos blieben. Das Konzept der Gäste schien mit zunehmender Spieldauer aufzugehen. Hinten ließ man wenig zu und nach vorne setzte man den einen oder anderen gefährlichen Konter. Bei einem dieser Vorstöße entschied Schiedsrichter Weiner auf Elfmeter: Nach einer Flanke von Rydlewicz hatte Kalla Max zu Boden gedrückt. Max trat selbst an, schoss zunächst Van Duijnhoven an und ballerte das Leder dann gegen die Latte (25.). Bei einem weiteren Konter konnte Van Duijnhoven einen gefährlichen Schlenzer von Rydlewicz gerade noch entschärfen. Die anschließende Hereingabe von Rasmussen verfehlte Max nur haarscharf (36.). Den Schlusspunkt setzte der VfL, als ein abgefälschter Distanzschuss von Freier knapp den rechten Pfosten passierte (45.). Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte Hansa mehr vom Spiel und wäre nach einem Konter über Arvidsson und Tjikuzu beinahe in Führung gegangen, doch Colding konnte auf der Linie klären (57.). Für eine entscheidende Schwächung sorgten die Gäste selber: Rasmussen musste nach wiederholtem Foulspiel mit der Gelb-Roten-Karte den Platz verlassen (57.). Den anschließenden Freistoß von Wosz köpfte Kalla an den rechten Pfosten. In Überzahl versuchten die Hausherren mehr Druck aufzubauen, doch nach einer kurzen Schockphase sortierte sich Rostock neu und es gelang ihnen, trotz Unterzahl den Spielaufbau der Bochumer effektiv zu stören. In der Schlussphase warf Bochum nochmal alles nach vorne, doch auch Diabang und Hashemian versäumten es, ihre Chancen zu verwerten und doch noch drei Punkte einzufahren. Trotz hohen kämpferischen Einsatzes und Überzahl versäumten es die Bochumer, drei Punkte in Richtung UEFA-Cup einzufahren. Hansa agierte geschickt und sicherte sich verdient einen Punkt.