Sandhausen klebte zuletzt das Pech an den Fersen: Zuerst zog sich Kapitän Kulovits einen Rippenbruch zu, dann traf Sobiech bei der knappen Niederlage auf St. Pauli in letzter Minute zum 2:1-Endstand. Gegen Ingolstadt musste Coach Alois Schwartz deshalb auf der Doppelsechs improvisieren: Bieler rückte auf die Position des verletzten Kapitäns. Vorne kam Wooten als hängende Spitze neu hinzu.
Der FCI war hingegen nach dem besten Zweitliga-Start der Vereinsgeschichte oben auf. Übungsleiter Ralph Hasenhüttl sah nach dem 2:0-Sieg gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth auch keinen Grund, seine erfolgreiche Startelf zu verändern.
Lex leicht gemacht
Selbstbewusst traten die Gäste ihr Auswärtsspiel am Hartwald an. Und wie selbstverständlich gingen sie bereits in der Anfangsphase in Front: Ein Morales-Heber landete butterweich bei Lex, der technisch klasse den herausgeeilten Riemann auf Höhe des Elfmeterpunkts ausspielte und zum 1:0 einschob (7.). Die schwächelnde SVS-Abwehr wollte hinten unbedingt die Null halten, doch schon nach weniger als zehn Minuten war dieses Vorhaben Makulatur.
Der 4. Spieltag
Die Hausherren wirkten nach dem Gegentor einigermaßen geschockt und brauchten etwas, um zumindest das Bemühen in der Offensive erkennen zu lassen. Die Schanzer hingegen spielten sich die Kugel locker in den eigenen Reihen zu. Nach vorne fehlte aber die nötige Konsequenz im letzten Pass.
Duo segelt vorbei
Anstatt auf das zweite Tor zu drängen, brachten die Oberbayern so die Nordbadener wieder zurück ins Spiel. Die beste Gelegenheit hatte der SVS nach einem Eckball von rechts: Gartler und Florian Hübner, beide zum Einköpfen bereit, flogen aber am linken Pfosten an der Flanke vorbei (37.). So blieb es bei der Ingolstädter Pausenführung.
Diese war durchaus verdient. Zwar tat der FCI nach dem frühen Tor zu wenig im Angriff, doch in Sachen Spielanlage und technischer Qualität hatten die Schanzer durchweg die Nase vorn.
SVS-Trainer Schwartz reagierte und brachte Bouhaddouz für Wooten. Eine Maßnahme, die aber zunächst keine Früchte trug. Ingolstadt war weiter das bessere Team, nutzte die Feldüberlegenheit zunächst aber immer noch nicht zu einem weiteren Treffer aus.
Perfekter Standort für das 2:0: Sandhausens Marc Pfertzel (li.) kann Lukas Hinterseer nicht am Tor hindern. Picture Alliance
In der 60. Minute schlugen die Schanzer dann doch zu: Alles wartete im Strafraumzentrum auf eine Flanke von der rechten Eckfahne. Groß sah aber Leckie, der außerhalb der Box alle Freiheiten hatte und ungestört die Kugel in den Fünfmeterraum heben konnte. Dort stand Hinterseer und netzte aus drei Metern ein - 2:0.
Groß hätte nach einem guten Zuspiel von Leckie kurz darauf alles klar machen können. Aber der Mittelfeldmann scheiterte freistehend an Riemann (67.). Der hielt in der 75. Minute auch noch stark gegen Lex. Die Hausherren konnten also noch hoffen, zumindest durch einen Anschlusstreffer wieder ranzukommen.
Pekhart feiert ein kurzes Debüt
In der 79. Minute servierte Morales seinem Teamkollegen Lex aber eine zweite Chance. Diesmal machte es die Nummer 14 der Schanzer besser und schob überlegt flach zum 3:0 ein. Die Partie war entschieden. Und so gab Trainer Hasenhüttl Neuling Pekhart noch ein paar Minuten Einsatzzeit. Der Ex-Nürnberger ersetzte Leckie (83.). Zusammen mit seinen neuen Kollegen feierte der tschechische Angreifer wenig später seinen ersten Schanzer-Sieg. Bei den Hausherren ist der Fehlstart in diese Runde hingegen perfekt.
Am Sonntag, den 14. September (13.30 Uhr), kommt das Topteam Greuther Fürth nach Sandhausen. Ingolstadt trifft bereits zwei Tage zuvor (18.30 Uhr) auf den VfR Aalen im heimischen Stadion.