Kauczinski muss wechseln
Bochums Übungsleiter Peter Neururer beließ es im Vergleich zum 2:1-Sieg bei Bundesliga-Absteiger Braunschweig bei einem personellen Wechsel: Terrazzino übernahm für Gregoritsch auf der linken Offensivseite. Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski musste seine Startformation, die in allen fünf Pflichtspielen bislang stets gleich aussah, zum ersten Mal verändern: Die verletzten Mauersberger (Fingerverletzung) und Traut (Kreuzbandriss) waren im Vergleich zur Vorwoche, einem 1:1-Unentschieden gegen Zweitliga-Aufsteiger Heidenheim , nicht mit an Bord. Klingmann bekleidete die rechte Stelle der Viererkette, Gordon verteidigte zentral. Zudem feierte Valentini sein Startelfdebüt, Yamada blieb vorerst draußen.
"Das wird bestimmt eine interessante, eine heiße Partie. Wenn wir unser Spiel machen, dann sind wir nur ganz, ganz schwer zu besiegen", hatte Kauczinski im Vorfeld angekündigt. Der Trainer sollte richtig liegen: Die Hausherren starteten zwar wesentlich schwungvoller, Perthel benötigte kaum Anlaufzeit für den ersten Abschluss. Sein 25-Meter-Hammer rauschte nur knapp rechts vorbei (1.). Danach musste Orlishausen an der Strafraumgrenze gegen Terodde in Not klären (5.). Das war es dann auch schon mit den Offensivbemühungen des VfL, nach kurzer Eingewöhnungsphase schwangen die Gäste klar das Zepter, wirkten griffiger in den Zweikämpfen und brachten die Bochumer Defensive allen voran durch den quirligen Torres ein ums andere Mal in Verlegenheit.
Torres macht Dampf
Immer wieder suchte der Flügelflitzer Sturmspitze Micanski, der im Abschluss aber äußerst unglücklich agierte: Erst schlug er aus sieben Metern über die Kugel (8.), dann scheiterte der Bulgare aus bester Abschlussposition an Essers Fußabwehr (21.). Zu diesem Zeitpunkt lagen die Badener schon vorne: Der am Elfmeterpunkt lauernde Torres hatte Kempes Flanke von der linken Seite im linken Eck untergebracht (19.).
Die passende Antwort der Neururer-Elf blieb aus: Bochum fehlte das Tempo im Spielaufbau, um den ohnehin schon stabilen Defensivverbund des KSC ernsthaft zu gefährden. Tormaschine Terodde wurde kaum mit verwertbaren Bällen gefüttert und trat daher selten in Erscheinung. Bei den Gästen war der emsige Torres kaum zu halten, stach immer wieder in die sich bietenden Lücken hinein, ließ bei seinen Vorlagen für Sturmspitze Micanski aber ebenso häufig die nötige Präzision vermissen (32., 34.). Eine unglückliche Szene ereignete sich dann kurz vor dem Kabinengang: VfL-Kapitän Fabian und Yabo prallten mit den Köpfen zusammen, beide konnten nicht mehr weitermachen (42.). Cacutalua debütierte für die Gastgeber (44.), Nazarov ersetzte nach der Pause Yabo (46.).
Der 5. Spieltag
Nach Wiederanpfiff nahm der KSC den Fuß vom Gas und beschränkte sich zusehends auf die Abwehrarbeit. Diese musste allerdings kaum verrichtet werden, weil das Kreativzentrum der Westfalen schier abgemeldet war. Eine klare spielerische Idee suchte man beim VfL vergeblich. Glück hatten die Westfalen, dass Nazarov nach Torres' Vorlage aus 16 Metern zentraler Position an Esser scheiterte (58.).
Tasaka steht richtig
Ein Tor lag in dieser Phase nicht zwingend in der Luft - und dennoch zappelte die Kugel im Netz: Terodde ließ Gulde links im Sechzehner aussteigen und legte an die Strafraumgrenze auf Latza zurück. Dessen abgefälschter Schuss wurde zur perfekten Vorlage für den eingelaufenen Tasaka, der aus drei Metern nur noch einnetzen musste (62.).
Ein Weckruf für die Gastgeber? Mitnichten. Der Gastgeber verfiel wieder in seine alte Lethargie, verbuchte zwar Feldvorteile, wusste damit aber nichts Gefährliches anzustellen. Neururer sendete von der Seitenlinie frische Impulse, erhoffte sich mit Neuzugang Forssell mehr Durchschlagskraft (78.).
Seinen Stempel konnte allerdings auch der Finne nicht wirklich aufdrücken, bei Gregoritsch' unplatziertem Volley war Forssell immerhin beteiligt (81.). In den letzten Minuten ging es hin und her, in Abschlussposition brachte sich jedoch keiner mehr, sodass es letztlich beim 1:1 blieb.
Am Samstag (13 Uhr) tritt der VfL Bochum beim FSV Frankfurt an, während der KSC am Sonntag (13.30 Uhr) zu Hause gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg spielt.