Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht stellte seine Startelf nach der 1:2-Auswärtsniederlage in Lautern zweimal um: Für Henn und Zuck spielten Vrancic und Raffael Korte.
VfL-Trainer Peter Neururer musste im Vergleich zum 1:1 gegen Union Berlin auf Stammkeeper Luthe (Wirbelsäulenstauchung) verzichten, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte. Esser rückte ins Tor, davor blieb alles weitere personell unverändert.
Bei regnerischem Wetter gelang Bochum in Braunschweig ein Frühstart: Sestak spielte vor dem Strafraum in die Tiefe auf den halbrechts startenden Terodde, der Reichel abhängte und das Leder aus acht Metern trocken hoch rechts unter die Latte jagte - fünfter Saisontreffer des Top-Torschützen (5.).
Die Eintracht tat sich in der Folge schwer, ins Spiel zu finden. Der VfL war gut organisiert, bremste zweikampfstark die Kombinationsversuche des Kontrahenten meist schon vor dem Strafraum aus. Lediglich ein ungefährlicher Abschluss von Theuerkauf stand in der Anfangsviertelstunde zu Buche (12.). Umgekehrt musste der Absteiger vor gefährlichen Gäste-Kontern auf der Hut sein.
Nach verunglückter Kopfballabwehr Celozzis jubelten die Niedersachsen über den Ausgleich: Boland krallte sich links vor dem Sechzehner das Leder, zog in Mitte, ließ Fabian stehen und netzte flach mit rechts aus 16 Metern ins linke Eck ein (17.).
Das 1:1 veränderte die Kräfteverhältnisse, die Lieberknecht-Schützlinge übernahmen gänzlich das Kommando. Korte (18.) und Nielsen (23.) scheiterten jeweils aus halbrechter Strafraumposition an Esser.
Nach starker Phase ebbten die Angriffswellen der Löwen wieder ab, auch Bochum zeigte sich nun wieder das eine oder andere Mal vor dem gegnerischen Tor (Gregoritsch, 29., Perthel, 34.).
In einem nun wieder gleichverteilten Spiel mit gutem Tempo hatte jedes Team vor der Pause noch einen Hochkaräter: Erst rettete Esser im Tiefflug knapp über der Grasnarbe vor Boland, dann parierte er stark gegen Kruppkes Nachschuss (32.). Und auf der Gegenseite nickte Gregoritsch Tasakas Freistoßflanke aus fünf Metern Zentimeter vorbei (44.).
Der 4. Spieltag
Mit unverändertem Personal und einer kleinen Prüfung für Esser nach Kruppkes Drehschuss startete Durchgang zwei (50.). Die Hausherren hatten mehr Ballbesitz, suchten zielstrebiger als der VfL den Weg zum Tor, Nielsen kam nach Hedenstads Querpass nicht richtig ran (57.).
Frische Kräfte durften dann auf beiden Seiten ran. Bochum meldete sich mit einem Nadelstich (Tasaka, 65.), zunächst aktiver blieb die Eintracht - Nielsen verfehlte das Tor nach toller Boland-Flanke per Kopf (68.).
Die Neururer-Elf wusste sich ab der 70. Minute zu befreien, beruhigte das Spiel mit mehr Ballbesitz. Lieberknecht versuchte mit Bakenga für Vrancic, seiner Elf neues Leben einzuhauchen (77.), der Schuss aber ging in derselben Minute nach hinten los: Reichel blockte im Zentrum Tasakas Schuss gerade noch zur Ecke ab. Die brachte der Japaner nach innen, Simunek verlängerte in Gemeinschaftsarbeit mit einem Gegenspieler, und Terodde erwies sich einmal mehr als eiskalter Vollstrecker, nutzte auch seine zweite Chance und nickte am zweiten Pfosten ins linke Eck ein - 1:2!
Braunschweigs Offensivbemühungen in der Schlussphase verpufften. Bochum stand sicher, ließ nichts mehr zu, verpasste durch Cwielong gar das 3:1 und feiert den ersten Sieg in Braunschweig nach knapp 30 Jahren.
Am Samstag, den 13. September (13 Uhr), geht es für die Eintracht gegen den ambitionierten Aufsteiger Leipzig mit dem Liga-Alltag weiter. Die Bochumer empfangen nach der Länderspielpause bereits am Freitag (18.30 Uhr) den KSC.