Mit dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt überholte Borussia Dortmund den FC Bayern und ging somit als Gejagter in den Saisonendspurt. In Bochum war der BVB mit der neuen Situation erstmals konfrontiert, der Favoritenrolle wurden die Schwarz-Gelben aber nicht gerecht.
Edin Terzic ließ personell nur einmal rotieren, Süle ersetzte den verletzten Schlotterbeck. Beim abstiegsbedrohten VfL gab es nach dem 1:5-Debakel gegen den VfL Wolfsburg zwei Wechsel, Asano und Gamboa starteten für Zoller und Osei-Tutu.
Bundesliga, 30. Spieltag
Die Hausherren traten von Beginn an ganz anders auf als gegen die Wölfe, vom Anpfiff weg war das Revierduell sehr giftig. Das hatte vor allem mit dem aufopferungsvollen Zweikampfverhalten Bochums zu tun, damit hatte der BVB zunächst Probleme. Nach fünf Minuten lag der Spitzenreiter bereits in Rückstand, Losilla traf per Traumtor aus 17 Metern ins linke obere Eck.
Chancenwucher auf beiden Seiten
Geschockt war der BVB aber nicht, nur zwei Minuten später sorgte Adeyemi nach Vorlage von Malen und Haller für den Ausgleich (7.). Das dämpfte die Euphorie des VfL, mehr und mehr übernahm Dortmund die Spielkontrolle. Bochum musste nun viel hinterherlaufen, der BVB erspielte sich zahlreiche Chancen, nutzte diese in Person von Bellingham (26.), Adeyemi (26., 31.), Brandt (37.) und Malen (40.) aber nicht.
Gegen Ende des ersten Durchgangs befreite sich Bochum aus dem Dauerdruck, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. In beiden Strafräumen war viel los, Bochum hätte durch Asano (35.) und Hofmann (39., 42.) ebenfalls in Führung gehen können. Keines der beiden Teams belohnte sich aber für den hohen Aufwand mit dem zweiten Treffer - zumindest in Halbzeit eins.
Stegemann sieht kein Foul an Adeyemi
Nicht minder intensiv ging es nach Wiederanpfiff weiter, wenngleich die Torchancen nun deutlich weniger wurden. Bochum kämpfte leidenschaftlich, der BVB wurde immer wieder in direkte Zweikämpfe verwickelt. So auch in Minute 65, als Danilo Soares im Strafraum gegen Adeyemi zu spät kam. Referee Sascha Stegemann sah aber kein Foul, auch der VAR schaltete sich nicht ein.
Terzic reagierte und brachte Reus sowie Moukoko in die Partie. Dieser Kniff wäre beinahe aufgegangen, zwei Minuten nach deren Einwechslung sorgte Moukoko auf Vorlage von Reus fast für das 2:1. Riemann war aber zur Stelle, das sollte auch für den Rest des Abends so bleiben. Der Bochumer Schlussmann parierte kurz darauf auch einen Schuss von Bellingham, zudem schnappte sich Riemann zahlreiche Dortmunder Hereingaben.
Hummels' Treffer zählt nicht
In Minute 90 war der Keeper aber geschlagen, Hummels köpfte aus kurzer Distanz ins lange Eck. Der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht. Bitter für den BVB, da in dieser Szene zuvor auch ein Handspiel im Strafraum vorlag - Masovic blockte einen Schuss von Süle aus kurzer Distanz mit dem Arm. Auch hier bekam Stegemann kein Signal vom VAR.
Die letzten Angriffe in der am Ende achtminütigen Nachspielzeit überstand Bochum unbeschadet und stellte Dortmund damit im Meisterrennen ein Bein. Es war das sechste Auswärtsspiel in Folge ohne Sieg für den BVB, der die Tabellenführung an den FC Bayern nun wieder verlieren kann. Für den VfL war es derweil ein essenzieller Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.
Den kommenden Spieltag schließt Dortmund mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am 7. Mai (17.30 Uhr) ab. Die Bochumer sind schon am Samstag (6. Mai, 15.30 Uhr) in Mönchengladbach zu Gast.